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Ochsenfurt
Zufahrt zur Main-Klinik wird ausgebaut
Bevor nächstes Jahr die Generalsanierung der Ochsenfurter Main-Klinik beginnt, muss auch die Zufahrt geändert sein. Auch  Planungen für die Zukunft sind vielversprechend.
Nach langem Hin und Her soll nun die bestehende Zufahrt zur Ochsenfurter Main-Klinik ausgebaut und verbreitert werden. Foto: Gerhard Meißner
| Nach langem Hin und Her soll nun die bestehende Zufahrt zur Ochsenfurter Main-Klinik ausgebaut und verbreitert werden. Foto: Gerhard Meißner
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:01 Uhr

Die Zufahrt zur Ochsenfurter Main-Klinik wird ausgebaut und verbreitert. Außerdem soll in ein paar Jahren eine vollkommen neue Anbindung hinzukommen - die sogenannte Ostspange. Die Stadt Ochsenfurt und der Landkreis Würzburg einigten sich auf einen Kompromiss, in dem auch der Bau der neuen Zufahrt östlich des Bärentals enthalten ist.

Mit der vorgeschlagenen Variante und der verabredeten Kostenteilung zwischen Stadt und Landkreis zeigte sich jetzt auch der Kreisausschuss einverstanden. Damit ist der Weg frei, um einen Planer zu beauftragen. Die Zeit drängt, weil die Zufahrt fertig sein soll, bevor im nächsten Jahr die Generalsanierung der Klinik beginnt.

Die bisherige Zufahrt ist stark frequentiert

Die Erschließung der Landkreis-Klinik ist unzureichend. Nicht nur 1700 Pkws von Mitarbeitern, Patienten und Besuchern benutzen die  steile Straße täglich. Auch Rettungsfahrzeuge sind auf die einzige Klinikzufahrt angewiesen. Sollte sie einmal durch einen Unfall blockiert sein, könnten Menschenleben in Gefahr kommen.

Das Problem ist seit vielen Jahren bekannt; um eine Lösung hat man sich indes lange nicht gekümmert. Erst,als der Landkreis die Generalsanierung mit einem Kostenumfang von rund 100 Millionen Euro auf den Weg brachte, stieg auch der Druck auf die Stadt Ochsenfurt.

Die Stadt übernimmt den Unterhalt

Mehrere Varianten für eine verbesserte Erschließung waren in den vergangenen Monaten im Ochsenfurter Stadtrat und im Kreisausschuss diskutiert worden. Im Vorfeld hatte der Landkreis bereits in Aussicht gestellt, 90 Prozent der Kosten zu übernehmen, sofern die Stadt später die Klinikzufahrt übernimmt und für ihren Unterhalt aufkommt. Schließlich plädierten die Stadträte dafür, die vorhandene Zufahrt auszubauen undgleichzeitig eine für Fußgänger gefährliche Engstelle im Bereich des Kindergartens St. Thekla zu beseitigen. Rund 1,5 Millionen Euro soll diese Maßnahme kosten.

"Damit hat die Stadt Ochsenfurt ihre Hausaufgaben gemacht."
Eberhard Nuß, Landrat

Seine Zustimmung für den Ausbau machte der Stadtrat allerdings davon abhängig, dass sich der Landkreis in vergleichbarer Höhe auch an den Kosten einer völlig neuen Zufahrt zur Klinik östlich der Bärentalsiedlung beteiligt - der so genannten Ostspange. Deren Bau ist aber frühestens in acht bis zehn Jahren zu erwarten. Eine Bahnunterführung müsste verbreitert werden. Die Kosten liegen bei mindestens acht Millionen Euro.

Keine feste Zusage für die Ostspange

Der Kreistag verweigerte eine feste Zusage für die Ostspange und forderte seinerseits den Ochsenfurter Stadtrat auf, seinen Beschluss entsprechend zu ändern. Nach monatelangem Hin und Her nun der Kompromiss: Der Landkreis übernimmt 90 Prozent der Baukosten für den Ausbau der bestehenden Erschließung und sichert zu, sich in ein paar Jahren auch an den Kosten einer Ostspange zu beteiligen - in noch unbestimmtem Umfang.

Der Stadtrat hat dem Vorschlag bereits Ende Juli zugestimmt, wie Bürgermeister Peter Juks berichtete. Ein gleichlautender Beschlussvorschlag lag nun auf dem Tisch des Kreisausschusses. "Damit hat die Stadt Ochsenfurt ihre Hausaufgaben gemacht", meinte Landrat Eberhard Nuß und empfahl dem Gremium die Zustimmung. 

"Bei der Investition, die wir angehen, wird es ohne zweite Zufahrt nicht gehen."
Hans Fiederling, UWG-Kreistagsfraktion

In den Fraktionen herrschte darüber weitgehende Einigkeit. "Auch die unbestimmte Zusage ist ein Zeichen, dass wir die Ostspange wollen und bereit sind, die Stadt Ochsenfurt zu unterstützen", stellte CSU-Fraktionschef Manfred Ländner fest. Aus Sicht seines SPD-Kollegen Stefan Wolfshörndl  hätte die Entscheidung auch schon viel früher fallen können. Grünen-Sprecherin Karen Heußner gab zu Bedenken, dass der Ausbau der bestehenden Zufahrt die sichere Erschließung nicht garantiert. Und UWG-Sprecher Hans Fiederling meinte: "Bei der Investition, die wir angehen, wird es ohne zweite Zufahrt nicht gehen."

Auch kritische Stimmen werden laut

Es gab aber auch kritische Stimmen in der Debatte. Martin Umscheid (CSU) erinnerte daran, dass sich der Landkreis bei der Verlegung zweier Kreisstraßen zur Ortsumfahrung Rimpar lediglich mit zehn Prozent an den Kosten beteiligen wolle. Das müsse der Kreistag vor Augen haben, wenn es künftig um die Beteiligung an den Kosten der Ostspange geht. Sein Fraktionskollege Thomas Eberth hingegen sieht in der Beteiligung des Landkreises keine Förderung für die Stadt Ochsenfurt, sondern eine Investition in die Main-Klinik und in die ärztliche Versorgung für den gesamten südlichen Landkreis.

Nach den Worten von Bürgermeister Peter Juks hätten die beiden vom Grunderwerb betroffenen Eigentümer bereits ihre Zustimmung signalisiert. Im Oktober will der Bauausschuss des Stadtrats die Planungsaufträge vergeben, um im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Für die Ostspange strebt Juks eine Gesamtlösung an, wie er  bereits im Gespräch mit der Redaktion erläutert hat. Darin enthalten ist neben einer weiteren Klinik-Zufahrt auch eine verbesserte Anbindung des Bärentals und eine Verknüpfung zu Marktbreiter Straße und dem Ostabschnitt der Südtangente. Weil damit eine Verbesserung der innerstädtischen Verkehrsverhältnisse einher geht, habe die Regierung von Unterfranken bereits eine Förderung in Aussicht gestellt.

 
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