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EISHOCKEY
Gericht hebt EU-Ausländer-Beschränkung beim Eishockey auf
Freude beim ESC Haßfurt: Das Landgericht München I hat der einstweiligen Verfügung hinsichtlich der Kontingentspielerregelung stattgegeben. Was das nun bedeutet.
Martin Reichert, Sportleiter beim ESC Haßfurt, war mit anderen vor Gericht erfolgreich. Demnach darf jeder Eishockey-Verein künftig selbst bestimmen, wie viele EU-Ausländer er einsetzt.
Foto: Ralf Naumann | Martin Reichert, Sportleiter beim ESC Haßfurt, war mit anderen vor Gericht erfolgreich. Demnach darf jeder Eishockey-Verein künftig selbst bestimmen, wie viele EU-Ausländer er einsetzt.
Dominik Großpietsch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:01 Uhr

Martin Reichert wirkte gelöst. Sehr sogar. "Ich bin glücklich, dass so entschieden wurde. Was das Ganze weiter bedeuten wird, muss man sehen." Der Sportleiter des ESC Haßfurt befand sich da gerade auf dem Rückweg aus München und bestätigte auf Nachfrage dieser Redaktion, dass das Landgericht München I am Mittwoch der einstweiligen Verfügung stattgegeben hat, mit der neben den Haßfurtern auch der klageführende ESV Burgau und der ESV Waldkirchen erreichen wollten, dass jeder Verein selbst bestimmen darf, wie viele EU-Ausländer er einsetzt. Der Bayerische Eissportverband (BEV) beharrte bislang darauf, dass nur zwei Akteure aus anderen Unions-Mitgliedsstaaten in den Eishockey-Landesligen aufs Eis gehen dürfen. 

"Beide Parteien haben sich darauf verständigt, das Urteil nicht anzufechten."
ESC-Sportleiter Martin Reichert über den Ausgang des Gerichtstermins in München

Vorausgegangen war ein monatelanger Rechtsstreit. Doch der scheint nun vorbei. Laut Reichert, der beim Termin im Gerichtssaal anwesend war, seien das eigentliche Verfahren rund um die Regelung und die einstweilige Verfügung "zusammengelegt worden, so dass die Sache nun komplett beendet ist. Beide Parteien haben sich nämlich darauf verständigt, das Urteil nicht anzufechten."

Reichert lobt den Urteilsspruch

Für das Vorstandsmitglied der Haßfurter "Hawks" ist das der richtige Schritt. "Die Kontingentspielerregelung war wirklich nicht mehr zeitgemäß. Man stelle sich vor: Ein Kind von ausländischen Eltern wächst hier auf, spielt im Verein Eishockey und darf dann nicht in der ersten Mannschaft aufs Eis, weil dieser Heranwachsende nur einen Pass aus einem anderen Land hat." Ob der ESC nun beim Landesliga-Saison-Auftakt gegen den EHC Bayreuth 1b mit vier Spielern aus anderen EU-Staaten aufläuft, ließ der 55-Jährige offen. 

Uwe Habereder, Pressesprecher des Landgerichts, bestätigte am Nachmittag, "dass die mündliche Verhandlung mit einer gütlichen Einigung beider Parteien" geendet habe. Die Beschränkung, dass in der Landesliga nur zwei transferkartenpflichtige Spieler pro Team eingesetzt werden können, "ist damit ab sofort hinfällig."

 
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