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München
Neue Corona-Stufe: Söder verschärft erneut Regeln für Bayern
Im Freistaat sollen soziale Kontakte ab sofort regional bei einem Inzidenzwert über 100 eingeschränkt werden. In Unterfranken ist bereits die Region Schweinfurt betroffen.
Kündigte bei weiter steigenden Corona-Infektionen weitere Kontakt-Beschränkungen an: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch im Landtag.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Kündigte bei weiter steigenden Corona-Infektionen weitere Kontakt-Beschränkungen an: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch im Landtag.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:25 Uhr

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln in Bayern angekündigt: Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als hundert Fällen pro 100 000 Einwohner sollen die persönlichen Kontakte in den betroffenen Städten oder Landkreisen schon ab diesem Donnerstag weiter eingeschränkt werden. Damit wird die bislang zweistufige bayerische "Corona-Ampel" mit Einschränkungen ab einer Inzidenz von 35 beziehungsweise 50 Fällen um eine neue "dunkelrote" Stufe erweitert. 

Einschränkungen für "Veranstaltungen aller Art"

Bei einem Inzidenzwert über 100 sollen laut Söder "Veranstaltungen aller Art" – egal ob Sport, Kultur, Kino oder auch Kongresse – auf maximal 50 Personen beschränkt werden. Ausgenommen seien nur Gottesdienste und Demonstrationen sowie der Betrieb von Hochschulen. Bislang gilt in Bayern für Veranstaltungen eine Beschränkung auf 100 Teilnehmer in Innenräumen und 200 Teilnehmer draußen, bei festen Sitzplätzen jeweils das Doppelte.

Darüber hinaus soll bei Ampelstufe "dunkelrot" die Sperrstunde in der Gastronomie auf 21 Uhr vorgezogen werden. Auch hier sei das Ziel, soziale Kontakte zu beschränken, so der Ministerpräsident. Derzeit gilt ab einer Inzidenz von 35 eine Sperrstunde um 23 Uhr, ab Inzidenz 50 müssen Lokale um 22 Uhr schließen.

Wenn auch diese Maßnahmen nicht reichen, um einen regionalen Anstieg der Neuinfektionen zu stoppen, "kann es auch wieder zu regionalen Lockdowns kommen", warnte Söder in seiner Regierungserklärung am Mittwoch im Landtag. Dies könne wie zuletzt im Berchtesgadener Land "die Ultima Ratio sein".

Am Mittwoch lagen acht Städte und Landkreise in Bayern bei der Sieben-Tage-Inzidenz bei mehr als 100 Neuinfektionen - darunter auch die Stadt und der Landkreis Schweinfurt. "Auch hier gilt weiter unser Ziel, Schule, Kita und Arbeit offen zu halten", beteuerte Söder. Der zweiten Corona-Welle müsse aber entschieden begegnet werden: "Besser früher weniger Maßnahmen, als später wieder alle."

Gastronomie in Unterfranken kritisiert frühere Sperrstunde

Das erneute Vorziehen der Sperrstunde auf 21 Uhr treffe die Gastronomie in Schweinfurt hart, kritisierte Michael Schwägerl, unterfränkischer Bezirksgeschäftsführer beim Gaststättenverband Dehoga. So sei etwa ein Zwei-Schicht-Betrieb beim Abendessen unter dieser Vorgabe nicht mehr möglich. "Für die betroffenen Betriebe ist das ein riesiger Verlust", warnt Schwägerl. Dabei gebe es keine Belege, dass der Anstieg der Neuinfektionen aus der Gastronomie komme. Schwägerl rechnet deshalb mit Klagen betroffener Wirte gegen die neuen Sperrstunden-Regel.

Schweinfurts OB sieht Betrieb des Theaters in Gefahr

Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) zeigte Verständnis, dass Söder "erneut auf die gestiegenen Corona-Infektionen reagieren muss". Er wolle jedoch zunächst abwarten, "ob man vor Ort Spielräume hat und Ausnahmen möglich sind". Remelé nannte hier das Schweinfurter Theater, das bei einer Senkung der Besucherzahl auf 50 Personen wohl den Betrieb einstellen müsse.

