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Würzburg
Würzburger Dallenberg: Denkmalschützer kritisieren Pläne von Flyeralarm-Chef
Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer will fünf Mehrfamilienhäuser am Würzburger Dallenberg bauen. Kritik gibt es an der Massivität der Bebauung. Stadträte entscheiden am Dienstag.
Diese Visualisierung zeigt eine frühere Planung mit vier Wohngebäuden auf dem Klostergrundstück am Dallenberg. Den Mitgliedern des Stadtrats wird im Ausschuss am Dienstag eine aktuelle Planung mit fünf drei- bis viergeschossigen Gebäuden vorgestellt.
Foto: Fotomontage Architekturbüro Ruhl+ Albert | Diese Visualisierung zeigt eine frühere Planung mit vier Wohngebäuden auf dem Klostergrundstück am Dallenberg. Den Mitgliedern des Stadtrats wird im Ausschuss am Dienstag eine aktuelle Planung mit fünf drei- bis ...
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:09 Uhr

Am Dienstag befassen sich die Mitglieder des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Würzburger Stadtrats (Puma) mit einem Bauprojekt von Thorsten Fischer. Der Flyeralarm-Chef und ehemalige Aufsichtsratsvorsitzender der Würzburger Kickers hat 2018 das Klostergelände der Ritaschwestern am Dallenberg gekauft und plant dort mehrere Wohngebäude mit Tiefgarage.

Erste Pläne für das rund 4400 Quadratmeter große Grundstück wurden 2020 dem Stadtrat und 2021 der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) vorgestellt. Diese Fachleute kritisierten das "Schema F" der Planung und wünschten sich unter anderem eine individuellere Architektur, mehr Freifläche und den Erhalt des Baumbestandes. 

Neue Pläne sehen jetzt im Mittleren Dallenbergweg fünf drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen vor. Das vorhandene Schwesternwohnheim aus den 1960er Jahren soll abgerissen, zwei denkmalgeschützte Häuser erhalten werden. Während das städtische Baureferat die Pläne als "sinnvolle Nachverdichtung" wertet, wehren sich die Anwohner gegen die Massivität der geplanten Bebauung. Fischer soll sein Grundstück fast doppelt so dicht bebauen dürfen, als es auf den Nachbargrundstücken genehmigt ist.

Unterstützung bekommen die Anwohner jetzt von der Heiner Reitberger Stiftung, die sich für die Erhaltung und Pflege historischer Denkmäler in Würzburg und Umgebung einsetzt. Die Stiftung lehnt die "rücksichtslose und stereotype Nachverdichtung in einer 120 Jahre alten sensiblen Garten-Landschaft" entschieden ab.

"Ziel dieser sogenannten 'Nachverdichtung ' ist, die maximale Rendite zu erwirtschaften", argumentiert Kunsthistorikerin Suse Schmuck in einer Stellungnahme der Heiner Reitberger Stiftung. Sie fürchtet, dass die Genehmigung der Pläne, als Präzedenzfall für weitere Verdichtung dient und sich der Charakter des Dallenbergs in Zukunft deutlich verändern könnte. 

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Denkmalschützerin Schmuck argumentiert mit der Geschichte des Dallenbergs, der bis Ende des 19. Jahrhunderts kahl und unbebaut war. Die Besiedlung und Bepflanzung begann um 1900 mit Christoph Mayer. Der bedeutende Würzburger Architekt des Jugend- und Reformstils baute oberhalb der Mergentheimer Straße eine Siedlung aus etwa 20 meist eingeschossigen, kleinen Häusern und großen, reich ausgestalteten Gärten. "Auf dieser Grundlage entstand ein locker bebauter Hang mit unterschiedlich großen Parzellen. Bis heute dominieren die Gärten und Bäume, die Häuser verstecken sich zwischen Bäumen und Hecken", schreibt Schmuck.

Fast doppelt so dichte Bebauung wie auf den Nachbargrundstücken

Die auf dem Klostergelände geplanten Wohnanlagen zerstören laut Reitberger Stiftung diese Qualität. Der große Garten des Grundstücks würde weitgehend versiegelt und seine beiden Baudenkmäler, die Uhlsche Villa und das Schiestl-Gartenhäuschen "erdrückt und bedrängt" werden.

