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Würzburg
"Wir brauchen mehr Chefinnen": So fordern 5 Frauen aus Unterfranken Gleichheit bei Lohn und Gehalt
Gewerkschafterin, Gleichstellungsbeauftragte, Geschäftsführerin und Unternehmerinnen: Fünf Frauen aus Unterfranken sagen, wie Frauen im Beruf zur fairen Bezahlung kommen.
Geben anderen Frauen Tipps für mehr Gehaltsgerechtigkeit: (oben v.li.) Christina Diem-Puello und Monika Kraft, (unten) Manuela Burger, Afssane Ghassemi und Marietta Eder.
Foto: Daniel Peter, Thomas Obermeier, René Ruprecht | Geben anderen Frauen Tipps für mehr Gehaltsgerechtigkeit: (oben v.li.) Christina Diem-Puello und Monika Kraft, (unten) Manuela Burger, Afssane Ghassemi und Marietta Eder.
Claudia Kneifel
 |  aktualisiert: 09.03.2025 02:31 Uhr

An diesem Freitag, 7. März, ist "Equal Pay Day". Dieser Aktionstag steht symbolisch für den Tag im Jahr, bis zu dem berufstätige Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. Im Jahr 2025 fällt er auf den 7. März, denn der sogenannte "Gender Pay Gap" in Deutschland beträgt laut Statistischem Bundesamt derzeit 16 Prozent. Frauen verdienen durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer. Anders ausgedrückt: Sie arbeiten 58 Tage im Jahr ohne Bezahlung.

Laut Statistik wurde die Lohnlücke im Vergleich zu den Vorjahr damit etwas kleiner. Doch solange Gehälter in vielen Unternehmen weier ein Tabuthema sind, bleibt Gleichheit beim Entgelt oft unsichtbar. Deshalb das Motto des Equal Pay Day 2025: "Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!"

Hier schildern fünf Frauen aus Unterfranken, welche Erfahrungen sie mit ungleichem Lohn gemacht haben - und was sie anderen Frauen raten.

1. Manuela Burger, Geschäftsführerin des Jobcenters in Würzburg: "Selbstbewusst verhandeln!"

Manuela Burger ist Geschäftsführerin des Jobcenters in Würzburg und setzt auf Netzwerke. 
Foto: Daniel Peter | Manuela Burger ist Geschäftsführerin des Jobcenters in Würzburg und setzt auf Netzwerke. 

"Ich rate jeder Frau, ihr Verhandlungsgeschick zu schärfen und Gehälter sowie Arbeitsbedingungen selbstbewusst zu verhandeln. Seminare bieten die Möglichkeit, das Verhandeln zu üben. Auch Weiterbildung verbessert die Chancen auf besser bezahlte Stellen. Ich persönlich setze auf Netzwerke mit Frauen in ähnlichen Berufen. Sie öffnen Türen zu neuen Möglichkeiten. Frauen sollten ihre Erfolge aktiv kommunizieren, um im Beruf sichtbarer zu werden und die Karriere voranzutreiben.

Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Es ist wichtig, dass Frauen ihre Rechte und Möglichkeiten kennen, um selbstbewusst für ihre Karriere einzutreten. Die Bundesagentur für Arbeit bietet als Arbeitgeberin gute Bedingungen, fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unterstützt Frauen in Führungspositionen. Ich habe die angebotenen Chancen genutzt."

2. Marietta Eder, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin in Schweinfurt: "Wir alle wollen gute Löhne"

Marietta Eder ist Gewerkschafterin und Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Schweinfurt.
Foto: René Ruprecht | Marietta Eder ist Gewerkschafterin und Geschäftsführerin des Verdi-Bezirks Schweinfurt.

"Ich komme aus einer Familie mit starken Frauen, die alle berufstätig sind. Gleichstellung war für mich als Schülerin kein Thema. Rund ums Abitur fiel mir auf, dass viele Mädchen soziale Berufe anstreben. Über Einkommen und Gründe dafür dachten wir kaum nach. Wir freuten uns einfach auf den neuen Lebensabschnitt.

