
Lebensmittel retten und Menschen helfen: Das ist das Motto der Tafel Schweinfurt. Wer kann dort einkaufen? Woher kommen die Sachen? Wer sorgt für die Verteilung?
Blumensträuße gibt es heute bei zwei Supermärkten. Schöne bunte Tulpen. Nicht zum Kaufen im Laden, sondern zum Abholen an der Lieferrampe. "Da freuen sich die Leute", sagen Hans Hartmann und Rainer Hörmann vom Team der Tafel Schweinfurt. Die beiden gehören zu den gut 160 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die für zwei Dinge sorgen: Dafür, dass Menschen, die wenig Geld haben, etwas zu essen haben. Und dafür, dass Lebensmittel gerettet werden.
Lebensmittel, die einwandfrei sind. Aber deren vielleicht gerade abläuft. Die optisch nicht mehr ganz perfekt sind. Oder die der Tafel angeboten werden, weil vielleicht eine Orange im Netz matschig ist. So wie an diesem Tag die Tulpen, die Hans Hartman und Rainer Hörmann in den Laster der Tafel packen. Nicht mehr taufrisch, aber schön.
Hans Hartmann und Rainer Hörmann machen ihren Job mit Hingabe. Und effizient. Zeit vertrödeln geht nicht. Die Lebensmittel, die sie bei Bäckereien und Supermärkten in Schweinfurt und im Landkreis abholen, müssen flott in den Tafel-Laden gebracht werden: In der Brombergstraße im Stadtteil Bergl wartet schon das Sortier-Team. Alles muss bereit liegen, wenn um 14 Uhr die Kunden kommen.




Die Abholtour: Körperlich keine leichte Sache
Die Abholtour für die Tafel zu machen, ist keine leichte Aufgabe. Kisten müssen hochgehievt, schwere Säcke und Kartons von der Supermarkt-Rampe in den Laster getragen werden. Nicht überall können Rainer Hörmann und Hans Hartmann mühelos an die Laderampe andocken. Zum Beispiel, wenn gerade eine Lieferung gebracht wird. Dann wird eben alles geschleppt. Vor Ort machen die beiden auch eine Grobsortierung. Sie haben Routine, sehen, was auch nach Abzupfen, Umpacken, Aussortieren gar nicht mehr zu retten ist. Das spart später dem Team im Laden in Schweinfurt Zeit und Mühe.
Orangen, Tomaten, gelbe Rüben, Kartoffeln: Heute scheint Gemüsetag zu sein, witzeln Hartmann und Hörmann. Dazu gibt es wie immer Milchprodukte, Joghurt, Käse, Wurst. Und auch ein bisschen was Süßes landet im Transporter. Da freuen sich dann die Kinder. Auch wenn Weihnachten längst vorbei ist: Der Schoko-Nikolaus ist immer noch lecker.



Warum machen die zwei das, ehrenamtlich schuften? In aller Früh morgens raus, auf Tour? Dann noch das ganze Geschleppe? "Uns geht's so gut, ich will etwas zurückgeben", ist eine Antwort. "Helfen macht einfach Spaß", die andere. Außerdem scheint es beiden Helfern wichtig zu sein, dafür zu sorgen, dass nicht Tonnen von brauchbaren Lebensmitteln einfach weggeschmissen werden.
Vorsortieren, aufladen, das ist nicht alles: Buchführung gehört bei der Tafel auch dazu. Wieviel wurde wann und wo abgeholt? Alles muss dokumentiert werden. Auch für die Märkte und Betriebe.
Zurück in Schweinfurt, angekommen in der Tafel, geht es ans Auspacken und Sortieren. Joachim Sitnikiew hat das im Griff. Er sagt zum Beispiel, wie viele Tomaten oder Orangen an diesem Tag in eine Tüte gepackt werden sollen für die Kundschaft. Selbstbedienung gibt es nämlich nicht: Die Kundinnen und Kundinnen werden bedient und bekommen die Taschen vollgepackt. Wer will, kann sich am Ausgang einen Blumenstrauß mitnehmen oder sich bei den Kräutertöpfchen bedienen.




