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Würzburg
Würzburg: Noch immer herrscht ein Müllproblem am Sanderauer Mainufer
Flaschen, Pizzakartons oder Becher: Was eigentlich in die Mülltonne gehört, findet man regelmäßig auf den Mainwiesen. Auch zusätzliche Container scheinen nichts zu bringen.
Die Stadt Würzburg hat vermehrt Müllcontainer an den Sanderauer Mainwiesen aufgestellt. Doch das Problem der Vermüllung der Wiesen herrscht noch immer. 
Foto: Johannes Kiefer | Die Stadt Würzburg hat vermehrt Müllcontainer an den Sanderauer Mainwiesen aufgestellt. Doch das Problem der Vermüllung der Wiesen herrscht noch immer. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 13:59 Uhr

Noch immer scheint sich das Müllproblem am Sanderauer Mainufer nicht gebessert zu haben - trotz zusätzlich aufgestellter Müllcontainer. Sobald das Wetter passt, strömen die Menschen an das Mainufer und hinterlassen dabei oftmals ein Bild der Verwüstung: Leere Pizzakartons, Plastiktüten, Flaschen und Becher liegen herum.

46 zusätzliche Müllcontainer aufgestellt

Zehn Mülltonnen standen bereits im Bereich zwischen dem Rosenbeet und dem Grillplatz am Graf-Luckner-Weiher. Zusätzlich hat die Stadt Würzburg 29 Tonnen mit einem Fassungsvermögen von 120 Litern, elf Großbehälter mit je 1100 Litern Fassungsvermögen und sechs Behälter à 300 Liter für Flaschen aufgestellt.

"Die ersten Tonnen wurden Anfang April aufgestellt, zu diesem Zeitpunkt beginnen auch die Wochenendmüllrunden des Gartenamtes", teilt Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt Würzburg auf Anfrage mit. Die ersten sechs Großcontainer wurden Mitte Juni aufgestellt und ihre Zahl Ende Juni auf elf Großcontainer erhöht. Die Flaschenbehälter wurden Ende Juni aufgestellt.

Die kleinen Tonnen werden vom Gartenamt täglich kontrolliert und bei Bedarf geleert, so Wagenbrenner. In den Flaschenbehältern werden die Einwegflaschen sowie falsch abgelegter Müll und Scherben nach Bedarf entsorgt. Die Pfandflaschen werden von den Flaschensammlern direkt dort entnommen. Die Großbehälter werden einmal wöchentlich durch die Stadtreiniger geleert.

Müllcontainer zeigen wenig Wirkung

Doch die Müllcontainer scheinen ein stumpfes Schwert zu sein, wie regelmäßig Bilder der Verwüstung verdeutlichen. "Einige Maßnahmen zeigten Wirkung, von anderen hatten wir uns jedoch mehr erhofft", bestätigt auch Wagenbrenner. So müsse durch die Flaschenbehälter weniger Leergut eingesammelt werden. Der Müll liege jedoch weiterhin, vor allem am Wochenende, in der ganzen Anlage verteilt, "obwohl genug freie Tonnen vorhanden sind." 

"Einige Maßnahmen zeigten Wirkung, von anderen hatten wir uns jedoch mehr erhofft."
Georg Wagenbrenner, Pressesprecher der Stadt Würzburg

Nach solchen Abenden seien etwa fünf Kubikmeter Müll in den "kleinen" Tonnen und auf der Wiese verteilt. Und das, obwohl alle Müllbehälter mit fluoreszierenden Aufklebern versehen sind, so dass sie auch im Dunkeln gut zu erkennen sind. Die Müllmenge der großen Tonnen werde vom Gartenamt nicht erfasst.

Zahlreiche Beschwerden - bei der Stadt und auch dieser Redaktion

Die Folge: zahlreiche Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern, die auch regelmäßig diese Redaktion erreichen. So schreibt eine Anwohnerin: "Da ist natürlich der Lärm, der die Anwohner nicht schlafen lässt." Mehrere Parteien am Abgang zu den Mainwiesen seien schon wegen des Lärms ausgezogen. Berufstätige müssen übermüdet zur Arbeit. Kleinkinder wachen nachts auf. "Da sind aber auch die Glasscherben auf den Radwegen. Es besteht Verletzungsgefahr für Tiere, aber auch für Kleinkinder. Wer haftet, wenn sich jemand verletzt?"

Viele Anwohnerinnen und Anwohner wünschen sich eine vermehrte Polizeipräsenz, um die ausufernden Feiern zu verhindern.
Foto: Johannes Kiefer | Viele Anwohnerinnen und Anwohner wünschen sich eine vermehrte Polizeipräsenz, um die ausufernden Feiern zu verhindern.