Die Uhlsche Villa auf dem Grundstück soll erhalten bleiben. Das Klostergebäude dahinter soll abgerissen werden.
Foto: Fabian Gebert | Die Uhlsche Villa auf dem Grundstück soll erhalten bleiben. Das Klostergebäude dahinter soll abgerissen werden.

Statt der geplanten Massivität wünschen sich die Denkmalschützer eine "zurückhaltende Ergänzung in der Maßstäblichkeit der ursprünglichen Bauten" und die Erhaltung des Baumbestandes. "Nur so kann die Qualität des Gesamtgebietes mit seinen reichen, auch ökologisch wertvollen Baum-, Hecken- und Gartenbeständen bewahrt werden."

 
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  • S. T.
    Nachverdichtung um jeden Preis ist doch nicht die Lösung alles prbleme. Ja, wir brauchen Wohnungen und ja, wir brauchen Grün und unversiegelte Fläche. So und das muss man abwägen.
    Und nein, wir brauchen nicht Wohnungen um jeden Preis, denn Betongold ist nicht die Aufgabe der Stadt , sondern Wohnraum für alle. Deshalb Grün für Betongold zu opfern ist unanständig. Bei sozialem Wohnraum oder EOF Wohnraum muss man dann u.U. schon mal genauer hinschauen und mehr Kompromisse machen.... Und der Flyeralarm Chef ist jetzt nun mal nicht als männliche Mutter Theresa bekannt. KLar geht es da um Rendite. Also Ehrlichkeit auf allen Ebenen hilft schon bei der Entscheidung.
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  • H. S.
    @murmeltier: wenn die Stadt baut, ist das okay. Wenn es ein Investor tut, nicht. Wo soll ein Investor denn investieren, wenn nicht in Betongold? In Staatsanleihen und Pfandbriefe?
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  • S. T.
    in Stiftungen und Spenden und weiteres
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  • H. S.
    Warum sind den diese alten, kleinen, eingeschossigen Häuser nicht zu sehen von denen Frau Schmuck spricht ?
    Hinter Hecken und Bäumen versteckt?
    Und die Pools stammen auch schon aus der alten Zeit und stehen unter Denkmalschutz?
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  • R. A.
    Die Kopferten haben schon immer ihre Interessen gegenüber anderen durchgesetzt, nur in der heutigen Zeit klappt das halt nicht mehr so ad hoc. Es braucht Wohnraum, egal für wen. Wer es bezahlen kann und will, ist doch die eigene Entscheidung. Es möchte nicht jeder ein Eigenheim mit allen Verpflichtungen. Ich sehe derartige Nachverdichtungen positiv, wenn man zuweilen sieht, wie die grossen Grundstücke verwahrlosen, weil die Bewohner zu alt zur Bewirtschaftung sind, muss eben auch mal anders gedacht werden. Diese riesigen Prachtgrundstücke sind aus der Zeit gekommen.
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  • T. S.
    Im Prinzip ist es sehr schön, wenn Wohnraum in der Stadt geschaffen wird, damit wir alle hier wohnen bleiben können. Aber wie so oft werden das ganz sicher wieder Eigentumswohnungen zu luxuriösen Preisen, die dann zu entsprechenden Preisen direkt weiter vermietet werden. Die Stadt sollte auch darauf achten, dass endlich Wohnungen für normale Bürger mit normalen Gehältern gebaut werden. Nicht nur Sozialwohnungen für Niedrigverdiener und Luxuswohnungen wie die hier vermutlich geplanten, damit die sozialen finanziert werden. Sondern auch dringend normale Wohnungen ohne Schnickschnack für den Durchschnittsverdiener, der leider meistens nicht bedacht wird. Die bekommen die Sozialbindung nicht uns können die schicken Wohnungen nicht bezahlen. Die Mittelschicht wird ausgedünnt und aufs Land vertrieben- oder der Verdienst geht für die Warmmiete drauf.
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  • S. B.
    Am Hubland wird ne ganze Menge davon gebaut, auch von der stadtbau.
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  • T. S.
    Das Hubland ist ja schon mal gut. Aber das ist auch nicht für jeden das richtige Gebiet. Es gibt keine Schule und ist eine ständige Baustelle. Ich lebe seit über 15 Jahren in der Sanderau und möchte da auch alt werden. Es braucht ja nicht nur Neubau, sondern auch gute ältere Wohnungen, die nicht luxussaniert werden. Ich denke, man sollte auch ei Stück weit aussuchen können, wo man lebt. Und bestimmte Viertel Studenten- oder Reichenghettos werden. Gemischte Viertel will doch jeder oder?
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  • M. S.
    Vielen Dank für Ihren Hinweis. Ich gebe ihn direkt an die verantwortliche Redaktion weiter.
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  • H. S.
    Wer steht denn hinter der "Heiner Reitberger Stiftung"? https://www.reitberger-stiftung.de/impressum. Wer sind die Herrschaften respektive Frauschaften?
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  • S. B.
    Ich kenne die Stiftung bisher gar nicht. Aber als Stadtplaner muss ich sagen: wer Begriffe wie Nachverdichtung in Anführungszeichen setzt, und Kampfbegriffe wie die „maximale Rendite“ in eine offizielle Stellungnahme aufnimmt, der scheint nicht wirklich eine fachliche Grundlage zu haben.

