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OCHSENFURT
Stadtrat ist für Ringerschließung plus Ostspange
Die Mainklinik in Ochsenfurt wird saniert. Was ihr fehlt, ist eine zeitgemäße Erschließung. Im Stadtrat wurde lange um die beste Lösung gerungen. Archivfoto: Gerhard Meißner
Foto: Gerhard Meißner | Die Mainklinik in Ochsenfurt wird saniert. Was ihr fehlt, ist eine zeitgemäße Erschließung. Im Stadtrat wurde lange um die beste Lösung gerungen. Archivfoto: Gerhard Meißner
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:36 Uhr

Im Ochsenfurter Stadtrat gibt es nun ein Ergebnis zur Mainklinik-Erschließung: Gewünscht wird eine Ersterschließung über die sogenannte Ostspange, und bis es so weit ist, eine Ertüchtigung der Zufahrt durch das Bärental als Ringerschließung. Nach dem Willen der Räte wird sich die Stadt mit zehn Prozent der Baukosten von etwa 1,5 Millionen Euro an dieser Ertüchtigung beteiligen – aber nur, wenn sich der Landkreis Würzburg und der Freistaat Bayern später auch finanziell am Bau der Ostspange über die Polisina beteiligen. Bei zwei Gegenstimmen befürworteten die Stadträte diesen Beschluss, der nun an den Landkreis weitergeleitet wird.

Viele Vorgespräche und Diskussionen in den Ausschüssen der Stadt haben zu diesem Ergebnis geführt. Diskussionen, in denen Wolfgang Karl (CSU) eine „tolle Entwicklung“ sieht. Die anfangs vorgelegten Beschlussvorschläge seien modifiziert worden, freut sich Karl.

Was die Trasse durch das Bärental selbst angeht, so hat Bürgermeister Peter Juks (UWG) mit dem Stadtratsbeschluss das erreicht, was schon als Ergebnis der Vorgespräche mit dem Landkreis vorgeschlagen worden war: die Ringerschließung.

Nur die Ostspange löst das Problem der Bärentaler

Neu hinzu gekommen ist außer der Festlegung auf die Ostspange die Verknüpfung der Finanzierungszusage der Stadt mit der von Landkreis und Regierung. Etlichen Stadtratsmitgliedern war es wichtig gewesen, sicherzustellen, dass nach der Ertüchtigung der Greinberg-Zufahrt durch das Bärental nicht plötzlich Schluss wäre mit dem Planungseifer. Denn wenn nach dem Ausbau des Greinbergs und eines Feldweges zu einer Ringerschließung die Zufahrt zur Klinik auch viel angenehmer zu fahren sein wird als bisher, so ist damit ein gravierendes Problem noch nicht gelöst: die Belastung der Anwohner im Bärental durch den Zufahrtsverkehr.

Deshalb beharrt der Stadtrat so nachdrücklich auf der finanziellen Beteiligung von Landkreis und Freistaat am Bau der Ostspange, die wegen der aufwendigen Planungen jedoch mindestens acht bis zehn Jahre auf sich warten lassen wird. Ob auch Landkreis und Regierung mit dem Vorschlag der Stadt mitgehen, muss sich noch zeigen. Gerold Hohe (UWG) ist diesbezüglich allerdings zuversichtlich: „Ich gehe davon aus, dass die Regierung sieht, dass die Ringerschließung keine Ersterschließung ist.“

Niemand will mehr die Variante Bärengraben

Verabschiedet haben sich alle Fraktionen von den Alternativen zur Ringerschließung, die in zwei Varianten mit einer Erweiterung der vorhandenen Fahrbahn am Greinberg einhergegangen wären. Der größte Trumpf der Ringerschließung ist die Tatsache, dass sich der als Abfahrt geplante Feldweg im Eigentum der Stadt befindet und ein aufwendiger Grunderwerb so wegfällt.

Auch schien allen Fraktionen die Ostspange letztendlich als die sinnvollste Variante für eine Ersterschließung. Die noch im ursprünglichen Beschlussvorschlag enthaltene Variante „Bärengraben“ scheitere unter anderem an den naturschutzrechtlichen Bedenken, die einem Straßenbau in diesem Gebiet entgegenstehen, so die Ratsmitglieder.

Mainklinik wird als Bereicherung empfunden

Grundsätzlich wird die Mainklinik von den Stadträten als Bereicherung und Standortvorteil für Ochsenfurt empfunden, und die für sie beschlossene Sanierung als „Leuchtturmprojekt“, wie Wolfgang Karl formulierte. Diese, wie Bert Eitschberger (SPD) sagte, „gigantische Investition“ solle von Seiten der Stadt auch gewürdigt werden. Deshalb sprach sich seine Fraktion, ebenso wie CSU und UWG, für den Beschlussvorschlag aus.

Der Vollständigkeit halber verriet Eitschberger, dass seine Fraktion mit der Idee eines „Behördengesprächs“ sympathisiert hatte. Damit hätte eventuell Geld gespart werden können, so Eitschberger. Anstatt 1,5 Millionen Euro in die kurzfristige Ertüchtigung des Greinbergs zu stecken, hätte man sich gleich gänzlich auf die Verwirklichung der Ostspange konzentrieren und zur Klärung schwieriger Fragen Vertreter von Regierung, Stadt, Landkreis und Bahn an einen Tisch holen können.

Den Grünen ist der Vorschlag zu unsicher

Einzig die beiden Vertreter der Grünen im Stadtrat stimmten gegen den Beschluss. Josef Meixner erklärte, warum. Da niemand garantieren könne, dass Landkreis und Regierung dem nun formulierten Beschluss zustimmen, sei zu befürchten, dass das gesamte Thema Mainklinik-Erschließung wieder zum Stillstand komme. Das ist Meixner zu heikel. Sinngemäß sprach er sich für den Spatz in der Hand anstatt für die Taube auf dem Dach aus.

Sprich: Lieber nur die sichere Greinberg-Ertüchtigung für 1,5 Millionen Euro beschließen, als diese mit ungewissem Ausgang mit der Finanzierungszusage für die Ostspange zu verknüpfen. Mit diesen Bedenken konnten sich Grünen gegen die anderen Stadtratsmitglieder jedoch nicht durchsetzen.

 
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  • Arcus
    Die Ochsenfurter sind mir ja richtige Schmarotzer. Erst wird auf Kosten aller Steuerzahler und Krankenversicherungsbeitragszahler das Ochsenfurter Krankenhaus mit Millionen saniert und jetzt soll auch noch der Steuerzahler weit über Ochsenfurt hinaus weiter die großen Brocken zahlen. Vom Krankenhaus profitiert in erster Linie. Deshalb sollte sich auch Ochsenfurt stärker an den Kosten beteiligt werden.
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