Auch bei der Stadt liegen Rückmeldungen vor, in denen Bürgerinnen und Bürger ihren Unmut über die Vielzahl an Mülltonnen und den trotzdem herumliegenden Müll aussprechen. Doch es gab auch positive Rückmeldungen, "als die Müllbeseitigung ein Wochenende ausgesetzt wurde", so Wagenbrenner. Insgesamt werde zudem mehr Polizeipräsenz gewünscht.

Stadt sieht mangelnde Party-Alternativen als Grund

"Wir haben eine sehr genaue Dokumentation der Vermüllung nach jedem Wochenende. Die Lärmbelastung ist viel schwieriger durchgängig zu erfassen", berichtet der Stadtsprecher. Anzeigen, Beschwerden und Berichte der Polizei würden aber ein jeweiliges Stimmungsbild ergeben. "Unseres Erachtens besteht der direkteste Zusammenhang nicht zwischen Müllbehältern beziehungsweise Toiletten und Partygeschehen, sondern zwischen der Witterung und dem Partygeschehen." Und auch dem Mangel an Party-Alternativen in Corona-Zeiten.

"Der Umkehrschluss: 'Weniger Tonnen und Toiletten bringen eine sichere Lärmentlastung' dürfte aus unserer Sicht nicht funktionieren", so Wagenbrenner. Das Gartenamt verfolge vielmehr die Philosophie, dass die Anwohnerinnen und Anwohner nicht zum Krach auch noch unter Scherben und weiteren Hinterlassenschaften in der direkten Nachbarschaft leiden sollen. Alle Maßnahmen am Main würden immer wieder auf den Prüfstand kommen und an die Situation neu angepasst werden.

 
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    als das Alkoholverbot auf der Leonhard-Frank-Promenade noch Bestand hatte, gab es dort über die geltenden Jahre überhaupt keine Lärm, Müll- und Drogenprobleme mehr!
    Aber für Linke, Grüne und SPD ist ja Alkohol nicht das Problem und Saufen wird halt nur verlagert. Außerdem ist Alkoholverbot Freiheitsentzug...
    ja ne, is klar wer sich u.a. auch aus diesem Grund unwählbar macht, darf ruhig hochmütig grinsen, nech...
    Alkoholverbote sind dringend notwendig geworden!
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  • G. K.
    @dalle-tv

    Und dann darf mit den Stimmen der konservativen Mehrheit nur noch auf der Alten Mainbrücke gebechert werden, oder wie???

    Natürlich spielt Alkohol eine Rolle bei der Vermüllung der Party-Plätze, aber eine fehlende Überwachung bzw. Ahndung der Verstöße (Müll abwerfen ist NICHT erlaubt, außer in die Tonne) braucht es einen nicht wundern, wenn eine erfolglos gebliebene Erziehung der zukünftigen akademischen Elite dieses Landes asoziale Verhaltensweise die Oberhand behalten.

    Mit anderen Worten: kassiert endlich mal fette Gebühren für diese Ordnungswidrigkeiten, das vergällt die Freude am Rumsauen ziemlich schnell.
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  • R. R.
    Wir haben Stadträte gewählt, wir haben Ordnungsdienst, wir haben Polizei und keiner bekommt diese rücksichtslosen Kasper in den Griff, hier muss das Gesetz oder Verordnung härter angewendet werden doch spielt die Angst vor diesen saufenden Kasper leider eine eine große Rolle nicht einzugreifen. Arbeiter sitzen wohl kaum in den Gruppen. Manche Städte haben eine Bürgerwehr, aber das möchte man in der heutigen Zeit ja nicht mehr.
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  • H. S.
    Ganz einfach und rigoros: In allen Grünbereichen der Stadt (Ringpark, Promenaden, Hundewiesen, Mainufer) ist das Niederlassen auf dem Rasen generell untersagt. Parkbänke dürfen zum zeitweiligen Ausruhen genutzt werden, nicht aber zum Essen und Trinken. Ein bestimmter hoch eingezäunter Bereich ist zum Feiern freigegeben, der Eintritt dort beträgt z. B. 20 EUR. Damit kann dann eine Kehrmaschine finanziert werden, die täglich über den Rasen fährt.
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  • H. H.
    Generation Mir-doch-wurscht -

    mMn kein Wunder in diesem unserem "Rechtsstaat".

    Im Prinzip lernt doch jede/r hier von Kindesbeinen an:
    Du kannst dich aufführen wie du willst, es interessiert keine S##, und wenn dich doch mal jemand am Kanthaken kriegt, brauchst du dir keine Sorgen machen, weil außer ein bisschen Erschrecken passiert dir eh nix.

    Solange sich das nicht ändert, braucht auch niemand zu glauben, dass die Leute ihren Müll freiwillig aufräumen.

