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Fussball: Bezirksliga
Die neue Nummer 3 im Haßbergkreis: Der SV Rapid Ebelsbach
Erstmals in der 74-jährigen Vereinsgeschichte spielen die Ebelsbacher in der Bezirksliga. Wie der Verein seine Chancen sieht und warum sich bei den Rapidlern trotzdem kaum etwas ändert.
Schauen der ersten Saison in der Bezirksliga entspannt entgegen: Ebelsbachs Abteilungsleiter Marcel Gläser (links) und der bisherige Spielertrainer Luka Hornung (rechts). 
Foto: Pascal Köhler | Schauen der ersten Saison in der Bezirksliga entspannt entgegen: Ebelsbachs Abteilungsleiter Marcel Gläser (links) und der bisherige Spielertrainer Luka Hornung (rechts). 
Matthias Lewin
 |  aktualisiert: 09.02.2024 04:46 Uhr

Das mit dem Aufstieg am grünen Tisch hören sie in Ebelsbach gar nicht so gerne. Verweisen lieber auf den Umstand, dass sie, hätte der FC Sand frühzeitig seinen Verzicht auf die Bezirksliga bekannt gegeben, nach dem Relegationssieg über den FC Thulba auch sportlich den Sprung vom Kreis in den Bezirk geschafft hätten.

Das aber ist Vergangenheit, seit knapp zwei Wochen ist der SV Rapid Ebelsbach Bezirksligist und damit hinter den in der Landesliga spielenden FC Sand und DJK Dampfach plötzlich die fußballerische Nummer 3 im Landkreis Haßberge. "Das hatte ich anfangs gar nicht so auf dem Schirm", hat Abteilungsleiter Marcel Gläser, seit 2015 im Amt, ein wenig gebraucht, um das zu realisieren. "Aber je öfter ich das ausspreche, umso besser fühlt sich das an."

Feuchtfröhlich ging es schon nach dem Spiel gegen den TSV Eßleben zu. Im Sportheim machte derSV Ebelsbach dann noch die Nacht zum Tag.
Foto: Ralf Naumann | Feuchtfröhlich ging es schon nach dem Spiel gegen den TSV Eßleben zu. Im Sportheim machte derSV Ebelsbach dann noch die Nacht zum Tag.

Aber so richtig fassen könne er das immer noch nicht. "Das wird wohl bis zum ersten Saisonspiel andauern. Wenn wir das erste Spiel auswärts hätten, zum Beispiel 80 Kilometer nach Unterpleichfeld fahren und ein Schiedsrichtergespann bekommen, dann werden wir es wohl so richtig begreifen."

Dass sich das Fußballgeschäft ein wenig ändern wird, hat Gläser aber bereits festgestellt. "In der Kommunikation mit dem Bezirksspielleiter kommen schon andere Themen auf den Tisch als hier im Kreis", hat Gläser gemerkt, dass sein Verein die nächste Stufe erklommen hat.

Der Betreuerstab ist top besetzt

Die Arbeit zwischen den Runden habe sich allerdings (noch) nicht verändert, so Gläser. "Vorbereitungsplan, Spielerwechsel", da gebe es keinen Unterschied zum letzten Sommer. Selbst im Umfeld der Mannschaft wird sich nicht viel ändern. "Wir haben uns vor einem Jahr schon neu aufgestellt, Positionen fest besetzt. Pascal Köhler als Spielleiter, Markus Mantel und seine Lebensgefährtin Manuela als Betreuer und auch Nikolai Werner als Reserve-Trainer haben dafür gesorgt, dass sich die Mannschaft endlich mal auf das Sportliche konzentrieren konnte."

Dieses Team habe auch deshalb einen erheblichen Anteil am Aufstieg gehabt. Dabei gehörte der SV Ebelsbach vor Saisonbeginn nicht unbedingt zum Favoritenkreis der Kreisliga. "Auch wir hatten das eigentlich gar nicht im Blick", gibt Gläser zu, von der Leistungsexplosion der Mannschaft überrascht worden zu sein. 

