Es war schon vor dem Anpfiff klar. Nachdem der FC Sand sich dazu entschlossen hatte, auf seinen Bezirksliga-Platz zu verzichten, ging es im Relegations-Rückspiel zwischen dem SV Ebelsbach und dem TSV Eßleben nur noch um die berühmte Südfrucht. Die Nachricht verbreitete sich recht schnell auf dem Ebelsbacher Sportgelände, dass mit nur 377 Zuschauern eher spärlich besucht war.
"Die Nachricht, dass beide Mannschaften unabhängig vom Ergebnis aufsteigen, hat uns wohl einige Zuschauer gekostet – ebenso wie das 0:4 aus dem Hinspiel", meinte Ebelsbachs sportlicher Leiter Marcel Gläser.
Der Partie war das allerdings nicht anzumerken – zumindest nicht in der ersten Stunde. "Ich habe es vorher gewusst, der Mannschaft aber nichts gesagt", meinte Eßlebens Spielertrainer Julian Göbel inmitten der Feiertraube nach Schlusspfiff. Er wollte die Partie unbedingt gewinnen, um auch sportlich den Aufstieg zu schaffen.
Das gleiche Ziel hatte auch Luka Hornung, Göbels Pendant auf Ebelsbacher Seite. Er allerdings hatte die Mannschaft vorab informiert, dass der größte Erfolg in der Rapid-Vereinsgeschichte trotz der 0:4-Hinspielklatsche eingetütet war. Für die wollte sich Ebelsbach dennoch revanchieren.
Und seine Mannschaft trat von Beginn an auch entsprechend auf, hatte durch Luca Kaufmann (2.) und Kenneth Bugner (6.) zwei riesen Möglichkeiten. Kaufmann scheiterte aus Nadistanz an Gäste-Keeper Thomas Schömig, Bugner an der Latte.
Besser machte es nur wenig später Eßlebens Torjäger Dominik Seufert, dessen Direktabnahme nach einer Ecke im langen Eck einschlug (9.). Da war die Partie eigentlich schon gegessen, spätestens aber nach dem Abstauber zum 0:2 von Nicolas Zimmermann (26.). Rapid hätte nun schon sieben Tore erzielen müssen, um den Aufstieg sportlich zu realisieren.
Feiner Heber von Luka Hornung zum Anschlusstreffer
Je länger die Partie dann dauerte, umso mehr mutierte sie zu dem, was sie im Grunde auch war: Ein Sommer-Kick. Ebelsbach versuchte zwar immer wieder, sich gegen die bis auf die Anfangsphase sehr sattelfeste Eßlebener Hintermannschaft durchzusetzen, das aber gelang lediglich Luka Hornung, der nach gut einer Stunde einen langen Ball von Jamar Eleby aufnahm und Schömig gekonnt zum 1:2 überlupfte (62.).
Eßleben ruhte sich ein wenig auf dem Vorsprung aus, hatte durch Philipp Königer, der nach 26 Minuten für den an der Leiste angeschlagenen Julian Göbel ins Spiel kam, eine dicke Chance (66.) auf das dritte Tor. Und auch Michael Schug hätte auf 3:1 stellen können, verfehlte per Kopf aber den Kasten.
Dinge, die nach dem Schlusspfiff aber niemanden mehr interessierten. Eßleben feierte den sportlichen Aufstieg, Ebelsbach den am grünen Tisch. Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter bestätigte während des Spiels telefonisch, dass auch die Rapidler in der kommenden Saison Bezirksliga spielen und die für Mittwoch angesetzte Partie der beiden Verlierer gestrichen ist.