
„Jakub Sramek wird uns in den kommenden beiden Spielzeiten viel Freude bereiten und für die Hawks antreten“. Die Verantwortlichen des ESC Haßfurt haben nach dem zwangsbedingtem Ausfall der Saison 2020/2021 strahlende Gesichter.
Ab September soll der Torjäger nicht nur weiterhin für die großen „Hawks“ auflaufen, sondern auch ganzjährig den Nachwuchstrainingsbetrieb bei den „Young Hawks“ unterstützen. „Für uns eine tolle Ergänzung. Wir erhoffen uns davon eine noch bessere Ausbildung unserer Talente“, blicken nicht nur der für den Nachwuchs zuständige Frank Terhar und Sportvorstand Martin Reichert deshalb freudig in die Zukunft. Ihnen und ihren Kollegen haben die letzten Monate in der Pandemie sehr viele Nerven gekostet. Trübsal blasen kam dabei freilich nicht in Frage.
Vielmehr richtete sich ihr Blick in zahlreichen Videositzungen immer nach vorne auf eine Landesligasaison 2021/2022, die nach ihren Vorstellungen wieder „einigermaßen normal“ stattfinden kann. „Zugegeben“, räumt Martin Reichert ein, „wir sind Corona bedingt etwas hinter dem Zeitplan, den wir in einer normalen Saison hätten.“ Doch Vorgespräche fanden „natürlich mit den allermeisten Spielern“ bereits statt.
Trainer Zdenek Vanc, der vor seiner ersten richtigen Saison in Haßfurt steht, kann dann neben den beiden Torhütern Timo Jung und Nicolas Hetzel auch mit Jakub Sramek arbeiten. „In diesen Zeiten freut man sich bereits über kleine Dinge, und das ist doch eine wirklich tolle Neuigkeit“, richtet sich Reichert mit dieser Vertragsverlängerung des Tschechen, der nach seiner spektakulären Rückkehr an die alte Wirkungsstätte im vergangenen Herbst lediglich eine Partie absolvierten konnte, an die ESC-Fans. Weitere Details bezüglich des Kaders für die ab Herbst beginnende Runde wollen beziehungsweise können die ESC-Vorstände (noch) nicht öffentlich machen.
Planspiele des Verbandes
Dafür liegen erste Überlegungen seitens des Bayerischen Eissportverbandes (BEV) zum Ablauf der neuen Spielzeit vor. „Es gibt einige Planspiele, die in diversen Videokonferenzen mit den anderen Vereinen durchgesprochen wurden“, teilt Andreas Kurz mit, ohne jedoch auf Einzelheiten einzugehen. „Das würde hier zu weit führen. Von unserer Seite aus machen wir uns über die eine oder andere Idee noch keine großen Gedanken, da zu viele Unbekannte enthalten sind.“
Denn Corona wird wohl weiterhin eine große Rolle spielen. Und damit verbundene Maßnahmen bezeichnen Kurz und seine Mitstreiter als „eher diffus.“ Der September sei daher „noch ganz weit weg. Es wird sich noch einiges in die eine oder andere Richtung bewegen. Wir sind auf jeden Fall auf alle Eventualitäten vorbereitet.“
Zumindest ein Szenario scheint sicher: Eine ähnliche Saison mit möglichem Abbruch wie zuletzt scheint ausgeschlossen. Nach Verbandsvorstellungen solle es notfalls auch für die Landesliga und den Nachwuchs eine Saison ganz ohne Zuschauer geben. Dahingehend machen sich die Verantwortlichen in der Kreisstadt, die vor einem halben Jahr bei einem solchen Szenario von „finanziellen Selbstmord“ sprachen, zum jetzigen Zeitpunkt keine großen Gedanken. „Wie gesagt, in den vielen zurückliegenden Corona-Monaten haben wir gelernt, bei gewissen Dingen etwas entspannter zu sein“, betont Kurz.
Ebenso wollen sie selbst keine Prognose wagen – fallende Inzidenzzahlen und damit verbunden eine gewisse Entspannung hin oder her. „Das hatten wir vergangenes Jahr schon mal. Wer kann Ende Mai schon wissen, die wievielte Welle wir noch ertragen müssen?“, fragt Kurz.
Die Eishalle könnte wieder für den Sport genutzt werden
Unterdessen gab es vor kurzem ein digitales Gespräch mit Vertretern der Stadt Haßfurt. Thema dabei: Die Eishalle, die aktuell als Corona-Testzentrum dient. In einer ausführlichen Videoschalte mit 1. Bürgermeister Günther Werner, Stadtkämmerer Wolfgang Hömer sowie dem Geschäftsführer der Städtische Betriebe Haßfurt GmbH, Norbert Zösch, wurde das Thema Testzentrum in der Eishalle ausführlich besprochen. Es bestehe die Hoffnung, dass bei weiter sinkender Inzidenz und steigenden Impfzahlen die Eishalle als Testzentrum nicht mehr benötigt werde. Sollte dann ein Hallensportbetrieb durch die Regierung zugelassen werden, könnte die Spielstätte durch die "Hawks" wieder genutzt werden.
Dagegen steht hinter der Finanzierung der anstehenden Spielzeit noch ein großes Fragezeichen. „Die Saison 2020/2021 ist beendet und wir sind ohne größere Schäden rausgekommen“, teilt Finanzvorstand Jens Amarell erleichtert mit. Seine Sorge richtet sich allerdings auf die kommenden Monate. Es sei „jetzt noch nicht abzuschätzen, wie unsere Sponsoren aus der Corona-Krise kommen.“
"Hawks Inn" soll zum Mittelpunkt werden
Des Weiteren arbeite die ESC-Führung derzeit an einer Lösung für alle Besitzer einer letztjährigen Dauer- und 10er-Karte, die nicht ein zweites Mal verkauft werden sollen. „Hier sind wir auf einem guten Weg, dass alle Fans in der kommenden Saison zufrieden sein können,“ so Amarell.
Unterdessen sind einige Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins selbst aktiv geworden. Sebastian Noll, Zeitnehmer und im Sicherheitsdienst beim ESC, gestaltete beispielsweise von sich aus einen Tupperabend. Den Erlös von gut 400 Euro spendete er dem ESC-Nachwuchs. „Das finden wir im Vorstand eine tolle Entwicklung, wenn Jemand Initiative zeigt und aktiv wird.“
Ähnlich wie bei den Schweinfurter „Mighty Dogs“ soll auch in Haßfurt die Vereinsgaststätte „Hawks Inn“ wieder mehr in den Mittelpunkt des gesamten Vereins gerückt werden. Umbauten und Ergänzungen finden statt, einige Veränderungen sind bereits „zu unserer und hoffentlich auch zur Zufriedenheit unserer Anhängerschaft abgeschlossen. Wir hoffen, das wird so, wie wir uns das alle vorstellen.“ Und das bezieht Andreas Kurz nicht nur auf die Gaststätte.