"Für den Kern der Mannschaft, der nahezu ausschließlich aus Ebelsbachern besteht und seit zehn Jahren zusammenspielt, war das eine herausragende Leistung. Darum gönne ich dem Team auch die Bezirksliga," schwärmt Gläser von der Aufstiegsmannschaft.

"Ich sehe schon eine gewisse Qualität in unserer Mannschaft. Da ist sicher der eine oder Spieler dabei, um in der Bezirksliga bestehen zu können."
Marcel Gläser, Abteilungsleiter SV Rapid Ebelsbach

Die Mannschaftsleistung gipfelte dann in den Relegationsspielen gegen Thulba und Eßleben und dem erstmaligen Aufstieg in die Bezirksliga. Die anschließende Feier war "kein gemütliches Beisammensein", so der 35-Jährige, "eher feuchtfröhlich und fast bis zum nächsten Morgen". Damit aber noch nicht genug: Gläser kündigt noch eine "offizielle und gebührende Aufstiegsfeier" der Rapidler an.

Was die Chancen der Rapidler in der Bezirksliga betrifft, gibt sich der Geschäftsführer mehrerer kleiner Unternehmen "tatsächlich etwas zwiegespalten. Nachdem 5:2-Sieg über Thulba habe ich mir schon gedacht, dass wir da mithalten können". Nach der 0:4-Hinspielklatsche in Eßleben, habe er aber feststellen müssen, dass Thulba wohl nicht unbedingt der richtige Maßstab gewesen sei, um die Liga zu bewerten.

Kommt vom FC Haßfurt als Spielertrainer zum SV Ebelsbach: Rico Geiling (rechts, hier im Zweikampf mit dem Sylbacher Christian Rausch).
Foto: Ralf Naumann | Kommt vom FC Haßfurt als Spielertrainer zum SV Ebelsbach: Rico Geiling (rechts, hier im Zweikampf mit dem Sylbacher Christian Rausch).

Andererseits: "Ich sehe schon eine gewisse Qualität in unserer Mannschaft. Da ist sicher der eine oder Spieler dabei, um in der Bezirksliga bestehen zu können." Und die wird zur neuen Saison noch verstärkt. Mit Oliver Wacker kehrt ein Offensivspieler von der SpVgg Trunstadt zurück nach Ebelsbach, auch Julian Burckhart kommt aus Trunstadt, Maximilian Eisner vom VfL Ecknach (bei Augsburg).

Mit Rico Geiling hat Gläser zudem einen weiteren torgefährlichen Spieler verpflichtet, der gleich als Spielertrainer übernehmen wird, so dass sich Aufstiegstrainer Luka Hornung auf seine Lieblingsaufgabe, das Toreschießen, konzentrieren kann.

Vorbereitungsspiel gegen die DJK Dampfach

Und auch um die Zukunft ist dem zweifachen Vater nicht bange. In der Jugendarbeit tut sich einiges im Rapid-Stadion, "die ist aber noch ausbaufähig", weiß Gläser, der selbst bei der U 7 als Trainer arbeitet. Mit Eintracht Bamberg habe man im Nachwuchsbereich eine noch junge, aber funktionierende Kooperation und hofft hier auf eine langfristige Entwicklung.

Los geht es für den SV Rapid Ebelsbach schon an diesem Sonntag mit der Vorbereitung, also gerade einmal zwei Wochen nach der Aufstiegsfeier. Als Highlight der Testspielreihe gilt das Heimspiel gegen Landesliga-Neuling DJK Dampfach am 10. Juli. Ob Ebelsbach seine Heimspiele künftig samstags oder sonntags austrägt, wird hingegen noch diskutiert, "die Tendenz zeigt aber in Richtung Sonntag", so Gläser.

 
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