Am Dienstag befassen sich die Mitglieder des Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Würzburger Stadtrats (Puma) mit einem Bauprojekt von Thorsten Fischer. Der Flyeralarm-Chef und ehemalige Aufsichtsratsvorsitzender der Würzburger Kickers hat 2018 das Klostergelände der Ritaschwestern am Dallenberg gekauft und plant dort mehrere Wohngebäude mit Tiefgarage.
Erste Pläne für das rund 4400 Quadratmeter große Grundstück wurden 2020 dem Stadtrat und 2021 der Kommission für Stadtbild und Architektur (KoSA) vorgestellt. Diese Fachleute kritisierten das "Schema F" der Planung und wünschten sich unter anderem eine individuellere Architektur, mehr Freifläche und den Erhalt des Baumbestandes.
Neue Pläne sehen jetzt im Mittleren Dallenbergweg fünf drei- bis viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen vor. Das vorhandene Schwesternwohnheim aus den 1960er Jahren soll abgerissen, zwei denkmalgeschützte Häuser erhalten werden. Während das städtische Baureferat die Pläne als "sinnvolle Nachverdichtung" wertet, wehren sich die Anwohner gegen die Massivität der geplanten Bebauung. Fischer soll sein Grundstück fast doppelt so dicht bebauen dürfen, als es auf den Nachbargrundstücken genehmigt ist.
Unterstützung bekommen die Anwohner jetzt von der Heiner Reitberger Stiftung, die sich für die Erhaltung und Pflege historischer Denkmäler in Würzburg und Umgebung einsetzt. Die Stiftung lehnt die "rücksichtslose und stereotype Nachverdichtung in einer 120 Jahre alten sensiblen Garten-Landschaft" entschieden ab.
"Ziel dieser sogenannten 'Nachverdichtung ' ist, die maximale Rendite zu erwirtschaften", argumentiert Kunsthistorikerin Suse Schmuck in einer Stellungnahme der Heiner Reitberger Stiftung. Sie fürchtet, dass die Genehmigung der Pläne, als Präzedenzfall für weitere Verdichtung dient und sich der Charakter des Dallenbergs in Zukunft deutlich verändern könnte.
Denkmalschützerin Schmuck argumentiert mit der Geschichte des Dallenbergs, der bis Ende des 19. Jahrhunderts kahl und unbebaut war. Die Besiedlung und Bepflanzung begann um 1900 mit Christoph Mayer. Der bedeutende Würzburger Architekt des Jugend- und Reformstils baute oberhalb der Mergentheimer Straße eine Siedlung aus etwa 20 meist eingeschossigen, kleinen Häusern und großen, reich ausgestalteten Gärten. "Auf dieser Grundlage entstand ein locker bebauter Hang mit unterschiedlich großen Parzellen. Bis heute dominieren die Gärten und Bäume, die Häuser verstecken sich zwischen Bäumen und Hecken", schreibt Schmuck.
Fast doppelt so dichte Bebauung wie auf den Nachbargrundstücken
Die auf dem Klostergelände geplanten Wohnanlagen zerstören laut Reitberger Stiftung diese Qualität. Der große Garten des Grundstücks würde weitgehend versiegelt und seine beiden Baudenkmäler, die Uhlsche Villa und das Schiestl-Gartenhäuschen "erdrückt und bedrängt" werden.
Statt der geplanten Massivität wünschen sich die Denkmalschützer eine "zurückhaltende Ergänzung in der Maßstäblichkeit der ursprünglichen Bauten" und die Erhaltung des Baumbestandes. "Nur so kann die Qualität des Gesamtgebietes mit seinen reichen, auch ökologisch wertvollen Baum-, Hecken- und Gartenbeständen bewahrt werden."
Und nein, wir brauchen nicht Wohnungen um jeden Preis, denn Betongold ist nicht die Aufgabe der Stadt , sondern Wohnraum für alle. Deshalb Grün für Betongold zu opfern ist unanständig. Bei sozialem Wohnraum oder EOF Wohnraum muss man dann u.U. schon mal genauer hinschauen und mehr Kompromisse machen.... Und der Flyeralarm Chef ist jetzt nun mal nicht als männliche Mutter Theresa bekannt. KLar geht es da um Rendite. Also Ehrlichkeit auf allen Ebenen hilft schon bei der Entscheidung.
Hinter Hecken und Bäumen versteckt?
Und die Pools stammen auch schon aus der alten Zeit und stehen unter Denkmalschutz?
Natürlich haben sich die Siedlungen über die Jahre und Jahrzehnte entwickelt. Es erschließt sich jedoch nicht, in einer so stadtnah Lage quasi eine Käseglocke über ein Gebiet zu legen weil es ursprünglich einmal anders konzipiert war. Wir benötigen hier in Würzburg Wohnraum. Der soll nicht draußen entstehen auf den Feldern, auch wegen dem Feldhamster. Dann muss er eben in der Stadt entstehen. Auch wenn die Anwohner natürlich alle Ressourcen haben und diese auch ausschöpfen, siehe zum Beispiel der jahrelangen Rechtsstreit gegen die Kickers. Wir sollten uns als Stadt Gesellschaft hier nicht hinter das Licht führen lassen. Es geht v.a. um egoistische Interessen der wohlhabenden Nachbarschaft.
Bislang galt es als gesichert, dass das Steinbachtal und der Dallenberg für die Frischluft der Innenstadt dringend nötig ist. Wie mans dreht und wendet. Hauptsache ist, denen „da Oben“ in ihren schönen Villen was vor die Tür gekloppt. Dass Investor Fischer der eigentliche Grosskopferte ist, der mit extremen Profitabsichten dieses gewachsene Gartenviertel brutal zerschneidet, will man nicht sehen. Gerade Sie, Sepele, der sonst so sozial daherkommt, sind Steigbügelhalter dieses Turbokapitalisten.
2. die Mainpost hat nicht die aktuelle Planung abgebildet. Warum auch immer. Steht in der Bildunterschrift.
Hier wird der Strohhalm gesucht um etwas was sehr sinnvoll ist, zu verhindern!
Warum sind denn die Grundstücke der alten Villen so groß? Warum wohl?
Da haben früher auch Beziehungen mehr gegolten als eine sparsame Grundstücksbebauung!
Eine Stiftung soll eine Expertise abgeben?
Das könnte Amanda auch!