Im Studium stellte sich die entscheidende Frage: Wie finanziere ich mein Studium und welchen Job finde ich? Ein Volltreffer war das Jobben bei Mann & Hummel. Dort hörte ich erstmals von einem Tarifvertrag, der Löhne, Zuschläge und die Eingruppierung nach Tätigkeit regelt. Wie viele Frauen begann ich in kleinen Betrieben. Dort fehlen oft Betriebsräte und Tarifverträge, was weniger Regelungen bedeutet.

Als Verdi-Geschäftsführerin verhandele ich selbst mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb. Es geht um Lohnerhöhungen und bessere Arbeitszeiten, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Unser Ziel ist klar: wir alle, Frauen und Männer, wollen gute Löhne feiern. Anstoßen kann man dabei auch mit einer Chefin - davon brauchen wir noch deutlich mehr." 

'Wir brauchen mehr Chefinnen': So fordern 5 Frauen aus Unterfranken Gleichheit bei Lohn und Gehalt

3. Afssane Ghassemi, Agentur-Inhaberin in Würzburg: "Kenne meinen Wert"

Afssane Ghassemi aus Würzburg ist Chefin der Werbeagentur Primo-Werbung.
Foto: Thomas Obermeier | Afssane Ghassemi aus Würzburg ist Chefin der Werbeagentur Primo-Werbung.

"Es ist erschreckend, dass auch 2025 Frauen in Deutschland häufig immer noch weniger verdienen als Männer, obwohl sie in denselben Positionen arbeiten und gleiche Leistungen erbringen. In unserer Agentur legen wir großen Wert auf Gleichberechtigung. Wir gendern nicht und es gibt keine Unterscheidung nach Geschlecht, Herkunft oder sonstigen Merkmalen – alle Menschen sind gleich. Bei uns zählt Leistung, Kreativität, Teamspirit und Engagement, nicht das Geschlecht. Der Gender Pay Gap spielt für uns keine Rolle, da wir diese Ungleichheit nicht akzeptieren. 

Einmal bot man mir für einen Auftrag weniger Geld als einem männlichen Mitbewerber – trotz gleicher Leistung und Erfahrung. Doch ich kenne meinen Wert und verkaufe mich nicht unter Preis. Selbstbewusst stehe ich hinter meiner Arbeit.

Was können Frauen also tun? Der wichtigste Schritt: den eigenen Marktwert kennen und aktiv kommunizieren. Frauen sollten Netzwerke pflegen, sich weiterbilden und ihre Erfolge sichtbar machen."

4. Christina Diem-Puello, Geschäftsführerin in Schweinfurt: "Rollenbilder hinterfragen"

Christina Diem-Puello ist Geschäftsführerin der Deutsche Dienstrad GmbH in Schweinfurt und Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen.
Foto: Daniel Peter | Christina Diem-Puello ist Geschäftsführerin der Deutsche Dienstrad GmbH in Schweinfurt und Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen.

"Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts. Sie müssen Karrieresprünge wagen, entschlossen und selbstbewusst in Verhandlungen treten und tradierte Rollenbilder hinterfragen, statt sie einfach hinzunehmen. Bei Deutsche Dienstrad machen wir keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Es gibt ein klar definiertes Gehaltsgefüge für die verschiedenen Stellen und Ebenen.

Lösungen bieten wir an, indem wir allen Mitarbeitenden flexible Arbeitszeit- und Homeoffice-Modelle anbieten. So haben Mütter die Möglichkeit, weiterhin in Vollzeit oder vollzeitnah zu arbeiten. Zudem richten wir zweimal im Jahr unseren DD-Female-Circle aus, einen klassischen Netzwerkabend, um unsere Frauen zu stärken und untereinander zu vernetzen."

5. Monika Kraft, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg: "Mutig und selbstbewusst sein"

Monika Kraft ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | Monika Kraft ist Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg.

"Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer, besonders wenn sie die Verträge selbst aushandeln müssen. Noch dazu arbeiten sie oft im sozialen Bereich, wo die Bezahlung generell niedriger ist. Viele Frauen sind zudem in Teilzeit beschäftigt und leisten unbezahlte Care-Arbeit, sei es in der Pflege oder für Kinder. Diese führt zu einer erheblichen Renten- und Lohnlücke

Wir setzen auf Aufklärung durch Veranstaltungen. Dieses Jahr informieren wir die Schülerinnen der Ursulinenschule, warum der Gender Pay Day wichtig ist und wie sie aktiv Ungleichheiten vermeiden können. Es geht darum, mutig und selbstbewusst zu sagen: Ja, das bin ich wert. Machen Sie in Verhandlungen klar: Ich habe die Kompetenz und dafür werde ich bezahlt."

