
An diesem Freitag, 7. März, ist "Equal Pay Day". Dieser Aktionstag steht symbolisch für den Tag im Jahr, bis zu dem berufstätige Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. Im Jahr 2025 fällt er auf den 7. März, denn der sogenannte "Gender Pay Gap" in Deutschland beträgt laut Statistischem Bundesamt derzeit 16 Prozent. Frauen verdienen durchschnittlich 16 Prozent weniger als Männer. Anders ausgedrückt: Sie arbeiten 58 Tage im Jahr ohne Bezahlung.
Laut Statistik wurde die Lohnlücke im Vergleich zu den Vorjahr damit etwas kleiner. Doch solange Gehälter in vielen Unternehmen weier ein Tabuthema sind, bleibt Gleichheit beim Entgelt oft unsichtbar. Deshalb das Motto des Equal Pay Day 2025: "Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt!"
Hier schildern fünf Frauen aus Unterfranken, welche Erfahrungen sie mit ungleichem Lohn gemacht haben - und was sie anderen Frauen raten.
1. Manuela Burger, Geschäftsführerin des Jobcenters in Würzburg: "Selbstbewusst verhandeln!"

"Ich rate jeder Frau, ihr Verhandlungsgeschick zu schärfen und Gehälter sowie Arbeitsbedingungen selbstbewusst zu verhandeln. Seminare bieten die Möglichkeit, das Verhandeln zu üben. Auch Weiterbildung verbessert die Chancen auf besser bezahlte Stellen. Ich persönlich setze auf Netzwerke mit Frauen in ähnlichen Berufen. Sie öffnen Türen zu neuen Möglichkeiten. Frauen sollten ihre Erfolge aktiv kommunizieren, um im Beruf sichtbarer zu werden und die Karriere voranzutreiben.
Lassen Sie sich von Rückschlägen nicht entmutigen. Es ist wichtig, dass Frauen ihre Rechte und Möglichkeiten kennen, um selbstbewusst für ihre Karriere einzutreten. Die Bundesagentur für Arbeit bietet als Arbeitgeberin gute Bedingungen, fördert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unterstützt Frauen in Führungspositionen. Ich habe die angebotenen Chancen genutzt."
2. Marietta Eder, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin in Schweinfurt: "Wir alle wollen gute Löhne"

"Ich komme aus einer Familie mit starken Frauen, die alle berufstätig sind. Gleichstellung war für mich als Schülerin kein Thema. Rund ums Abitur fiel mir auf, dass viele Mädchen soziale Berufe anstreben. Über Einkommen und Gründe dafür dachten wir kaum nach. Wir freuten uns einfach auf den neuen Lebensabschnitt.
Im Studium stellte sich die entscheidende Frage: Wie finanziere ich mein Studium und welchen Job finde ich? Ein Volltreffer war das Jobben bei Mann & Hummel. Dort hörte ich erstmals von einem Tarifvertrag, der Löhne, Zuschläge und die Eingruppierung nach Tätigkeit regelt. Wie viele Frauen begann ich in kleinen Betrieben. Dort fehlen oft Betriebsräte und Tarifverträge, was weniger Regelungen bedeutet.
Als Verdi-Geschäftsführerin verhandele ich selbst mit den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb. Es geht um Lohnerhöhungen und bessere Arbeitszeiten, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Unser Ziel ist klar: wir alle, Frauen und Männer, wollen gute Löhne feiern. Anstoßen kann man dabei auch mit einer Chefin - davon brauchen wir noch deutlich mehr."

3. Afssane Ghassemi, Agentur-Inhaberin in Würzburg: "Kenne meinen Wert"

"Es ist erschreckend, dass auch 2025 Frauen in Deutschland häufig immer noch weniger verdienen als Männer, obwohl sie in denselben Positionen arbeiten und gleiche Leistungen erbringen. In unserer Agentur legen wir großen Wert auf Gleichberechtigung. Wir gendern nicht und es gibt keine Unterscheidung nach Geschlecht, Herkunft oder sonstigen Merkmalen – alle Menschen sind gleich. Bei uns zählt Leistung, Kreativität, Teamspirit und Engagement, nicht das Geschlecht. Der Gender Pay Gap spielt für uns keine Rolle, da wir diese Ungleichheit nicht akzeptieren.
Einmal bot man mir für einen Auftrag weniger Geld als einem männlichen Mitbewerber – trotz gleicher Leistung und Erfahrung. Doch ich kenne meinen Wert und verkaufe mich nicht unter Preis. Selbstbewusst stehe ich hinter meiner Arbeit.
Was können Frauen also tun? Der wichtigste Schritt: den eigenen Marktwert kennen und aktiv kommunizieren. Frauen sollten Netzwerke pflegen, sich weiterbilden und ihre Erfolge sichtbar machen."
4. Christina Diem-Puello, Geschäftsführerin in Schweinfurt: "Rollenbilder hinterfragen"

"Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts. Sie müssen Karrieresprünge wagen, entschlossen und selbstbewusst in Verhandlungen treten und tradierte Rollenbilder hinterfragen, statt sie einfach hinzunehmen. Bei Deutsche Dienstrad machen wir keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern. Es gibt ein klar definiertes Gehaltsgefüge für die verschiedenen Stellen und Ebenen.
Lösungen bieten wir an, indem wir allen Mitarbeitenden flexible Arbeitszeit- und Homeoffice-Modelle anbieten. So haben Mütter die Möglichkeit, weiterhin in Vollzeit oder vollzeitnah zu arbeiten. Zudem richten wir zweimal im Jahr unseren DD-Female-Circle aus, einen klassischen Netzwerkabend, um unsere Frauen zu stärken und untereinander zu vernetzen."
5. Monika Kraft, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg: "Mutig und selbstbewusst sein"

"Frauen verdienen nach wie vor weniger als Männer, besonders wenn sie die Verträge selbst aushandeln müssen. Noch dazu arbeiten sie oft im sozialen Bereich, wo die Bezahlung generell niedriger ist. Viele Frauen sind zudem in Teilzeit beschäftigt und leisten unbezahlte Care-Arbeit, sei es in der Pflege oder für Kinder. Diese führt zu einer erheblichen Renten- und Lohnlücke.
Wir setzen auf Aufklärung durch Veranstaltungen. Dieses Jahr informieren wir die Schülerinnen der Ursulinenschule, warum der Gender Pay Day wichtig ist und wie sie aktiv Ungleichheiten vermeiden können. Es geht darum, mutig und selbstbewusst zu sagen: Ja, das bin ich wert. Machen Sie in Verhandlungen klar: Ich habe die Kompetenz und dafür werde ich bezahlt."
Zum Equal Pay Day am 7. März gibt es von 11.30 bis 13 Uhr einen Infostand am Oberen Markt in Würzburg.
, das bessere Hirn im Kopf soll auch an die Führung . Das Leistungsprinzip hat Deutschland wirtschaftlich hochgebracht.
Mit Verlaub, Teilzeit oder Erziehung regelt man traditionell in der Familie mit allen Konsequenzen!
Eine Frau braucht kein Gendern!
Eine Frau braucht keinen Bonus!
Eine Frau braucht keine neue Rolle!
Frauen können ihre Verträge selbst aushandeln.
Frauen brauchen kein Verdi!
Frauen brauchen keinen Frauenlobbyismus!
So ein Schmarrn!
Das sind alles Worthülsen, die suggerieren, dass alle Frauen schwach oder zu schwach sind!
Das ist nicht so!
Es gibt wie bei Männern auch im Querschnitt der Gesellschaft einige, die runterfallen! Das ist aber auch ok, denn es gibt nicht nur Highpotentials sondern auch Menschen, die Tätigkeiten verrichten (müssen oder wollen) die eben weniger verdienen (müssen)! Das ist aber auch ok! Sozialistische Züge sind fehl am Platz!
Diese geschlechterspezifische Suggestion ist Käse von gestern!
Leistung können Frauen ebenso bringen! Ja! Und sie sind nicht schwach und Sie bringen ihre Leistung!
Das lenkt auch wunderbar von tatsächlichen Ungleichheiten ab, z.B. der, dass die soziale Herkunft und der berufliche Status der Eltern immer noch das maßgebliche Kriterium für beruflichen Erfolg ist. Die Weichen sind früh gestellt.
Sie entlarven sich selbst!
Und leider ist ihr Frauenbild von gestern!
Und
Sie müssen ihren Senf nicht zu allem abgeben!
Eigentlich war mein Kommentar nicht als Widerspruch zu Ihrem gedacht, aber irgendein Begriff hat sie wohl sehr getriggert....?
Gerade lässt sich eine (bekannte) weibliche Persönlichkeit im Radio wieder darüber aus, dass das "Größte im Leben" die Mutterschaft und das tägliche Erleben beim Aufwachsen der Kinder sei....und eben nicht die Karriere als "Stargeigerin" (schlechter entlöhnt als männliche "Stargeiger"...?)
Wie wird denn die permanente Verweisung von Männern auf den zweiten, dritten oder gar keinen Platz für Männer bei der Elternschaft denn finanziell umgerechnet? Gibt es da auch einen "Gedenktag" dazu?
Welche finanzielle "Umrechnung" können Männer und Väter hier einfordern, die mal eben unfreiwillig ganz "raus" sind - weil sie Männer sind?
