"Ich begrüße die Initiative des Oberbürgermeisters und der Stadt, das war längst überfällig. Wir freuen uns, und man kann in dem Zusammenhang den Einsatz und die Zusammenarbeit mit der Stadt auch nicht genug loben", sagt Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Würzburg macht Spaß (WümS). In WümS zusammengeschlossen sind 270 Mitglieder aus Handel, Dienstleistung, Gastronomie, Handwerk, Industrie und Kultur der Stadt.
Wie berichtet, hat die Stadt bei der Regierung von Unterfranken beantragt, dass ab dem 12. April sowohl die Außengastronomie öffnen dürfe, wie auch das Einkaufen ohne Termin und Kontaktdatenerfassung möglich sein solle. Weiter soll es unter bestimmten Bedingungen Möglichkeiten sowohl für den Breitensport als auch Ligaspiele der Rimparer Wölfe, der Würzburg Baskets und der Würzburger Kickers mit Zuschauerbeteiligung geben. Auch Kinos und Theater sollen mit Hygienekonzepten wieder öffnen dürfen. Allerdings muss dafür der Inzidenzwert in Stadt und Landkreis konstant unter 100 bleiben und das Bayerische Gesundheitsministerium sowie die Regierung von Unterfranken müssen zustimmen.
"Ich hoffe nur, dass uns nicht irgendwelche neuen Entwicklungen einen Strich durch die Rechnung machen", sagt Weier weiter. "Was mir ein bisschen Stirnrunzeln bereitet, ist die Aussage der Bundeskanzlerin, sie wolle das Corona-Management den Ländern weg nehmen und komplett selbst übernehmen."
Würzburger Infektiologe und FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann begrüßt den Antrag
Auch der Würzburger Infektiologe und FDP-Bundestagsabgeordnete Andrew Ullmann findet den Vorstoß gut. Die FDP-Fraktion im Stadtrat habe einen solchen Öffnungsantrag ja bereits am 11. Februar gestellt. "Jetzt gilt es nachhaltig ein Konzept in Würzburg zu etablieren, um ein wenig Normalität unter klugen Infektionsschutzbedingungen wieder zu erlangen und so eine bessere Alternative zu einem Dauerlockdown zu schaffen", so Ullmann.
Grüne Jugend Würzburg lehnt die Pläne zur Öffnung hingegen strikt ab
Gegenwind kommt aus den Reihen der Grünen Jugend Würzburg (GJ). Hannah Oschmann vom Vorstand der GJ beklagt in einer Pressemitteilung, dass es Lockerungen fast nur in den Bereichen gebe, in denen konsumiert werde und damit wirtschaftliche Interessen vor das Wohl der Menschen gestellt würde. "In Tübingen hat sich bei einem ähnlichen Modellprojekt die Inzidenz innerhalb weniger Tage fast verdoppelt", so Oschmann. "Daher lehnen wir als GJ Würzburg dieses Modell ab und schlagen vor, zunächst die Inzidenzzahlen nachhaltig zu reduzieren“, fügt Samuel Kuhn, Sprecher der GJ, hinzu.
Vertreter von Breiten- und Profisport sind für die Öffnungen
Auch die Vertreter von Breiten- und Profisport begrüßen die Pläne. „Als Stadt koordinieren und unterstützen wir die Vereine nach Kräften. Schon im letzten Herbst wurden unter Einbindung aller betroffenen städtischen Fachbereiche Hygieneschutzkonzepte entwickelt", so Würzburgs Sportbürgermeisterin Judith Jörg.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt: „Die Bevölkerung ist den Lockdown leid."
Oberbürgermeister Christian Schuchardt begründet den Vorstoß der Stadt so: „Die Bevölkerung ist den Lockdown leid und die Akzeptanz und Mitmachbereitschaft nimmt rapide ab, auch durch die Verunsicherung die auf Bundesebene in der letzten Woche entstanden ist." Gerade bei moderat steigenden Inzidenzwerten, wie es in Würzburg momentan der Fall ist, gehe es nun darum, praktische und lebensnahe Regelungen zu finden.
Was ist z.B. mit der Jungen Union, und den
anderen pol. Jugendorganisationen.
Das ist Mal wieder objektive Sacharbeit.
Das sind sicher nicht die Menschen die mit Abstand in den Geschäften "konsumieren"
Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, daß das die Aufgabe der Grünen Jugend sein soll. Das fällt in den Zuständigkeitsbereich vom Kommunalen Ordnungsdienst respektive der Polizei, die aber bei dieser Aufgabe gerne wegsehen - warum auch immer.
Oder sind Sie der Ansicht, daß Sie dafür Verantwortung tragen, daß sich ihre Altersgruppe regelkonform verhält?
Letzter Stand 89,7 für die Stadt Tübingen
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/kritik-modellprojekt-100.html
Das macht mehr als 12 Neuinfektionen pro Tag in Tübingen und steigend.
Das mag am Anfang gelten, aber nach über 2 Wochen sollte doch das Gegenteil eingetreten sein. Man macht ja die vielen Tests um die positiven Fälle möglichst frühzeitig "aus dem Verkehr" zu ziehen damit diese nicht noch mehr infizieren können. Sonst wäre testen ja sinnlos.
"dass diese Steigerung doch marginal ist."
Eine Steigerung der Inzidenz von unter 20 auf jetzt schon über 120 (> Faktor 6) nennen Sie marginal? Da haben wir wohl unterschiedliche Ansichten von marginal.
https://www.corona-in-zahlen.de/landkreise/lk%20t%C3%BCbingen/
Bleibt die Frage warum der starke Anstieg der Inzidenz in den letzten Wochen. Das alleine auf "zuhause" zu schieben ist mir etwas zu einfach, da hat sich doch nichts groß geändert.
Öffnen ohne Testkonzept bzw. Möglichkeit zur Kontaktnachverfolgung z.B. mittels Luca-App) ist schlichtweg verantwortungslos!
Weil das in Tübingen gründöich daneben gegangen ist, war gestern in der tagesschau zu sehen.
https://www.corona-in-zahlen.de/landkreise/lk%20t%C3%BCbingen/