zurück
Würzburg
Wie sich die Würzburger Steinburg gegen Corona-Regeln wehrt
Um 21 Uhr müssen Restaurants in Würzburg künftig schließen. Lothar Bezold, Inhaber der Steinburg, will das nicht einfach so akzeptieren.
Lothar Bezold, Inhaber des Hotels und Restaurants 'Schloss Steinburg', wehrt sich gegen die vorgezogene Corona-Sperrstunde.
Foto: Patty Varasano | Lothar Bezold, Inhaber des Hotels und Restaurants "Schloss Steinburg", wehrt sich gegen die vorgezogene Corona-Sperrstunde.
Sarah-Sophie Schmitt
Sara Sophie Fessner
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:04 Uhr

Würzburg hat die Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als hundert Fällen pro 100 000 Einwohner deutlich überschritten, die Corona-Ampel steht seit Montag auf dunkelrot. Das hat auch für Würzburgs Gastronomen Folgen, denn für sie gilt nun: Um 21 Uhr ist Schluss.

Dagegen wehrt sich Lothar Bezold, Inhaber der Steinburg. Er hat gegen die frühere Corona-Sperrstunde Klage per Normenkontrollantrag eingereicht. 

Bereits am vergangenen Dienstag war, mit dem Erreichen des Inzidenzwertes von 50, in der Stadt die Sperrstunde von 23 Uhr auf 22 Uhr vorverlegt worden, am Mittwoch folgte der Landkreis. Schon damals äußerten sich viele Gastronomen besorgt, die wirtschaftlichen Folgen seien dramatisch. Und nun soll noch eine Stunde früher Schluss sein.

Bezold: "Ich erwarte, dass die Sperrstunden-Regelung gekippt wird."

Lothar und Kerstin Bezold
Foto: Düchtel | Lothar und Kerstin Bezold

"Ich erwarte, dass die Sperrstunden-Regelung gekippt wird", sagt Bezold im Gespräch mit dieser Redaktion. Lange sei er solidarisch mit dem Kurs von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewesen, und ihm sei bewusst, wie wichtig Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie seien. Die Sperrstunde ab 21 Uhr allerdings kann er nicht nachvollziehen. "Wer geht denn noch essen, wenn man nicht in Ruhe sitzen bleiben kann. Der Laden muss ja um 21 Uhr leer sein, der Hotelgast muss auf sein Zimmer oder spazieren gehen", kritisiert Bezold. 

Die Folgen der Corona-Pandemie merkt der Würzburger Gastronom bereits deutlich. Viele Tagungen und Veranstaltungen in dem Hotel und Restaurant auf dem Würzburger Steinberg entfallen. "Wir waren für Silvester ausgebucht, nun sind Zimmer frei", sagt der Inhaber.

Hygienekonzepte fehlen im Privaten

Die Entscheidung einer früheren Sperrstunde sei für ihn nicht logisch. Das Virus sei schließlich nach 21 Uhr nicht gefährlicher. Zugleich fürchtet er, dass viele sich Menschen nun in der Anonymität des Privaten treffen. Eine Nachverfolgung oder Hygienekonzepte wie im Restaurant gebe es dort nicht. 

