Wird Würzburg geöffnet? Wenn es nach der Stadt Würzburg und ihrem Oberbürgermeister geht, dann ja. Denn dann soll schon bald die Außengastronomie aufmachen dürfen, es soll wieder Einkaufen ohne Terminvereinbarung und Kontaktdatenerfassung möglich sein, und selbst zu Spielen der Baskets in der s.Oliver-Arena und der Würzburger Kickers in der Flyeralarm-Arena dürfen wieder Zuschauer kommen. Und das ist noch nicht alles: Auch Theater und Konzerthäuser sowie Kinos könnten wieder öffnen und Breitensportler buchstäblich aufatmen.
Grundlage ist laut einer Mitteilung aus dem Rathaus die Änderung der Zwölften Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaat vom vergangenen Freitag. Darin hatte der Freistaat nach Ostern wieder die Genehmigung von Öffnungsschritten in Aussicht gestellt, die die jeweiligen Gemeinden beantragen können.
Weil in Stadt und Landkreis in diesem Jahr eine Inzidenz von 100 nicht überschritten worden ist, hat die die Stadt jetzt bei der Regierung von Unterfranken beantragt, die Außengastronomie ab Montag, 12. April, wieder zu öffnen. Das sei der früheste Zeitpunkt, den die Verordnung vorsehe, heißt es dazu in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Dazu müssten allerdings zwei Bedingungen erfüllt sein: Das Bayerische Gesundheitsministerium müsse zustimmen und die Sieben-Tage-Inzidenz von 100 dürfe weiterhin nicht überschritten werden.
Eine App zur Kontaktverfolgung ist ein zentraler Baustein
Zur Unterstützung des Antrags habe die Stadt das umfassend aufgebaute Testmanagement in der Stadt angeführt, heißt es weiter. Weiter wichtig sei auch eine Entscheidung des Freistaates, welche App zur digitalen Erfassung, Registrierung und Kontaktnachverfolgung genutzt werden solle und wie dies umgesetzt werden könne. "Die App ist ein zentraler Baustein“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Öffnungsperspektiven für Kinos, Theater und den Breitensport
Mit einem höchstens 24 Stunden alten Schnell- oder Selbsttest soll es dann auch möglich sein, dass ab 12. April die Theater und Konzerthäuser sowie die Kinos wieder öffnen, so die Mitteilung. Und auch der kontaktfreie Sport im Innenbereich sowie Kontaktsport unter freiem Himmel soll so wieder ermöglicht werden, so der städtische Antrag. Dies solle auch dem Wunsch des Verbandes der Würzburger Sportvereine entgegenkommen, der hierbei größtmögliche Unterstützung zugesagt habe.
Einkaufen ohne Termin und Kontaktdatenerfassung
Da Würzburg in der Sieben-Tage-Inzidenz aktuell stabil in der Bandbreite „50 bis 100“ liegt, dürfen in Würzburg die Ladengeschäfte Termine für Kunden vergeben, wenn sie deren Daten erfassen. Auch hier soll sich ab 12. April etwas ändern: Denn soweit die Inzidenz unter 100 bleibe, seien die Ladengeschäfte nach den Osterferien auch ohne Termin und ohne Kontaktdatenerfassung, ja auch ohne Test möglich, heißt es aus dem Rathaus. Dann greife der Dreiklang „Mindestabstand, Maskenpflicht und maximale Besucherkapazität nach der Quadratmeterregelung“. Erst in der Inzidenzeinstufung „100 bis 200“ gelte dann die verschärfte Vorgabe aus Test und Termin.
Basketball- Handball und Fußballspiele wieder mit Zuschauern
Aufgrund der leistungsfähigen Testangebote und der recht stabilen Infektionslage in Würzburg werden aktuell auch zwei konkrete „Pilotversuche“ nach den neuen Maßgaben des § 28 der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung geplant: Einerseits soll die städtische s.Oliver-Arena für Besucherkapazitäten im Innenbereich beim Profisport der Würzburger Baskets und der Rimparer Wölfe geöffnet werden, andererseits soll die Flyeralarm-Arena für Besucherkapazitäten unter freiem Himmel für den Profifußball der Würzburger Kickers geöffnet werden, lauten die Pläne im Grafeneckart.
„Alles steht aber unter dem strengen Maßstab der 100er Inzidenzwertes", wird der OB zitiert. "Nur wenn es gelingt, die Inzidenz niedrig unter dem bayerischen und Bundesdurchschnitt zu halten, können diese Öffnungsschritte zum 12. April erfolgen. Daher appelliere ich an die Bevölkerung, weiterhin auch bei schönstem Sonnenschein vorsichtig zu blieben und sich an alle Auflagen und Apelle zu halten. Es kommt auf die nächsten zwei Wochen an“, so Schuchardt weiter.