Via Twitter hat der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg), Andriy Sadovyi, der Stadt Würzburg für die Solidarität während des russischen Angriffskrieges gedankt. Sadovyi berichtet in dem Kurznachrichtendienst über die Absicht Würzburgs, mit Lwiw eine Städtepartnerschaft einzugehen und 200.000 Euro für humanitäre Hilfe bereitzustellen, und schreibt: "Danke Christian Schuchardt und der ganzen Stadtgemeinde für eure Unterstützung!"
Wie berichtet, plant Würzburg eine Städtepartnerschaft mit der 730.000-Einwohner-Stadt Lwiw sowie eine Städtefreundschaft mit der Stadt Luzk, die 150 Kilometer nordöstlich von Lwiw liegt und wo 210.000 Menschen leben. Für Luzk stellt Würzburg 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung. Wie OB Christian Schuchardt gegenüber der Redaktion sagte, habe es auch aus Luzk bereits eine dankbare Reaktion gegeben.
Insgesamt 700.000 Euro aus Würzburg für humanitäre Hilfe in der Ukraine
Das Geld stammt aus dem städtischen Haushalt. Ende März hatte der Stadtrat beschlossen, insgesamt 700.000 Euro für die Ukraine-Hilfe bereitzustellen. Außer den Geldern für Lwiw und Luzk fließen 200.000 Euro in den von der Stadt Kiew aufgelegten Hilfsfonds "Future Kiew".
Außerdem werden die vier Würzburger Organisationen "Liebe im Karton", Hermine e.V., Malteser Hilfsdienst und Save Ukraine Würzburg bei ihrer humanitären Hilfe in der Ukraine mit jeweils 50.000 Euro unterstützt. "Ich habe heute die Fördermittelbescheide für die vier Organisationen unterschrieben", sagte OB Schuchardt am Dienstag gegenüber der Redaktion. In den nächsten Tagen werde auch das Geld an die ukrainischen Städte überwiesen werden.
Als nächster Schritt sollen, sobald es die Lage zulässt, auch offizielle Dokumente über Städtepartnerschaft und -freundschaft unterzeichnet werden. Unmittelbare Hilfen hätten derzeit allerdings Vorrang, so Schuchardt.
Unterdessen haben die Kriegshandlungen jetzt auch Lwiw erreicht. Laut Medienberichten gab es am Montag russische Raketenangriffe auf die Stadt, die bisher weitgehend verschont geblieben war. Wie Bürgermeister Andriy Sadovyi auf Twitter schreibt, seien dabei sieben Menschen getötet und elf weitere verletzt worden, darunter ein dreijähriges Kind, das mit seiner Mutter von Charkiw nach Lwiw geflohen sei.