Bei neuen Einschränkungen müsse man "auch einen differenzierten Blick auf die Lage vor Ort werfen können", forderte der OB. Er beobachte, dass die Schweinfurter aufgrund der hohen Inzidenzwerte  achtsamer seien: "Man sieht in der Innenstadt viele Menschen, die grundsätzlich Mund-Nasen-Schutz tragen."

Söder verspricht Künstlern bessere Hilfen

Jenseits der neuen Einschränkungen kündigte Söder im Landtag eine bessere finanzielle Unterstützung für Künstler und Solo-Selbständige in Bayern an. Mitarbeiter der Gesundheitsämter sowie "digital besonders engagierte Lehrer" sollen zudem vom Freistaat eine finanzielle Prämie bekommen.

 
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  • letsgo101
    Jeder/Jede jammert über die Maßnahmen die getroffen werden mußten. Aber statt einmal darüber nachzudenken warum solche Maßnahmen getroffen werden müssen dazu schreibt niemand etwas. Man stelle sich vor die Bevölkerung würde sich an die Vorgaben halten wie im Frühjahr dieses Jahres, man bräuchte keine Verschärfungen im Gegenteil man hätte bereits schon weitere Lockerungen. Man sollte seine Selbstdisziplin einmal überprüfen und auch an seine Mitmenschen denken dann kehrt auch der gewünschte Erfolg ein !
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  • Arcus
    Söder hat als Krisenmanger versagt. Statt sich der Probleme im eigenen Land zu widmen, zeigt er mit dem Finger auf andere.
    Ich frage mich ob nach der Dunkelroten Ampel jetzt auch noch die Schwarze kommt.
    Söders Köcher in Sachen Pandemiebekämpfung ist leer. Jetzt kommen nur weitere, kaum nachvollziehbare Farbspielchen.
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  • Braun_Matthias@hotmail.com
    Die Regeln müssen endlich von Corona Leugnern , Ignoranten, Maskenverweigerern, Partymachern ... usw. eingehalten werden. Neue Regeln für diejenigen, welche eh schon die Regeln einhalten sind nicht zielführend Herr Söder.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Auch im Fall eines ordinären Schnupfens ist es doch eine Frage des Anstandes, unter Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln dem Nächsten nicht die eigene Schniefnase anzuhängen. Covid-19 betreffend gilt das doch erst recht.

    Wer dagegen nörgelt, beweist m. E. nur eine schlechte Kinderstube und einen überzogenen Egoismus.
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  • juergenmagic@t-online.de
    So wird das in Deutschland nie funktionieren, wenn jedes Land macht, was es will. Es war klar, dass der Söder wieder mal eine Extrawurst macht. Wahrscheinlich kommt dann als nächstes ab 200 die Ampel-Farbe schwarz zwinkern Was mir beim Söder auch missfällt, ist sein markiger Ton, wie z. B. vor dem Lockdown im Berchtesgadener Land (Aussage: "Das wird das härteste Protokoll...!). Solche "Kampfansagen" braucht man in dieser Zeit nicht und erinnern schon an einige Herren, die früher auch sehr markig aufgetreten sind. Was auch von Ärztevertretern in den Raum gestellt wurde, ist die Aussage, man sollte nicht nur auf die Zahl der Infizierten, sondern mehr auf die Zahl der Erkrankten schauen, da infiziert nicht gleich erkrankt ist. Sehr interessante These.
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  • schlumpf100100@aol.com
    Gastronomie? Eher zu. Sonstiges? auch beschränken. Alles wohl nicht so schlimm?
    Aber das arme Theater........ das ist systemrelevant und darf nicht schließen...
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  • r.kerber@web.de
    uns wieder aktionismus nur vor dem hintergrund von neuinfektionen und nicht mit blick auf die wirklichen erkrankungen. bei söder ist es offensichtlich noch nicht angekommen, dass die allermeisten infizierten das entweder gar nicht merken, oder einen sehr leichten verlauf haben.
    natürlich weiß ich, dass es risikogruppen gibt, für die eine ansteckung eine schwere erkrankung zur folge haben kann. aber was wäre denn, wenn wir, anstatt die gesamte bevölkerung in haft zu nehmen, die eigenverantwortung der risikogruppen herausstellen würden und darauf bauen, dass die sich schützen, indem sie sich so verhalten, dass sie einer ansteckung aus dem wege gehen?
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  • FischersFritz
    Wie wollen Sie denn „einer Ansteckung aus dem Wege gehen“, wenn beispielsweise ihr familiäres Umfeld dazu keine Möglichkeit hat? Ihr Lebenspartner ist beispielsweise berufstätig, Ihr Kind in der Schule …? Oder Sie sind alleine …?

