Bekannt wurde sie vor einigen Monaten wegen ihrer Verurteilung in einem Kirchenasyl-Prozess, geehrt wurde sie am Sonntag für ihren hartnäckigen und beispielhaften Einsatz für geflüchtete Menschen: Schwester Juliana Seelmann vom Orden der Oberzeller Franziskanerinnen hat den Würzburger Friedenspreis 2021 erhalten.
Seit drei Jahren arbeitet Juliana Seelmann im Team der Migrantenmedizin
Das Team für Migrantenmedizin der Missionsärztlichen Klinik besteht aus fünf Krankenschwestern und einem Krankenpfleger und kümmert sich im Auftrag der Regierung von Unterfranken in mittlerweile drei Gemeinschaftsunterkünften (GU) um die medizinische Versorgung der dort untergebrachten Menschen. Juliana Seelmann ist seit 2008 dabei: "Nach einem dreimonatigen Praktikum habe ich gemerkt, dass ich diesen Ort nicht mehr verlassen kann", erzählte sie bei der Preisverleihung im großen Saal des Burkardushauses.
Seelmann und ihre Kolleginnen und Kollegen sind an fünf Tagen pro Woche im Einsatz, "und sie erfahren dabei mehr, als viele von uns ertragen können", betonte August Stich, Chefarzt der Abteilung für Tropenmedizin am Klinikum Würzburg Mitte. Er ist manchmal als Arzt bei den Sprechstunden in der GU im Einsatz und erfährt dabei von den schrecklichen und teilweise unmenschlichen Erlebnissen vieler Menschen auf der Flucht: "Mir reicht das nach einer Stunde schon, ich habe mich dann weit aus meiner Komfortzone bewegt. Für Schwester Juliana und das Team ist das die Arbeit eines jeden Tages", sagte Stich.
Lob vom Chefarzt: Professionell, verlässlich und bescheiden
Er würdigte die Professionalität, die große Verlässlichkeit und die persönliche Bescheidenheit der Preisträgerin, aber auch ihre Fürsorge und den großen Einsatz für die ihr anvertrauten Menschen. Vom Amtsgericht Würzburg wurde sie Anfang Juni wegen "Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt" verurteilt, nachdem sie zwei Frauen aus Nigeria Kirchenasyl gewährt hatte. Für Stich ging es in dem Prozess um die Frage, "wie weit man mit seinem Gewissen, seiner Fürsorge und seiner Liebe zu den Menschen gehen kann, wenn diese wirklich in Not sind".
Der Würzburger Friedenspreis wird seit 1995 jährlich verliehen und ist mit 3000 Euro dotiert. Für Schwester Juliana Seelmann ist er auch eine Auszeichnung für das gesamte medizinische Team und die Oberzeller Franziskanerinnen: "Als Einzelne könnte ich das nicht leisten, es geht nur in der Gemeinschaft", betonte sie.
Seelmann: Kirchenasyl ist in Einzelfällen nötig
Ihre Einstellung zum Kirchenasyl hat sich durch die Verurteilung nicht verändert: "Es ist immer eine Einzelfallentscheidung. Gleichzeitig sehe ich ein Versagen unserer europäischen Flüchtlingspolitik", sagte die Preisträgerin. Und sie zeigte durch bewegende Geschichten von drei Frauen aus Syrien, Afghanistan und Eritrea, warum die überwiegende Zahl der Geflüchteten ihre Heimat nicht freiwillig verlassen, sondern vielmehr gezwungen sind, alles hinter sich zu lassen.
In Einzelfällen sei "das Kirchenasyl dringend notwendig, um Menschen vor Gewalt, Übergriffen, erneuter Familientrennung oder vor menschenunwürdigen Lebensbedingungen zu schützen", so Seelmann. Sowohl sie als auch die Staatsanwaltschaft haben Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt, einen Termin für den Berufungsprozess gibt es noch nicht.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt bezeichnete Seelmanns langjährigen selbstlosen Einsatz als Krankenschwester in der GU als exemplarisch: "Bitte machen sie weiter und hören sie nicht auf, ihren christlichen Glauben und ihre Nächstenliebe zu leben", sagte Schuchardt.
den Freisler hätten sie wahrscheinlich freigesprochen, denn er urteilte ja immer auf Basis geltender Gesetze, und so bekam seine Witwe auch Rente von diesem unserem ach so wundervollen Rechtsstaat (in dem Betrüger für Jahre hinter Gitter wandern, aber Leute, die sich im Straßenverkehr nicht beherrschen können und andere totfahren, auf Bewährung freigesprochen werden).
Hört mir auf mit diesem "Rechtsstaat" und "im Namen des Volkes" - die Justiz richtet sich doch (schon wieder) nur nach dem (in teilweise sogar von Lobbyisten vorformulierten "Gesetze" gefassten) Gusto der "Hochmögenden"; Menschlichkeit und alle damit verbundenen Qualitäten fallen dabei einfach hinten runter. Deshalb braucht (aber leider nicht nur...) dieses Land couragierte Menschen wie Schwester Juliana. Ein Bravo an sie von dieser Seite - Egoisten (die ihren Mitmenschen nicht mal ein menschenwürdiges Leben gönnen wollen) gibts hierzulande schon viel zu viele!
Widdewiddewitt und drei macht neune
Ich mach' mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt
Hey, Pippi Langstrumpf
Hollahi-hollaho-holla-hopsasa
Hey Pippi Langstrumpf
Die macht, was ihr gefällt.
Eine großartige Frau, ein Vorbild.
Schade...