Zum Equal Pay Day am 7. März gibt es von 11.30 bis 13 Uhr einen Infostand am Oberen Markt in Würzburg.

 
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  • Georg Walk
    Man sollte auch mal über das Rentner pay gap sprechen. Wenn Mann und Frau gleich viel in die Rentenversicherung eingezahlt haben, bekommen sie auch die gleiche Rente. Nur leben die Frau ca. 4 Jahre länger als Männer. Bei einer Durchschnittsrente von 1.500 € im Monat sind das dann 72.000 €, die eine Frau im Lauf ihres Lebens mehr erhält als ein Mann. Dann sollten wir die Renten der Frauen kürzen, oder die der Männer erhöhen. Das wäre dann auch mal Gleichberechtigung für die Männer
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  • Roland Rösch
    Frau oder Mann
    , das bessere Hirn im Kopf soll auch an die Führung . Das Leistungsprinzip hat Deutschland wirtschaftlich hochgebracht.
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  • Hiltrud Erhard
    Ist es nicht für jede Frau, eine sehr sinnfreie Diskussion?

    Mit Verlaub, Teilzeit oder Erziehung regelt man traditionell in der Familie mit allen Konsequenzen!

    Eine Frau braucht kein Gendern!
    Eine Frau braucht keinen Bonus!
    Eine Frau braucht keine neue Rolle!
    Frauen können ihre Verträge selbst aushandeln.
    Frauen brauchen kein Verdi!
    Frauen brauchen keinen Frauenlobbyismus!

    So ein Schmarrn!

    Das sind alles Worthülsen, die suggerieren, dass alle Frauen schwach oder zu schwach sind!

    Das ist nicht so!
    Es gibt wie bei Männern auch im Querschnitt der Gesellschaft einige, die runterfallen! Das ist aber auch ok, denn es gibt nicht nur Highpotentials sondern auch Menschen, die Tätigkeiten verrichten (müssen oder wollen) die eben weniger verdienen (müssen)! Das ist aber auch ok! Sozialistische Züge sind fehl am Platz!

    Diese geschlechterspezifische Suggestion ist Käse von gestern!

    Leistung können Frauen ebenso bringen! Ja! Und sie sind nicht schwach und Sie bringen ihre Leistung!
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  • Martin Deeg
    Frauen sind schwach, Migranten sind gefährlich, Männer lesen keine Bücher.....solche und ähnliches Schubladen machen nun einmal die komplexe Lebenswirklichkeit schön überschaubar und berechenbar.

    Das lenkt auch wunderbar von tatsächlichen Ungleichheiten ab, z.B. der, dass die soziale Herkunft und der berufliche Status der Eltern immer noch das maßgebliche Kriterium für beruflichen Erfolg ist. Die Weichen sind früh gestellt.
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  • Hiltrud Erhard
    Offensichtlich stecken Sie selbst in einer Schublade fest.
    Sie entlarven sich selbst!
    Und leider ist ihr Frauenbild von gestern!
    Und
    Sie müssen ihren Senf nicht zu allem abgeben!
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  • Martin Deeg
    Welches "Frauenbild" habe ich denn Ihrer Meinung nach, Frau Erhard?

    Eigentlich war mein Kommentar nicht als Widerspruch zu Ihrem gedacht, aber irgendein Begriff hat sie wohl sehr getriggert....?
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  • Martin Deeg
    Dieses Mantra mittels weiblicher "Opfer"-Narrative..... - unerträglich (und m.E. einer der Gründe für das Wiedererstarken rückständiger patriarchaler Strukturen, Kanzler Merz und den Erfolg der AfD):

    Gerade lässt sich eine (bekannte) weibliche Persönlichkeit im Radio wieder darüber aus, dass das "Größte im Leben" die Mutterschaft und das tägliche Erleben beim Aufwachsen der Kinder sei....und eben nicht die Karriere als "Stargeigerin" (schlechter entlöhnt als männliche "Stargeiger"...?)

    Wie wird denn die permanente Verweisung von Männern auf den zweiten, dritten oder gar keinen Platz für Männer bei der Elternschaft denn finanziell umgerechnet? Gibt es da auch einen "Gedenktag" dazu?

