zurück
WÜRZBURG
Würzburg hat einen neuen Kulturreferenten
Der neue Kultur-, Schul- und Sportreferent der Stadt Würzburg, Achim Könneke (links) mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Foto: Georg Wagenbrenner | Der neue Kultur-, Schul- und Sportreferent der Stadt Würzburg, Achim Könneke (links) mit Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:38 Uhr

Die Stadt Würzburg hat einen neuen Kultur-, Schul- und Sportreferenten: Er heißt Achim Könneke und ist derzeit Leiter des Kulturamtes der Stadt Freiburg im Breisgau. Er siegte in einer Stichwahl gegen die Würzburger CSU-Stadträtin Judith Jörg mit 27 zu 23 Stimmen. Noch im Ratssaal nahm Könneke die Wahl an.

Stadtrat war komplett versammelt

Mit 50 stimmberechtigten Mitgliedern war der Würzburger Stadtrat am Donnerstagnachmittag vollständig versammelt. Auch die Besucherplätze waren stark frequentiert, überwiegend mit Kulturschaffenden aus Würzburg. Im ersten Wahlgang stellten sich den Ratsmitgliedern sieben Bewerber zur Wahl. Den ersten Durchgang gewann Könneke knapp gegen Judith Jörg. Er erhielt 16, seine Mitbewerberin 15 Stimmen. Das bedeutet, dass drei Mitglieder der 18 Personen starken CSU-Fraktion nicht für ihre stellvertretende Vorsitzende Judith Jörg votiert haben. Auf die übrigen fünf Kandidaten, die aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hier nicht genannt werden, entfielen insgesamt 18 Stimmen.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Im zweiten Wahlgang entwickelte sich zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Finalisten. Mal lag Jörg, dann wieder Könneke knapp vorne. Doch schon kurz vor Beendigung der Auszählung hatte Könneke dann die für die absolute Mehrheit notwendige Anzahl von 26 Stimmen erreicht und war damit zum neuen Kulturreferenten und somit zum Nachfolger von Muchtar Al Ghusain gewählt. Wann Achim Könneke seine neue Stelle im Rathaus antritt, steht noch nicht exakt fest. Voraussichtlich wird dies im Sommer der Fall sein.

Die Stationen des Neuen

Der neue Mann im Würzburger Rathaus stammt aus Niedersachsen und studierte in Oldenburg, Braunschweig und Berlin Lehramt für Philosophie, Deutsch und Kunst. Zunächst ging er einer künstlerischen Tätigkeit nach, betätigte sich dann als Kultur- und Kunstjournalist, ehe er 1991 in Hannover Leiter der städtischen Kunstschule und städtischer Kunstreferent wurde.

1992 übernahm er in Hamburg die Leitung des Referats Bildende Kunst und Design und war für das Programms „Kunst im öffentlichen Raum“ verantwortlich. Nach neun Jahren an der Elbe wechselte er nach Stuttgart, wo er von 2001 bis 2003 stellvertretender Leiter des städtischen Kulturamtes mit 600 Mitarbeitern wurde. Schließlich stieg er vom Stellvertreter zum Chef auf, als er in Freiburg die Leitung des dortigen Kulturamtes übernahm.

Eindrücke von Würzburg

Im Gespräch mit dieser Redaktion zeigte sich der neue Kulturreferent offen und zugänglich. Würzburg kennt er bereits, weil seine älteste Tochter hier studiert. Sein erster Eindruck von der Würzburger Kulturlandschaft sei sehr positiv, sagt er. Dass er sich hier beworben hat, habe vor allem damit zu tun, dass er sich in einer attraktiven Kulturstadt mit politischem Gestaltungsspielraum weiterentwickeln wolle. Zwischen Freiburg und Würzburg gebe es kulturell durchaus Ähnlichkeiten.

Als Festivalstadt stelle Würzburg dank der Vielfalt seiner Veranstaltungen Freiburg in den Schatten. Was seine Entscheidung für Würzburg maßgeblich beeinflusst habe, sei das klare Bekenntnis des Stadtrats zum Mainfranken Theater gewesen. Könneke: „In eine Stadt, die ihr Theater abwickelt, würde ich nämlich nicht gehen.“ Auch dem Sport steht der neue Dreifach-Referent positiv gegenüber, er war selbst mal als Fußballer aktiv. Und den Schulentwicklungsplan der Stadt würdigte er als „vorbildlich“.