Im Durchschnitt kommen 300 Familien am Tag
Schon lange bevor der Tafelladen aufmacht, stehen Kundinnen und Kunden vor der Tür. Viele nutzen die Wartezeit für einen Plausch. 2500 Erwachsene und 1200 Kinder versorgt die Schweinfurter Tafel zur Zeit, sagt Vorsitzender Ernst Gehling. Im Durchschnitt kommen 300 Familien am Tag. Geöffnet ist in Schweinfurt von Montag bis Freitag, in Gerolzhofen und in Gochsheim jeweils an einem Tag. 1524 Tafelscheine, so heißen die vom Einkommen abhängigen Berechtigungsscheine, sind zur Zeit ausgegeben. 38 Prozent der Kundinnen und Kunden sind Opfer des Ukraine-Krieges, aus ihrer Heimat geflohen. Gehling schätzt, dass mehr Menschen in Stadt und Landkreis Anspruch auf einen Tafelschein hätten. Viele würden sich aber schämen, zuzugeben, dass sie nicht über die Runden kommen.
Warum? Das weiß auch Rainer Hörmann nicht. Auch er kennt Leute, die zu wenig Geld haben, sich aber scheuen, zur Tafel zu gehen.
Wer einkauft, zahlt drei Euro an der Kasse. Dort wird auch der Tafelschein abgestempelt. Das soll gewährleisten, dass jeder Berechtigte nur einmal in der Woche einkauft. Symbolisch nennt Gehling die drei Euro. Einen kleinen Betrag zu zahlen vermittle den Menschen das Gefühl, keine Almosen zu bekommen. Außerdem sei das auch eine kleine Unterstützung für die Tafel, sie sich aus Spenden finanziert. Ohne die Ehrenamtlichen wäre das alles nicht machbar, sagten Ernst Gehling und die zweite Vorsitzende Evelin Schulz. Sie sind stolz auf das Team. Alte, Junge sind dabei. Viele seit Jahren.


Zuwachs für das Helferteam gesucht
"Neue Helfer sind jederzeit willkommen", sagen Evelin Schulz und Ernst Gehling. Auch wer nur ein, zwei Stunden die Woche Zeit hat, kann mitmachen – und einiges lernen. Welche Unmengen von Lebensmitteln täglich bei uns weggeworfen werden zum Beispiel. Laut Ernst Gehling sind es 50 Prozent. Oder man erlebt, wieviel es einem geben kann, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Und sei es nur, eine halbe Stunden lang jeweils sechs Tomaten in eine Tüte zu packen. Die Kundinnen und Kunden werden es zu schätzen wissen.
Apropos Wertschätzung: Gehling und Schulz würden sich davon ein bisschen mehr wünschen. Es gibt zwar jetzt eine Zusage der Stadt Schweinfurt, die Müllgebühren zu übernehmen. Das hilft, denn die Kosten für Energie und Transport sind gestiegen. Die beiden hätten sich aber eine hauptamtliche Stelle für soziale Arbeit von der Stadt gewünscht. Ziel: den Menschen helfen, sie beraten. Ist nichts daraus geworden. "Warum Armut nur verwalten?", fragt Evelin Schulz. "Man könnte den Menschen mehr helfen."