    Welche finanzielle "Umrechnung" können Männer und Väter hier einfordern, die mal eben unfreiwillig ganz "raus" sind - weil sie Männer sind?
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  • Andrea Roso
    Es ist so berechenbar, dass unter jedem Artikel, bei dem es um Probleme von Frauen geht, ein Mann daher kommt, der über Probleme von Männern redet. Warum kann man den Artikel nicht einfach für sich sprechen lassen? Sie können sich ja dafür einsetzen, Vaterschaftsrechte zu stärken (wollte die letzte Bundesregierung übrigens machen, mit der Familienzeit nach der Geburt, bei der auch der Vater freigestellt wird. Ist leider dem vorzeitigen Ende zu Opfer gefallen). Es hat allerdings einen bitteren Beigeschmack, wenn Männerrechte nur gefordert werden, wenn es darum geht Frauenrechte klein zu halten. Organisieren Sie Demos, schreiben Sie Leserbriefe. Aber bitte nicht immer im Vergleich mit Frauenrechten, sondern für sich alleinstehend.

    Und warum wird eine Frau herbeigezogen, um die Meinung anderer Frauen zu invalidieren? Eine Frau spricht nicht für alle anderen. Nur weil für manche Mutter sein das Größte ist, gilt das nicht automatisch für alle Frauen. Wir sind nicht eine homogene Menge.
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  • Martin Deeg
    ..."Es hat allerdings einen bitteren Beigeschmack, wenn Männerrechte nur gefordert werden, wenn es darum geht Frauenrechte klein zu halten."....

    Was Sie offenbar verstehen, ist der unmittelbare Zusammenhang und die konkrete Wechselwirkung zwischen "Männerrechten" und "Frauenrechten".

    Es geht hier um ein Narrativ und eine generelle "Opfer"-Haltung, die durch Frauenlobbyismus (!) bei jeder Gelegenheit und medial (!) verstärkt reproduziert und manifestiert wird und die schlicht an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei geht!

    Klischees und Rollenstereotype, die weder Männern noch Frauen gerecht werden aber offenbar engagierten Aktivistinnen einen nachhaltigen Daseinszweck generieren und so "empathischen" wie unbedarften Dritten ein warmes Gefühl machen.

    Mit "Gleichheit" hat das nach meiner Erfahrung schon lange nichts mehr zu tun, es geht nur noch Posen und Deutungsmacht.
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  • Andrea Roso
    Wenn eine Gruppe mehr Rechte bekommt, bedeutet das nicht automatisch, dass eine andere Gruppe in ihren Rechten eingeschränkt wird. Als Nicht-Hetero-Paare endlich heiraten durften, hat das in keinster Weise die Rechte von Hetero-Paaren eingeschränkt.
    Was Sie aufbauen ist schlicht eine falsche Entweder-Oder-Entscheidung, die es so in der Realität nicht gibt. Durch was genau fühlen Sie sich denn so akut bedroht?

    Und "Frauenlobbyismus"? Ja, so kann man das Einsetzen für gleiche Rechte für mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung auch nennen. Aber dadurch wird es nicht weniger wichtig und nicht weniger richtig.
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  • Martin Deeg
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Andrea Roso
    Desweiteren ist es fatal, das Ansprechen von Tatsachen (Gender Paygap, Glass Ceiling, die vorherrschende Geschlechterverteilung in Führungspositionen sowie in manchen Bereichen wie STEM) als "Opfer"-Narrativ zu bezeichnen. Das sind Fakten! Und sie beeinträchtigen das Leben von Frauen. Unter den 160 wertvollsten deutschen börsennotierten Unternehmen gibt es mehr Personen, die Christian oder Stefan heißen als Frauen (Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-10/frauenanteil-dax-vorstaende-steigung-allbright-stiftung )
    Alles ein "Opfer"-Narrativ oder halt doch ein immer noch existierendes Problem in unserer Gesellschaft?
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  • Martin Deeg
    ..."Und sie beeinträchtigen das Leben von Frauen."...

    Die Geschlechterverteilung in Führungspositionen etc. beeinträchtigen nicht das "Leben von Frauen"!

