Wenn es nach Würzburgs Radverkehrsbeirat geht, bekommt die Weißenburgstraße zwischen dem Kreisverkehr am Friedrich-König-Gymnasium und der Einmündung Moscheeweg auf beiden Seiten 2,30 Meter breite Radwege mit einem Trennstreifen zu den Kfz-Fahrspuren. Im Gegenzug sollen sämtliche 86 Pkw-Stellplätze in diesem Bereich wegfallen. Dafür hat sich das Gremium mit großer Mehrheit ausgesprochen.
Die vom Beirat bevorzugte Lösung entspricht dem Grundsatzbeschluss des Stadtrats zur Verbesserung der Radverkehrs-Infrastruktur aus dem Herbst 2019. Das Tiefbauamt hatte für diesen Teilbereich der Radachse 3 noch zwei weitere Varianten vorgestellt.
Variante 1: Alle Stellplätze können erhalten bleiben, wenn sie teilweise auf die Gehwege verlegt werden, um auf der Straße Platz für Schutzstreifen nach dem Vorbild der Frankfurter Straße zu schaffen. Variante 2: Immerhin 50 Stellplätze würden entfallen, wenn nur auf einer Straßenseite ein zwei Meter breiter Radweg angelegt wird.
Der Radverkehrsbeirat als beratendes Gremium sprach sich für die Maximallösung aus, entschieden wird über eine mögliche Umgestaltung der Weißenburgstraße aber im Stadtrat.
In der Nürnberger Straße ist eine Radbrücke geplant
Deutlich weiter sind die Planungen für Verbesserungen der Radverbindung zwischen Berliner Ring und Aumühle. Bis Ende 2023 sollen nicht nur die bestehenden Radwege in der Schweinfurter Straße verbreitert werden, auch eine Abkürzung über den Real-Parkplatz und eine Radbrücke über die Nürnberger Straße sind geplant.
Die Stadt geht dabei von Investitionen in Höhe von 5,3 Millionen Euro und einer staatlichen Förderung von bis zu 80 Prozent aus dem Radwege-Sonderprogramm "Stadt und Land" aus. Tiefbau-Chefin Annette Messerer informierte im Radverkehrsbeirat darüber, dass in den kommenden Monaten der Förderantrag gestellt und die Umbaumaßnahmen ausgeschrieben werden.
Um die Förderung zu erhalten, muss das Projekt bis Ende 2023 umgesetzt sein. "Es ist aus unserer Sicht eine realisierbare und umsetzbare Planung mit der Ambition, sie in sehr kurzer Zeit realisieren zu wollen", betonte Messerer.
Radwege sollen nur in bestimmten Bereichen farblich gestaltet werden
Ein Kernstück ist ein drei Meter breiter Zwei-Richtungs-Radweg entlang des Grünstreifens auf dem Real-Parkplatz zwischen Schweinfurter und Nürnberger Straße. Als Anschluss an die Radwegeverbindung Richtung Versbach und Lengfeld entsteht direkt hinter der Unterführung unter dem Stadtring eine Radbrücke über die Nürnberger Straße zum Aumühlweg. Außerdem wird in der Schweinfurter Straße vor der Einmündung Raiffeisenstraße eine ampelgesteuerte Querung für Radfahrende eingerichtet.
Auch die Idee für ein neues Farbkonzept wurde im Radverkehrsbeirat vorgestellt. Auf eine vollflächige farbliche Gestaltung sämtlicher Radwege und Schutzstreifen will die Stadt dabei verzichten. Nur besondere Konfliktbereiche an Querungsstellen oder Einmündungen sowie Fahrradweichen sollen weiterhin besonders hervorgehoben werden, um den Kfz-Verkehr "auf besondere Gefahrenstellen hinzuweisen", wie Frank Oppmann vom Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen erläuterte.
Um die Radverkehrsflächen trotzdem für alle Verkehrsteilnehmer deutlicher sichtbar zu machen und die Orientierung zu erleichtern, kann sich das Baureferat farbige Begleitlinien an Radwegen und Schutzstreifen vorstellen.
Wenn wir die Städte auf die Klimakrise vorbereiten wollen, brauchen wir u.a. eine platzsparendere Mobilität. Das Fahrrad ist eine echte Alternative, die gefördert werden muss.
Gibt es da sachliche Gründe oder geht es nur um "ich will"?
Breite Fahrrad 0,6-0,7
Bleiben 10cm Luft zum Gehweg/Auto.
Wirkt nicht übertrieben.
Die Unternehmen werden folgen und dann viel Spaß....
Allerdings sollte man in diesem Land langsam mal davon wegkommen von dem Gedanken, dass man als KfZ-Steuer Zahler jederzeit Anspruch auf einen kostenlosen (und auch mit Anwohnerparkausweis immer noch seeehr preisgünstigen) Parkplatz auf öffentlichem Grund hat.
Sehr viele Leute haben diesen Luxus vor der Tür gar nicht und müssen jeden Monat einen Haufen Geld für ihren gemieteten Stellplatz zahlen.
Man schaue sich bspw. mal die Autoreihen am Ludwigkai an:
So viele Autos werden dort offensichtlich wochen- bis monatelang nicht bewegt. Klar, wer so innenstadtnah wohnt braucht ja oft nur ein Auto für die Langstrecke.
Die könnten ihre Fahrzeuge auch weiter auswärts parken, aber nein, die Öffentlichkeit zahlt für den Unterhalt der Straße, also wir alle.
Sie räumen gerade aber richtig auf; in Würzburg. Das wäre eigentlich gut, aber...... es werden die Radfahrer unterstützt, wegen ihnen werden Straßen einspurig gemacht und der Autofahrer/in muss große Umwege fahren und das zur Rush Hour! Täglich sind die Nerven von der Fahrt zur und von der Arbeit schon so aufgekratzt, dass man glatt wieder umkehren möchte, ohne auf der Arbeit seinen Job erfüllen zu müssen. Ich sehe das ganz anders, obwohl ich auf dem Land wohne. Eine Garage und einen Stellplatz gemietet habe, zur teuren Mietwohnung und noch das ganze Prozedere in nach Würzburg auf die Arbeitsstelle zu fahren um dort im Parkplatzsuchen schon Überstunden mache. Dass Würzburger ihre Autos "Abstellen" und nicht bewegen, sollte nicht auf Kosten von den in Würzburg arbeitenden Menschen gehen. Einfach mal den Ball flach halten und das nicht nur für "Radfahrer", sondern für alle auch Fußgänger und alle Verkehrsteilnehmer.
Die Hauserbauer mußten horrende Summen für Stellplätze und Straßenbau entrichten,nicht alleine zum Wohle von Radfahrern.
Wie viele Unfälle oder Probleme gab es?
Ich kann mir nicht vorstellen das hier Handlungsbedarf besteht. Es sei denn man will den Radverkehr von der Frankfurter Straße umleiten.