Schade finde ich, das in den Supermärkten nicht mehr so Körbe an der Kasse stehen wo man eine Lebensmittelspende reintun kann. Vielleicht würde mancher sagen, ach kaufe ich eine Dose mehr und spende die unkompliziert gleich im Einkaufsmarkt. Zumindest in den Geschäften wo die Tafel sowieso abholt wäre das doch eine Möglichkeit.
Auch heute kommt man mit 5,- EUR Essen pro Person pro Tag locker aus. Muss man halt mal selber backen oder Sachen einkochen. 5,- x 30 Tage sind 150,- pro Monat. Wie hoch ist nochmal der Bürgergeldbetrag? Süßes ist laut Regierung sowie so ungesund, ebenso Fleisch und Wurst. Und Aufstriche jeglicher Art sind auch günstig. Das Geld ist auch nicht gedacht für Alkohol und Zigaretten. Sucht oder Luxus muss man sich eben durch Arbeit verdienen und nicht durch die Steuerzahler. Weil immer der Kommentar kommt, die armen Kinder: in der Schule können sie bis 16 Uhr in die offene Ganztagsschule, bekommen dort ein kostenloses Mittagessen und auch mal was zu Naschen oder Eis.
Also was kostet dann bitte das Leben?
Weil wir unser Geld lieber ans Ausland verschenken (Frau Baerbock reist mit dem Geldkoffer überall hin).
Wir sollten lieber erstmal an die eigenen Leute denken. Z. B. (ZUSTÄNDE IN DEN HEIMEN).
Leider wird von unseren Politikern vergessen, wem wir unseren Wohlstand zu verdanken haben mit Sicherheit nicht den Klimaklebern und Konsorten.
Im Gegenteil, viele kommen aus den Ortsteilen zu Fuss, weil sie sich gar kein Auto leisten können.
schade, dass Sie irgendwelche Stammtischparolen einfach so raushauen.
Ich kenne auch Menschen, welche mit nem Mercedes oder anderen tollen Autos bei der Tafel vorbeikommen. Ich kenne auch Menschen, welche gar nicht bedürftig sind und für andere Menschen zur Tafel fahren und für Menschen mit Behinderung oder ganz schlecht bezahlten Jobs dort in der Schlange stehen und für diese Menschen Mittel zum Leben abholen. Ich kenne auch Menschen, welche durch Krankheiten ihr Arbeit verloren haben und für sie "das letzte aus der alten Zeit das Auto ist".
Schön, dass diese Menschen noch ein kleines Stückchen Stärke und etwas Stolz behalten haben. Ich wünsche diesen Menschen am Rande der Gesellschaft, dass sie nach kurzer Zeit wieder Eintritt in die Gesellschaft finden. Menschen mit Vorurteilen und nem Blick von oben herab, helfen da nicht weiter. Zuspruch und Hilfe kann sehr wohl dazu beitragen, aus einer (momentanen) schwierigen Situation wieder herauszufinden.
1. Die Einkommensgrenzen sind für alle Bedürftigen gleich.
2. Ist die Reihenfolge bei der Abholung so geregelt, dass jeder alle 6 Wochen in der ersten Gruppe zum Zug kommt.
3. Die Helferinnen und Helfer in der Ausgabe achten darauf, dass soweit möglich alle in etwa gleich viele und gleichwertige Lebensmittel bekommen.
Vielleicht sollten Sie Sich vor Ort kundig machen, bevor Sie Unwahrheiten verbreiten.
EHRENAMTLUCHE Helfer werden immer gebraucht!
weshalb ist es so, dass einfach Dinge dahergeredet werden, ohne dies belegen zu können.
Was hat Armut mit jung oder alt zu tun? Darüber hinaus ist es so, dass die Abgabe nicht danach erfolgt, wer schneller oder stärker ist. In SW (und auch in anderen Tafeln) ist es so, dass weder der Einsatz von Ellbogen noch andere vorteilsbringende Aktionen nicht möglich sind.
Stammtischparolen helfen nicht weiter, lassen bei Gleichgesinnten nur Neid und Missgunst entstehen.
Ich gehöre noch der Generation an, die ständig wachsenden Wohlstand und Zukunftsfreude erleben durfte und bin erstaunt, wie sehr es mittlerweile in vielen Bereichen abwärts geht.