    Natürlich haben sich die Siedlungen über die Jahre und Jahrzehnte entwickelt. Es erschließt sich jedoch nicht, in einer so stadtnah Lage quasi eine Käseglocke über ein Gebiet zu legen weil es ursprünglich einmal anders konzipiert war. Wir benötigen hier in Würzburg Wohnraum. Der soll nicht draußen entstehen auf den Feldern, auch wegen dem Feldhamster. Dann muss er eben in der Stadt entstehen. Auch wenn die Anwohner natürlich alle Ressourcen haben und diese auch ausschöpfen, siehe zum Beispiel der jahrelangen Rechtsstreit gegen die Kickers. Wir sollten uns als Stadt Gesellschaft hier nicht hinter das Licht führen lassen. Es geht v.a. um egoistische Interessen der wohlhabenden Nachbarschaft.
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  • B. H.
    Und wieder spricht hier der Neid...
    Bislang galt es als gesichert, dass das Steinbachtal und der Dallenberg für die Frischluft der Innenstadt dringend nötig ist. Wie mans dreht und wendet. Hauptsache ist, denen „da Oben“ in ihren schönen Villen was vor die Tür gekloppt. Dass Investor Fischer der eigentliche Grosskopferte ist, der mit extremen Profitabsichten dieses gewachsene Gartenviertel brutal zerschneidet, will man nicht sehen. Gerade Sie, Sepele, der sonst so sozial daherkommt, sind Steigbügelhalter dieses Turbokapitalisten.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Wer dieses tolle Grundstück mit seinen Bäumen und Anlagen kennt, kann nur traurig sein über diese Art der Bebauung. "Fünf drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser" sehe ich jedoch nicht auf dem Bild, denn diese gezeigten haben maximal zwei Stockwerke. Soll hier das Baurreferat, als auch die Leser getäuscht werden??
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  • S. B.
    1. die Gebäude auf der visualisierung haben alle 3 Stockwerke, einfach genau hinschauen.

    2. die Mainpost hat nicht die aktuelle Planung abgebildet. Warum auch immer. Steht in der Bildunterschrift.
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  • H. E.
    Scheinheilige und fadenscheinige Argumente!
    Hier wird der Strohhalm gesucht um etwas was sehr sinnvoll ist, zu verhindern!
    Warum sind denn die Grundstücke der alten Villen so groß? Warum wohl?
    Da haben früher auch Beziehungen mehr gegolten als eine sparsame Grundstücksbebauung!
    Eine Stiftung soll eine Expertise abgeben?
    Das könnte Amanda auch!
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