Und warum wird eine Frau herbeigezogen, um die Meinung anderer Frauen zu invalidieren? Eine Frau spricht nicht für alle anderen. Nur weil für manche Mutter sein das Größte ist, gilt das nicht automatisch für alle Frauen. Wir sind nicht eine homogene Menge.
Was Sie offenbar verstehen, ist der unmittelbare Zusammenhang und die konkrete Wechselwirkung zwischen "Männerrechten" und "Frauenrechten".
Es geht hier um ein Narrativ und eine generelle "Opfer"-Haltung, die durch Frauenlobbyismus (!) bei jeder Gelegenheit und medial (!) verstärkt reproduziert und manifestiert wird und die schlicht an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbei geht!
Klischees und Rollenstereotype, die weder Männern noch Frauen gerecht werden aber offenbar engagierten Aktivistinnen einen nachhaltigen Daseinszweck generieren und so "empathischen" wie unbedarften Dritten ein warmes Gefühl machen.
Mit "Gleichheit" hat das nach meiner Erfahrung schon lange nichts mehr zu tun, es geht nur noch Posen und Deutungsmacht.
Was Sie aufbauen ist schlicht eine falsche Entweder-Oder-Entscheidung, die es so in der Realität nicht gibt. Durch was genau fühlen Sie sich denn so akut bedroht?
Und "Frauenlobbyismus"? Ja, so kann man das Einsetzen für gleiche Rechte für mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung auch nennen. Aber dadurch wird es nicht weniger wichtig und nicht weniger richtig.
Alles ein "Opfer"-Narrativ oder halt doch ein immer noch existierendes Problem in unserer Gesellschaft?
Die Geschlechterverteilung in Führungspositionen etc. beeinträchtigen nicht das "Leben von Frauen"!
Solche bizarren Projektionen halten Sie für "valide" - verstehen aber offenbar nicht einmal ansatzweise, was ich mit Ausgrenzung und Entrechtung von Vätern meine, die tatsächlich viele betrifft und ein gesellschaftliches Problem darstellt.
Und das sagen Sie mit welchen Quellen?
Ich verweise auf das Buch Invisible Women, in dem zahlreiche Studien zu dem Thema populärwissenschaftlich dargestellt werden.
Die Beeinträchtigung erfolgt bspw dadurch, dass Sitzgurte in Autos nicht mit weiblicher Anatomie gedacht hergestellt werden und dann nicht richtig sitzen. Dass medizinische Lehrbücher vom weißen Mann als Prototyp ausgehen und alles andere eine Abweichung der Norm ist, was Auswirkungen auf die Erkennung von Krankheiten bei Frauen, trans/inter Personen und Nicht-Weißen hat (klassisches Beispiel ist der Herzinfarkt und Hautkrankheiten). Usw usw. Alles Dinge, die man ändern könnte, wenn an entscheidenden Stellen, nicht nur, aber auch in Führungspositionen, mehr Frauen repräsentiert sind.
Das Vaterthema verstehe ich sehr wohl, aber wie gesagt: der Artikel handelt von Frauen. Nicht von Vätern.
Evtl. sollten Sie sich vielleicht eher einmal mit den geschlechtsspezifischen Statistiken zu Lebenserwartung und Suizidzahlen auseinandersetzen!!
Hier ein Artikel, in dem meine obigen Aussagen ausführlicher dargelegt werden. Dann müssen Sie nicht direkt ein ganzes Buch lesen (auch wenn ich es wirklich empfehle). Ich breche die Diskussion an der Stelle ab, da Sie nicht gewillt zu sein scheinen zu akzeptieren, dass man die Probleme von Frauen anerkennen kann ohne damit zu sagen, dass die Probleme von Männern deswegen unwichtig sind. Beide haben ihren Platz, aber wie gesagt, in dem Artikel geht es nunmal um Frauen.
Ich empfehle Ihnen ja auch nicht die Bücher von Ralf Bönt - Sarah Bosetti hatte den kürzlich zu dem Thema in Ihrer Sendung, sehenswert!
Nein, ich empfehle Ihnen, sich einmal mit der feministischen Fachliteratur - insbesondere Elsiabeth Badinter: „Die Wiederentdeckung der Gleichheit“! - zu befassen, da können Sie auch erfahren, weshalb geschlechtsspezifische Rollenklischees so wirkmächtig sind und ständig zwanghaft reproduziert werden.
Aus meinem Umfeld höre ich „es macht Sinn, dass die Frau in Teilzeit geht, sie verdient weniger“. Dieser Satz ist doppelt falsch und ein Teufelskreis.