Rechtlich vertreten wird Bezold von der Würzburger Kanzlei Steinbock & Partner, die bereits Stefan Morhard, Inhaber des Gasthofs Bären in Randersacker bei seiner Klage gegen die Corona-Sperrstunde unterstützte. Der Gastronom wehrte sich im Juni dagegen, dass Gaststätten und Biergärten in Bayern um 22 Uhr schließen müssen. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof kippte damals in einer Eilentscheidung diese Corona-Sperrstunde.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Sara Sophie Fessner
Biergärten
CSU
Coronavirus
Gastronominnen und Gastronomen
Gaststätten und Restaurants
Hotelgäste
Markus Söder
Tagungen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • C. H.
    Selbst das RKI stellt fest, Gastronomie ist nicht so gefährlich. Die meisten und da muss ich vielen hier Recht geben, sind nur für Maßnahmen welche sie nicht persönlich betreffen. Soll doch jeder erst seine Hausaufgaben machen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. S.
    Wir sind dafür das die Ausbreitung des Virus eingedämmt wird, doch wenn es uns selbst betrifft sind wir nicht mehr so dafür ! Es stünde ja dem Hotel- und Gaststättenverband zu eigene Vorschläge auszuarbeiten und dem Ministerpräsidenten zu übergeben. Doch von dieser Seite hört und liest man nichts. Es ist doch erwiesen das nach Alkoholgenuss die Achtsamkeit nachläßt und man etwas näher zusammenrückt. Also stellt sich die Frage doch nicht ab wieviel Uhr der Virus gefährlich wird !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • N. K.
    Hoffentlich hat er Erfolg
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Hoffentlich nicht, denn sonst kommen noch mehr und klagen und tragen zum sprunghaften Anstieg der Fallzahlen bei!!! 👎👎👎
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • N. K.
    Hoffentlich klagen noch mehr
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • J. B.
    Bitte keinen Erfolg.
    Bitte mal ein Machtwort und die Gerichte mal für ein paar Wochen schließen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Der Verbotswahnsinn der Söder CSU ist immer weniger nachzuvollziehen. Sicher wird das Virus ab 21:00 Uhr nicht gefährlicher.
    Gefährlich ist die harte Droge Alkohol, die in Franken gerne in Form von Wein zu sich genommen wird. Und die enthemmt auch schon vor 21:00 Uhr.
    Es scheint, als sei der Söder CSU mit ihren kleinteiligen, zum Teil nicht nachvollziehbaren Verboten, das Heft des Handelns abhanden gekommen zu sein.
    Hätte Söder mal besser während des Sommers, als die Zahlen niedrig waren, vernünftige Konzepte ausgearbeitet, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen. Dann würde das ländlich geprägte Bayern nicht ständig die Landkreise mit den bundesweiten höchsten 7 Tages-Inzidenzen melden müssen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    So ein bisschen Corona wünscht man solchen „Dumpfköpfen“ von Herzen !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. M.
    Als Kompromiss könnte man doch regeln, dass das Hotel um 21 Uhr abschließen muss aber die Hotelgäste länger sitzen bleiben dürfen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    ...aber ab 21.00 Uhr keinen Alkohol mehr bekommen! Dann wird´s aber wohl so sein wie in den Pubs in GB, wenn die letzte Runde eingeläutet wird! Da ordert sich jeder nochmal 3 bis 5 Bier bevor das Gitter an der Bar runter geht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G. K.
    @28041953

    Scheint schon eim wemig her zu sein, daß Sie in GB waren, die harte Sperrstunde gibts auch dort schon lang nicht mehr...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Sie müssen nur in die richtige Kneipe gehen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. B.
    Man kann die Leiter dieser Gastronomie verstehen - Nur: "Man habe ja Verständnis...", wenn es freilich per Maßnahme einen selber trifft, dann ist das Verständnis verschwunden. Auch ich hoffe, dass die Sperrstunde bei 21 Uhr bestehen bleibt. So ist das nun mal ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. F.
    Wieder ein Hotel/Restaurant mehr, dass ich auswärtigen Gästen keinesfalls empfehlen würde ...

    Denn wer so mit der Gesundheit anderer spielt, nur um Profit zu machen, den kann man nicht empfehlen ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. G.
    Ich kann die Kommentare hier nur schwer nachvollziehen. Vielmehr würde mich schon interessieren, wieso das Virus zwischen 21 und 22 Uhr gefährlicher sein soll als davor.
    Ja, man muss viel tun um die Verbreitung des Virus einzudämmen, aber ob die Sperrzeitverlängerung die richtige Maßnahme ist, darf zumindest bezweifelt werden.

    Wer schuld daran ist, dass "das ganze Land lahm gelegt wird" sind die unverbesserlichen Maskenverweigerer und diejenigen, die auch im Privaten nicht auf Feiern und größere Zusammenkünfte verzichten können/wollen. Ein Gastronomiebetrieb mit Hygienekonzept ist da aus meiner Sicht deutlich weniger riskant.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. R.
    Je länger der Abend je lustiger die Gäste ist die Antwort.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • I. E.
    Eben- drum ab einer bestimmten Uhrzeit kein Alkoholausschank mehr - würde doch auch reichen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten