Zwei weitere Menschen aus Würzburg haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das bayerische Gesundheitsministerium bestätigte die beiden Fälle am Samstagnachmittag, ohne Einzelheiten zu den Betroffenen zu nennen.
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Nähere Informationen zu den beiden neuen Corona-Fällen in Würzburg will am Sonntag das Landratsamt bekannt geben. Dort ist das staatliche Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis angesiedelt. Seit Tagen arbeitet man in Sachen Coronavirus auf Hochtouren, das eigens eingerichtete Bürgertelefon wird stark genutzt. Es ist auch am Wochenende von 10 bis 16 Uhr unter der Nummer (0931) 8003-5100 besetzt.
Familie steckte sich bei einem Paar an
Mit den beiden Fällen steigt die Zahl der Infizierten in Würzburg auf acht. Unterfrankenweit ist aktuell noch ein Fall im Landkreis Bad Kissingen bestätigt. Bayernweit kamen bis Samstagnachmittag weitere 31 Infektionen hinzu, seit Donnerstag vergangener Woche wurden insgesamt 133 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen ist Oberbayern, während die anderen Bezirke nur vereinzelte Fälle melden.
Wie berichtet, hatte sich in Würzburg zunächst ein junges Paar angesteckt. Einer der beiden war von einem Aufenthalt in Italien zurückgekehrt und hatte sich vermutlich dort das Virus eingefangen. Erwischt hat es in der Folge eine Familie in Würzburg, die mit dem Paar Kontakt hatte. Hier infizierten sich die Eltern und einer von zwei Söhnen. Der infizierte Junge besucht die Leonhard-Frank-Grundschule im Stadtteil Heuchelhof. Sie wurde vorsorglich bis Ende nächste Woche geschlossen. Alle 23 Klassenkameraden sollten bis Samstag auf das Coronavirus getestet werden.
Am Donnerstagabend hatte die Würzburger Uni einen Coronafall bekannt gegeben: Hier handelt es sich um einen Dozenten. Er hält sich zwar nicht mehr in Region auf, hatte aber Kontakt zu mehreren Personen.
Corona-Anlaufstelle am Uniklinikum nicht ohne Vorklärung aufsuchen
Unterdessen haben Landratsamt und Uniklinik am Samstagabend die Bürger gebeten, bei einem Coronaverdacht nicht direkt in die Klinik zu kommen. In Medienberichten hatte es geheißen, dass am Universitätsklinikum Würzburg eine offen zugängliche Untersuchungsstelle für Stadt- und Landkreisbürger eingerichtet werde, die den Verdacht haben, sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert zu haben.
Dadurch sei der Eindruck entstanden, Bürger könnten direkt, ohne vorherige Abklärung, ins Uniklinikum kommen. Nein, unterstreichen nun Klinik und Gesundheitsamt: "Diese Vorgehensweise würde die Möglichkeiten des Universitätsklinikums sprengen und dazu führen, dass Patienten, die eine Untersuchung gesundheitlich dringend benötigen, diese wegen fehlender Kapazitäten nicht erhalten können", heißt es in einer Mitteilung.
Nur als Risikopatienten Eingestufte werden getestet
Die neu eingerichtete ambulante Untersuchungsstelle am Uniklinikum könne ausschließlich Patienten berücksichtigen, die vorher mit dem Gesundheitsamt unter der Bürgertelefonnummer (0931) 8003-5100 Kontakt aufgenommen haben und als gefährdet eingestuft worden sind.
Das Gesundheitsamt meldet begründete Verdachtsfälle an die Untersuchungsstelle zur Testung an. Für kommenden Montag seien die Testkapazitäten bereits ausgeschöpft.
Coronatests: Die Kapazitäten sind beschränkt
Dr. Johann Löw, Leiter des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg, betont: „Nicht jeder, der sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat oder Kontakt mit einer solchen Person hatte, muss getestet werden. Das Gesundheitsamt entscheidet, wer getestet werden muss. Die Kapazitäten der Labore reichen nur aus, um wirklich ernsthafte Verdachtsfälle testen zu lassen.“
Löw ruft zur Besonnenheit auf und verweist auf die Risikobewertung durch das Robert-Koch-Institut (RKI): „Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung wird in Deutschland aktuell als mäßig eingeschätzt.“
Wer Kontakt mit einer bereits positiv auf eine Corona-Infektion getesteten Person hatte, werde nicht automatisch getestet, solange er keine Symptome zeigt und für die Eindämmung der Infektionen nicht von Bedeutung ist. Vorsichtshalber sollen diese Personen vom Tag des Kontaktes an 14 Tage nicht in Kita, Schule oder zur Arbeit gehen.
Kita- und Schulbesuch für Rückkehrer aus Risikogebieten neu geregelt
Das Gesundheitsministeriums hat am Samstag verfügt, dass alle Kinder und Jugendlichen, die sich innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet aufgehalten haben, für einen Zeitraum von 14 Tagen seit Rückkehr keine Schule, Kindertageseinrichtung, Kindertagespflegestelle oder Heilpädagogische Tagesstätte betreten dürfen. (Risikogebiete unter: www.rki.de)
Die Vertreter des Gesundheitsamtes, des Universitätsklinikums Würzburg und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns waren sich bei einem Treffen am Samstag im Landratsamt Würzburg einig: „Bei Kindern scheint die Erkrankung laut Weltgesundheitsorganisation WHO vergleichsweise selten aufzutreten und dann mild zu verlaufen. Schwere oder gar kritische Verläufe wurden nur bei einem sehr kleinen Teil der betroffenen Kinder und Jugendlichen beobachtet“, so die Bilanz des Gespräches.
Menschen mit Ihrer Intelligenz und diesem vorausschauenden Durchblick braucht unser Land!!!!
Oma, Opa, Urgroß-Oma und Opa usw. Waren das nicht auch irgendwie pöse Prepper ?
Pöckeln,"einwecken" und Sonstiges.
Heute, 07.03.2020 18:00 sind 800 Fälle in Deutschland gemeldet. Morgen werden es 1.200 sein. Jede Wette. Und noch keine gemeldeten Toten. Glaubt das wirklich noch einer? Ich glaube seit 2015 (Wir schaffen das!) fast niemanden Verantwortlichen in Deutschland mehr. Und ein Hamster ist kein Hysteriker, sondern er tut das was seit fast ewig genetisch erarbeitet sein Überleben über den Winter sichert. Klug ,vorausschauend. Deswegen sind Hamster (noch) nicht ausgestorben. In 4 Wochen sieht´s in Deutschland anders aus.
vielleicht helfen Ihnen dies, wenn Sie "fast niemanden Verantwortlichen in Deutschland mehr" trauen.
Die weltweit erfassten Zahlen zur Sterblichkeit sind in diesem Punkt übereinstimmend: Corona-Virus ist bedrohlich für alte Menschen ab 80 Jahren mit schweren Vorerkrankungen, wie auch die aktuelle Statistik aus Italien zeigen:
Süddeutsche Zeitung online, 8.3.2020 Coronavirus: "Im Moment sind in Italien 5883 Infektionsfälle bekannt, die meisten von ihnen in der Lombardei. Seit Ausbruch der Epidemie sind 233 Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Angelo Borrelli, der Chef des nationalen Zivilschutzes und Sonderkommissar in der Krise, erklärte am Wochenende, das Durchschnittsalter der verstorbenen Personen liege bei 81 Jahren. Männer zwischen 80 und 100 seien die anfälligste Bevölkerungsgruppe. Nur zwei Prozent der Opfer seien vor der Ansteckung gesund gewesen, sagte Borrelli. Alle anderen waren bereits schwer krank, als sie sich ansteckten ..."
Wir sprechen uns dann am nächsten Do oder Fr wieder. Herzliche Grüße.
( Wo relativ weniger getestet wird.... Wir schaffen das
Was soll das dem Leser sagen?
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management