 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Karl-Georg Rötter
Muchtar Al Ghusain
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • kej0018@aol.com
    Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes werden die Namen der anderen Kandidaten nicht genannt...
    Was soll denn das? Das war doch eine öffentliche Sitzung! Eigentlich sollte es die Aufgabe einer Zeitung sein ihre Leser zu informieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • nancarrow
    @deltatango "Was soll denn das?"
    Wären Sie in der Sitzung gewesen, hätten Sie hören können, dass der Oberbürgermeister zu Beginn des TOP Wahlen die anwesenden Pressevertreter über die Einhaltung des Persönlichkeitsschutzes – mit Hinweis auf den juristischen Sachverhalt – informierte. Herr Rötter hat sich an diese Vorschrift gehalten...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Erding
    Wo ist die andere Öffentlichkeit?
    Die könnten uns das ja sagen. Es wird sich eh rumsprechen. Und/Oder der eine oder andere wird dies ausplaudern. Ist aber letztlich egal. Sonst sind sie ja auch nicht so pingelig, die Damen und Herren im Nach-Vorne-Drängen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Karl-Georg Rötter
    wird nun wieder gut schlafen können, nachdem Frau Jörg mitstimmen durfte und doch knapp unterlegen ist. Jetzt kann er die Sektkorken knallen lassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • terrain
    @mainpest,
    ich kann nicht nachvollziehen, welche Gründe Herr Rötter haben sollte um Sektkorken knallen zu lassen. Frau Jörg hat sich achtbar geschlagen und ist unterlegen - fertig. Herr Rötter hat aus meiner Sicht sachlich über die Stimm-/Wahlberechtigung von Frau Jörg informiert - auch fertig. Es dürfte so manchem nicht klar gewesen sein, dass es hier einen Unterschied zwischen Stimm- und Wahlgang gibt, auch wenn sich die Älteren erinnern, dass Adenauer damals mit seiner eigenen Stimme Bundeskanzler wurde. Bitte erklären Sie (@mainpest) uns LeserInnen doch bitte, wie Sie zu der Meinung kommen, dass Herr Rötter hier nicht neutral gewesen sei. Danke schon mal hierfür.
    Und auch von mir: Glückwunsch dem neuen Referenten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Apfelkorn
    Na. Hauptsache keine Hilfslehrerin.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Also ich weiß nicht, der Herr Könnecke wollte ja schon 2016 unbedingt aus Freiburg weg und nach Leipzig. Daraus wurde nichts und jetzt geht er nach Würzburg.
    Ein freiwilliger Abstieg in die geistige Provinz ist das. Warum tut er sich das an?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Erding
    Das lassen Sie mal ruhig die persönliche Sache des neuen Kulturreferenten sein. Kommt Zeit, kommt Rat, genauer die persönliche Erklärung. Ich denke, es könnte ein Glücksfall für Würzburg sein. Vielleicht geht er, wenn er hier wiederum erfolgreich ist, doch noch nach Leipzig. Richtige Einwände sehen anders aus. Es war auf jeden Fall spannend. Die Qualität des auswertigen Bewerbers siegte letztlich doch vor der "Quantität", in Form von nur Stadträtin von vielen Stadtratskollegen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • nancarrow
    Leipzig:
    Die badische Zeitung schrieb: "Damals bewarb er sich in Leipzig und gehörte zu den letzten drei verbliebenen Anwärtern. Kurz vor der Entscheidung zog Könneke dann seine Kandidatur zurück, nachdem sich intern drei Fraktionen und damit die Mehrheit des Gemeinderats auf die Leipziger Stadträtin und Lokalmatadorin Skadi Jennicke verständigt hatten."
    Na, da hat aber gestern der Würzburger Stadtrat sich wesentlich klüger verhalten! Und dies, obwohl die Stadt hier mit "geistige(r) Provinz" durch @PKD verhöhnt wird... Warum sind Sie denn so frustriert?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Helmut_Faul_HF2017
    Würzburg braucht sich in kultureller Hinsicht kaum hinter Freiburg zu verstecken. Von daher ist es Quatsch, von einem "freiwilligen Abstieg" zu reden.
    Nennen Sie mir doch bitte mal eine Stadt in der Größenordnung 100- bis 150 Tausend Einwohner, die eine ähnliche kulturelle Vielfalt wie Würzburg zu bieten hat. Da werden Sie kaum was vergleichbares finden.
    Wenn Ihnen Würzburg aber zu provinziell ist, dann ziehen Sie doch nach Berlin, Köln oder Frankfurt. Da werden Sie dann eine ganz andere Art der "kulturellen Vielfalt" und "kulturellen Bereicherung" kennenlernen. Viel Spaß dabei !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • nancarrow
    GOttlob ist der Jörg-Kelch an uns vorüber gegangen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • harald-schneider@mein.gmx
    Ich bin froh, dass Würzburg mit Herrn Könneke einen neuen und offensichtlich sachkundigen Kulturreferenten hat. Wäre Judith Jörg die neue Referentin geworden, wäre immer von Klüngelei die Rede gewesen. Was aber grundsätzlich auch verkehrt ist. Letztendlich darf doch allein die Tatsache, dass sie Mitglied des Stadtrates ist und einen prominenten Namen trägt, kein Ausschlusskriterium sein!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • sepele
    Danke danke danke!, dass sich die Stadträte für den Fachmann mit Erfahrung in Freiburg entschieden haben.
    Danke! Frau Jörg wäre sicher auch eine gute Lösung gewesen aber hier wäre alles andere als die Entscheidung für Herrn Könneke nicht fachlich zu rechtfertigen gewesen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Laeufer61
    Na dann Herr Könneke...

    ...wünsche ich Ihnen eine glückliche Hand im Würzburger Kultur-Dickicht.
    Jedenfalls Gratulation zur gewonnenen Stichwahl!

    MfG
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • SebastianRoth
    Ich bin froh über den Ausgang der Wahl, wenn ich mir auch ein deutlicheres Ergebnis gewünscht hätte, damit der neue Referent einen klaren Rückenwind verspürt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mausschanze
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten