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Würzburg
Würzburger Kaiserstraße soll wieder Glanz gewinnen: Helfer machen sauber und beleben einige Schaufenster
Mehr Sauberkeit, bessere Sitzgelegenheiten und bunte Schaufenster: Wie Würzburger den Leerstand in der Würzburger Kaiserstraße verringern wollen.
Saubermachen in der Kaiserstraße: Helfer vom 'Konsortium Kaiserstraße' reinigen hier Schaufenster von leer stehenden Läden, bevor diese neu dekoriert werden. 
Foto: Thomas Obermeier | Saubermachen in der Kaiserstraße: Helfer vom "Konsortium Kaiserstraße" reinigen hier Schaufenster von leer stehenden Läden, bevor diese neu dekoriert werden. 
Sandra Allmann
 |  aktualisiert: 26.05.2024 02:39 Uhr

"Es bleiben immer wieder Fußgänger stehen, um zu schauen, was wir hier machen", sagt Daniela Binder, Würzburger Kreisvorsitzende des Handelsverbands Bayern (HBE). In orangefarbenen T-Shirts arbeiten Helferinnen und Helfer in der Kaiserstraße. Sie entfernen Graffitis von den Bänken, kratzen Sticker von Mülleimern und putzen Fenster und Fassaden.

Hinter diesem Vorhaben steckt das "Konsortium Kaiserstraße". Die Mitglieder sind neben Daniela Binder, HBE-Bezirksgeschäftsführer Volker Wedde, die Hauseigentümer Franz Wohlfart und Joachim Drescher sowie der Stadtbeauftragte für Innenstadt und Handel André Hahn. Auch der Architekt Lars Winkler unterstütze die Gruppe.

Winkler hilft Hauseigentümern, Mieter für ihre Geschäfte zu finden. Das Konsortium will die Kaiserstraße wieder attraktiver machen. Denn die einstige Prachtstraße hat sich in den letzten Jahren durch sehr viele leerstehende Geschäfte zum Sorgenkind der Innenstadt entwickelt.

Die Hauseigentümer Joachim Drescher und Franz Wohlfart und Architekt Lars Winkler kratzen Aufkleber vom Mülleimer. Im Hintergrund ein neu beklebtes Schaufenster.
Foto: Thomas Obermeier | Die Hauseigentümer Joachim Drescher und Franz Wohlfart und Architekt Lars Winkler kratzen Aufkleber vom Mülleimer. Im Hintergrund ein neu beklebtes Schaufenster.

Außerdem bekleben die Helfer die ersten vier Schaufenster leerstehender Geschäfte. Die Sticker an den Fenstern sind rosa und lila und bilden einen Rahmen. In dessen Zentrum hängen Plakate, die über die Hintergründe des Leerstands aufklären. Ziel ist es, die Menschen über das Thema zu informieren und auf die Bedeutung des Einzelhandels in der Innenstadt aufmerksam zu machen. Und das mit Erfolg: Wie Daniela Binder erzählt, bleiben schon nach kurzer Zeit, die ersten Passanten stehen.

Startschuss für die Umgestaltung der Kaiserstraße

In den beklebten Schaufenstern sind außerdem Ausstellungen geplant. Firmen können dort sich und ihre Produkte vorstellen. Beispielsweise werden Uhrenhersteller ihr Sortiment vorstellen. Auch Modellbauer wollen den Schauraum nutzen, um ihre Werke auszustellen. Die Gestaltung liegt bei den Ausstellern. Falls sich in diesem Zeitraum ein Mieter finden sollte, sei man immer offen für kurzfristige Planänderungen, so André Hahn. Ab dem 1. Juni sollen die neuen Fenster für drei Monate so genutzt werden.

Auch die Außenmöbel in der Straße sollen umgruppiert werden. Es ist geplant, die Bänke, sowie Blumenkübel und Mülleimer in den nächsten Wochen in Kooperation mit dem Gartenbauamt abzuschrauben und umzustellen. Immer zwei Bänke werden schräg zueinander gestellt und in einer Komposition mit Mülleimern und Blumenkübel angeordnet. 

"Das soll das Tempo der Passanten verlangsamen und die Straße einladender machen", sagt Hauseigentümer Wohlfahrt. Vor seinem Laden 10 wird eine Sitzgruppe entstehen. Eine Absprache mit den Hauseigentümern und Ladenbesitzern ist notwendig. In Wohlfarts Schaufenster wird demnächst ein 3 D-Drucker ausgestellt. 

Für die Attraktivierung der Kaiserstraße hat der Stadtrat Geld bereitgestellt, mit denen die Beklebung der Fenster und weitere Aktionen finanziert werden. Für die Hauseigentümer entstehen dabei keine Kosten. "Wir sind für unsere Stadt verantwortlich und die Kaiserstraße ist ein Teil davon", erklärt Hauseigentümer Joachim Drescher sein Engagement im "Konsortium Kaiserstraße".

 
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  • Walter Seubert
    Mal schauen wie lange es dauert bis der stadtbekannte "Plakatierer" wieder alles zugeklebt hat.
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  • Matthias Kemmer
    Ich plädiere nachdrücklich für eine durchgehende Fassadenbegrünung - was wäre das für ein eye-catcher!! Und ein tolles Alleinstellungsmerkmal! Die "hängenden Gärten" von Würzburg als Tor zur Innenstadt - damit liesse sich Furore machen!
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  • Fabian König
    Es ist ein guter Anfang und ein schönes Zeichen, dass es Menschen gibt, denen etwas an ihrer Stadt bzw. ihrer Straße liegt. Aber ich glaube dennoch, dass sich die Kaiserstraße mittelfristig komplett neu erfinden werden muss. Man sollte sich anschauen, was die Vorteile und was die Nachteile dieser Straße sind. Eine Einkaufsstraße wie die Schönborn- und die Domstraße wird sie wohl nicht mehr werden - wenn es sie überhaupt jemals war, denn der Weg von jenen Straßen bis dorthin ist fußläufig einfach zu weit. Und ihren Status als Prachtstraße wird sie wohl auch nie wieder bekommen, egal wie die Bodenpflasterung oder eine Begrünung aussieht. Schade.
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  • Steffen Cyran
    Wer glaubt ernsthaft, mit dem Abzupfen von Aufklebern und dem "Umgruppieren" von Bänken könne man die Kaisestraße retten?
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  • Jo Schmitt
    Der Zug muß noch nicht abgefahren sein.

    Was zu einer attraktiveren Umgestaltung noch fehlt ist: Grün! Hiervom ist im Artikel - leider - nichts zu lesen. Ideen gäbe es da schon ...
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Der Zug ist glaube ich abgefahren -

    im Zeitalter des Online-Shops wird es den Charme der vielen (kleinen) inhabergeführten (Sparten-)Geschäfte wohl nie wieder geben. MMn kann man in den einstigen Einkaufsstraßen höchstens noch Schadensbegrenzung betreiben. Zu dem Zweck müsste man aber erst einmal die Aufenthaltsqualität drastisch erhöhen, und ob das mit "ein bisschen Putzen und ein paar Stickern" in der Kaiserstraßen-Steinwüste zu erreichen ist, wage ich sehr zu bezweifeln. Da wären wohl beispielsweise deutlich mehr (ansprechende) Sitzgelegenheiten, Grünoasen, Springbrunnen usw. erforderlich. Vielleicht wäre es auch eine Idee, dort "Urban Gardening" zu propagieren? Früher gab es mal Blumenkästen an (fast) allen Häuserfenstern (s. alte Fotos), aber das macht ja heute mitten in der Stadt kaum noch jemand. Hm - was könnte man tun, um das wieder voranzubringen? Vielleicht Fassadenbegrünung? Da könnte sich doch die Stadt WÜ (mit den vielen Grünen im Stadtrat...) mal Gedanken drüber machen.
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  • Steffen Cyran
    Daß hier alle 3 min eine Sraßenbahn durchfährt, ist Ihnen aber schon klar, oder?
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Dass die Straba - @ Steffen Cyran -

    teilweise sogar auf Rasengleis fährt, wissen Sie aber auch?

    MMn ist genug Platz für eine ganze Menge Gestaltungselemente (insbesondere an den Ecken zur Marcusstraße und der Reisgrubengasse), und die Fassadenbegrünung sollte auch im Bereich des Machbaren liegen. Allerdings müsste sich die Stadt WÜ dann auch Gedanken machen, wo der Fahrradverkehr stattfinden soll. Ich bringe hier mal die Klinikstraße ins Spiel.
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  • Jo Schmitt
    > MMn ist genug Platz für eine ganze Menge Gestaltungselemente

    Siehe zum Vergleich unsere Kaiserstaße versus Kaiserstraße Heilbronn. Dort Grün im Bereich der Fußgängerzone soweit möglich. Auch da fährt eine Straßenbahn ...
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Guter Hinweis - @ Jo Schmitt -

    habe mir das mal angesehen; das viele Grün sieht schon recht ansprechend aus. Ist mMn noch Luft nach oben, was z.B. Sitzgelegenheiten angeht, aber auf jeden Fall eine gute Ausgangsbasis :-)
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