    Solche bizarren Projektionen halten Sie für "valide" - verstehen aber offenbar nicht einmal ansatzweise, was ich mit Ausgrenzung und Entrechtung von Vätern meine, die tatsächlich viele betrifft und ein gesellschaftliches Problem darstellt.
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  • Andrea Roso
    "Die Geschlechterverteilung in Führungspositionen etc. beeinträchtigen nicht das "Leben von Frauen"!"

    Und das sagen Sie mit welchen Quellen?
    Ich verweise auf das Buch Invisible Women, in dem zahlreiche Studien zu dem Thema populärwissenschaftlich dargestellt werden.
    Die Beeinträchtigung erfolgt bspw dadurch, dass Sitzgurte in Autos nicht mit weiblicher Anatomie gedacht hergestellt werden und dann nicht richtig sitzen. Dass medizinische Lehrbücher vom weißen Mann als Prototyp ausgehen und alles andere eine Abweichung der Norm ist, was Auswirkungen auf die Erkennung von Krankheiten bei Frauen, trans/inter Personen und Nicht-Weißen hat (klassisches Beispiel ist der Herzinfarkt und Hautkrankheiten). Usw usw. Alles Dinge, die man ändern könnte, wenn an entscheidenden Stellen, nicht nur, aber auch in Führungspositionen, mehr Frauen repräsentiert sind.

    Das Vaterthema verstehe ich sehr wohl, aber wie gesagt: der Artikel handelt von Frauen. Nicht von Vätern.
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  • Martin Deeg
    Quellenangaben fehlen. Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit entsprechenden Links und fügen Sie diese in einen neuen Kommentar ein.
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  • Martin Deeg
    Die "Beeinträchtigung" durch "Sitzgurte" wegen "weiblicher Anatomie"....

    Evtl. sollten Sie sich vielleicht eher einmal mit den geschlechtsspezifischen Statistiken zu Lebenserwartung und Suizidzahlen auseinandersetzen!!
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  • Andrea Roso
    https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/frauenmedizin/vom-risiko-eine-frau-zu-sein-sicherheit-wird-immer-grossgeschrieben-aber-nur-fuer-maenner_id_10688803.html

    Hier ein Artikel, in dem meine obigen Aussagen ausführlicher dargelegt werden. Dann müssen Sie nicht direkt ein ganzes Buch lesen (auch wenn ich es wirklich empfehle). Ich breche die Diskussion an der Stelle ab, da Sie nicht gewillt zu sein scheinen zu akzeptieren, dass man die Probleme von Frauen anerkennen kann ohne damit zu sagen, dass die Probleme von Männern deswegen unwichtig sind. Beide haben ihren Platz, aber wie gesagt, in dem Artikel geht es nunmal um Frauen.
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  • Martin Deeg
    Ich beschäftige mich seit Jahrzehnten mit dem Thema, auch mit den einschlägigen „Opfer“-Narrativen und der dahinter stehenden Lobbyarbeit.

    Ich empfehle Ihnen ja auch nicht die Bücher von Ralf Bönt - Sarah Bosetti hatte den kürzlich zu dem Thema in Ihrer Sendung, sehenswert!

    Nein, ich empfehle Ihnen, sich einmal mit der feministischen Fachliteratur - insbesondere Elsiabeth Badinter: „Die Wiederentdeckung der Gleichheit“! - zu befassen, da können Sie auch erfahren, weshalb geschlechtsspezifische Rollenklischees so wirkmächtig sind und ständig zwanghaft reproduziert werden.
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  • Hubertus Kiesel
    Bei den 16 % handelt es sich um den unbereinigten Gender Pay Gap, der Teilzeitbeschäftigte mit Vollzeitbeschäftigten vergleicht. Der bereinigte Gender Pay Gap lag 2024 bei 6%, was natürlich immer noch zu viel ist. Aber mit "falschen" Zahlen kann man mehr Stimmung machen.
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  • Lukas Weidinger
    Eine ungleiche Verteilung von Teilzeit, weil z.B. Erziehungsarbeit und Pflege überwiegend den Frauen zugewiesen wird, zählt für mich in die Lohnlücke mit rein. Diese bestimmt auch die Absicherung im Alter.

    Aus meinem Umfeld höre ich „es macht Sinn, dass die Frau in Teilzeit geht, sie verdient weniger“. Dieser Satz ist doppelt falsch und ein Teufelskreis.
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