    Ist übrigens im Straßenverkehr genau das Gleiche. Solange die Leute wissen, sie kommen mit Freispruch auf Bewährung davon, auch wenn sie jemanden bei einem noch so groben vorsätzlichen Verstoß totfahren, machen die doch alle was sie wollen: Verantwortung - was ist das?!

    Wer den Leuten nicht klarmacht, dass sie sich wie Erwachsene benehmen sollen, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich alle aufführen als wäre das Leben ein großer Kindergarten, wo ihnen die "Tante" immer hinterherputzt.
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  • R. B.
    Sehr geehrter Herr Wagenbrenner, ich habe Ihre Äußerungen mehrfach gelesen und festgestellt, dass Sie eigentlich überhaupt keinen Plan haben. Was Sie da von sich geben ist nur ein "entschiedenes vielleicht", typische Behördensprache. Die Pandemie hat das Desaster Deutscher Behörden aufgezeigt. Mitarbeiter, welche es als unerträglichen Stress empfanden, weil sie aus ihrer 35-Stunden Wohlfühlblase plötzlich einmal 50 Stunden arbeiten mussten. Zum Teil wurde in Gesundheitsämtern mit Stift und Papier gearbeitet, als wäre die Zeit dort stehen geblieben. Nun, vielleicht hat die Pandemie auch etwas Gutes gebracht, so manches Gesundheitsamt hat ihre berittenen Boten gegen Faxgeräte ausgetauscht und vielleicht hat auch der eine oder andere Mitarbeiter aus der Verwaltung etwas vom "echten Leben" erfahren dürfen. Auch bei der Stadt Würburg ist einiges im argen und bekanntermaßen fängt der Fisch am Kopf am Kopf an zu stinken.
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  • J. S.
    Auf den Punkt gebracht!
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  • T. K.
    Und was hat das mit dem Müll der Feierwütigen zu tun? Selbst wenn alle Beamten der Stadt 80 Stunden die Woche arbeiten, ändert sich nichts daran, dass offensichtlich bei einigen in der Erziehung was verpasst wurde. Und das ist nicht die Schuld der Beamten.
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  • R. B.
    Tja jul23chen, da muss man halt einmal hart durchgreifen. Zum Beispiel ein Alkoholverbot, was glauben Sie wie viele von den Feiernden dann noch kommen!? Das Ordnungsamt muss dann eben auch entsprechende Kontrollen durchführen. Auch wenn hier "Unschuldige" darunter leiden müssen, es kann aber nicht sein, dass Anwohner regelrecht terrorisiert werden, geschweige denn Kinder am nächsten Tag nicht einmal mehr auf den Spielplatz können, weil dieser mit Scherben übersäht ist. Viele Menschen kapieren es eben nur mit entsprechenden Sanktionen, leider. Da ist eben in der Erziehung so ziemlich alles schief gelaufen. Und was die 80 Stunden-Woche der Beamten angeht, dies würde keiner von denen überleben.
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  • H. S.
    Diese Feiernden Hohlblöcke ist es doch völlig egal, ob da eine Mülltonne steht oder nicht, begreift das keiner? Die WOLLEN Sauerei machen, das ist Cool! Findet euch damit ab, oder ihr müsst das Saufen und Feiern verbieten!
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  • P. S.
    Wer feiert vor allem am Mainufer? Die Generation FFF. Aber immer schön woken....
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  • P. K.
    Und Ihre Generation besteht anscheinend ausschließlich aus ignoranten Egoisten ohne Weitblick.
    Eine etwas differenziertere Betrachtung von Sachverhalten ist mir nämlich zu anstrengend.
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  • H. W.
    Immer alles schön über einen Kamm scheren. Bravo!
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  • K. F.
    vielleicht ist doch eine erhöhung der müllgebühren gerechtfertigt, wenn jeder depp sein zeug irgendwo hinwirft. aber dann trifft es halt auch leider die unschuldigen!
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  • G. R.
    Die Müllgebühren im Landkreis haben mit den städtischen Mainwiesen aber gar nix zu tun 🙄
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  • M. R.
    Bitte fügen Sie eine Quelle an
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  • E. S.
    wer was wegwirft 200€ Stadträte ihr Angsthasen setzt euch durch oder ihr taucht nichts Müll ist Umwelt schädigen
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  • C. H.
    mal ein Beispiel aus USA:

    First conviction of intentional littering: fine of $900 and sixteen hours community service in a litter abatement program and may be imprisoned for up to 30 days. Second conviction: fine between $2,000-2,500, 24 hours community service, and may be imprisoned for up to 30 days. Subsequent convictions: fine between $3,000 –10,000, and either one-year driver’s license suspension, imprisonment for up to 30 days, or 48 to 100 hours in a litter abatement program.
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  • S. K.
    so und nicht anders!
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