Thorsten Fischer will am Würzburger Dallenberg im Stadtteil Steinbachtal eine Wohnanlage bauen. Der Chef von Flyeralarm und Aufsichtsratschef der Würzburger Kickers AG hat ein 4400 Quadratmeter großes, ehemaliges Klostergelände gekauft und plant dort mehrere dreigeschossige Wohngebäude mit Tiefgaragen.
Das Baureferat befürwortet die Pläne und schrieb in der Beschlussvorlage für den Stadtrat, dass sich vier würfelförmige Häuser "hinsichtlich Bauvolumen, Anordnung und Höheneinstellung verträglich in die überwiegend zwei- bis zu dreigeschossige Umgebungsbebauung eingliedern".
Die Anwohner finden das nicht. Rund 20 haben sich in einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Die Stadträte hatten im zuständigen Ausschuss beschlossen, vor einer Entscheidung die Situation vor Ort anzuschauen.
"Wir sind nicht gegen eine Bebauung ", sagte der Sprecher der Initiative Thomas Miller bei diesem Ortstermin. "Doch dieser Grad der Verdichtung ist völlig überzogen." Mit 24 Wohnungen auf dem Grundstück würde dieses mehr als doppelt so dicht bebaut werden als es bislang in der von Einfamilienhäusern dominierten Umgebung erlaubt ist. "Das passt nicht in den Charakter des locker bebauten Gebietes." Miller und andere Anwohner befürchten außerdem massive Verkehrsprobleme.
Inzwischen hat der beauftragte Architekt Volker Ruhl (Ruhl + Albert GmbH Architekten und Ingenieure Würzburg) die Pläne abgeändert: Statt vier würfelförmiger Häuser sind jetzt drei rechteckige geplant. Eine Ansicht dieser Neuplanung stellt der Bauherr der Redaktion nicht zur Verfügung.
Die Baumasse von rund 2000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche für 24 Wohnungen ist laut Architekt aber etwa gleichgeblieben. Das auf dem Grundstück vorhandene Schwesternwohnheim aus den 1960er Jahren soll abgerissen, zwei denkmalgeschützte Häuser sollen erhalten werden – eines als Kinderbetreuungseinrichtung.
Auch in den neuen Plänen sehen die Anwohner eine "Ungleichbehandlung". "Während wir um die Genehmigung jeder Dachgaube mit der Stadtverwaltung ringen mussten, soll hier jetzt im Handstreich neues Baurecht erteilt werden, das eine um fast 70 Prozent dichtere Bebauung erlaubt", kritisiert Anwohner-Sprecher Miller.
Baureferent Benjamin Schneider verteidigte beim Ortstermin die Unterstützung der Verwaltung für die Pläne: "Es ist Aufgabe der Stadt, Wohnraum zu schaffen." Man stehe am Beginn eines Bebauungsplanverfahrens, das als Nachverdichtungsmaßnahme zwar beschleunigt, aber in den gesetzlich vorgesehenen Schritten erfolgen soll. Der Bauherr Fischer will sich auf Anfrage der Redaktion nicht zu seinem Wohnbau-Projekt äußern.
Anwohner Miller betont, dass die Aktivitäten seiner Interessengemeinschaft unabhängig von der Klage von Anwohnern des Dallenbergs gegen den Ausbau des Kickers-Stadions seien. Wie berichtet klagen diese unter anderem wegen Flutlicht- und Lärmbelastung . "Das hat nichts mit den Kickers zu tun", sagt Miller, der auch eine Online-Petition gegen die Wohnanlage gestartet hat.
Man wolle man verhindern, dass sich am Dallenberg die Entwicklung des benachbarten Steinbachtals fortsetzt. Dessen Charakter wurde bis vor kurzen durch den Bau von massiven Wohnanlagen stark verändert. Miller befürchtet, dass die Genehmigung der Fischerschen Wohnanlage der Startschuss für eine ähnliche Verdichtung am Dallenberg sein könnte.
Obergrenze für Baumasse im Steinbachtal
Im Steinbachtal gibt es inzwischen eine Obergrenze für die Baumasse. Das ist aktuell auch deshalb interessant, weil das Architekturbüro Ruhl+Albert auf einem langgestreckten Grundstück zwischen Anne-Frank-Straße und Mittlerem Steinbachweg ebenfalls eine Nachverdichtung betreut. Weil die Obergrenze der Bebauung hier keine dichte Bebauung erlaubt, sind hier keine Mehrfamilien-, sondern mehrere Einfamilienhäuser geplant.
Im April soll das umstrittene Projekt am Dallenberg dem Stadtratsausschuss für Umwelt, Mobilität und Planung (PUMA) vorgelegt und in der Kommission für Stadtbild und Architektur (KOSA) besprochen werden.
Aber ernsthaft, wenn auf den Flachdächern welche geplant wären, müßte man die eigentlich auf der Zeichnung sehen. Und bei so einem Projekt würde ich eigentlich welche erwarten.
Abgesehen davon.... der Würfelhusten greift um sich.
Oder werden dort mittellose Kickersfans einquartiert um die werte Nachbarschaft mal etwas zu "bereichern"? Die Rache des Thomas F.
...Hundertwasser?
24 Wohnungen brauchen entsprechend Geschoßfläche, was auf einem derart großen Grundstück durchaus möglich erscheint!
Wenn Sie ihr ewiges Grünen-Gejammere weglassen würden könnte ich Ihnemn glatt zustimmen! Im Übrigen hatte Heilig mit der Verdichtung des vorderen Steinbachtals meines Wissens nach gar nichts zu tun, da waren andere am Zug, die der C-Partei recht nahe stehen...