    Sie können Corona nicht sicher „ausweichen“, das käme einer Totalisolation gleich.

    Unsere Gesellschaft erfordert nun mal ein eine gewisse persönliche Interaktion – und davon kann man nicht einfach rund ein Viertel (ungefähr so groß ist die Risikogruppe) ausgrenzen.

    Um die Risikogruppe zu schützten muss sich die gesamte Gesellschaft solidarisch zeigen. Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung einzudämmen.

    Covid-19 zu einem Problem der Risikogruppe zu erklären, mit dem sie gefälligst selbst klarkommen soll, ist ebenso aussichtslos wie ethisch fragwürdig …
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  • TLW-tu_W
    Je mehr Infiziert sind, desto mehr sind potentiell Ansteckend und tragen das Virus weiter.
    Das Ziel ist, das Virus nicht unnötig weit zu verbreiten, denn wenn das der Fall ist, wird man mit der Betreuung der schwer erkrankten nicht mehr zurecht kommen.

    Um eine unkontrollierte Verbreitung zu vermeiden, ist es wichtig die Zahl der Infizierten niedrig zu halten.

    Das ist eigentlich eine ganz einfache Rechnung.
    Gestern kamen 7.691 hinzu, heute schon 11.265.
    Die Zahl 19.000 von Frau Merkel erreichen wir bei dem Thema nicht an Weihanchten, sondern Ende nächster Woche.

    Die Risikogruppe kann sich ohne Rücksicht der Gesellschaft nicht alleine schützen.
    Wer Vorsichtsmaßnahmen ignoriert, weil er seinen Egoismus pflegen will zeigt nichts anders, als das ihm die Risikogruppen egal sind.
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  • peacounter
    @ak24.de: Sehr witzig. Die Risikogruppen tun bereits alles, um sich zu schützen. Der Hotspot liegt nicht dort, denn sonst gäbe es aktuell mehr Tote.
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  • hdk
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • ammi187@gmail.com
    Viele Köche verderben den Brei und hier kocht jeder ganz klar seine eigene Suppe. Das ist der Nachteil des Föderalismus.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Der Ruf Söders "nach einheitlichen Regeln" hat ja nicht wirklich lange angehalten. 😩

    Kann man sowas nicht vorher mit den anderen Ministerpräsidenten abstimmen? Die kommen sich doch schon wieder ziemlich verar... vor.

    Man (Söder) könnte auch direkt mit den Bürgermeistern/Gesundheitsämtern dieser "dunkelroten" Städte reden und zielführende Maßnahmen für jede Stadt festlegen. Ganz so dumm dürften die jeweiligen Stadtverantwortlichen auch nicht sein.
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  • al-holler@t-online.de
    o.k., aber was nutzen die besten "zielführenden Maßnahmen" und alle guten Absichten der Politikmund der Experten, wenn sie von zu vielen Menschen nicht beachtet oder gar aktiv bekämpft werden.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Ich geb Ihnen recht und versteh diese Dummbatzen auch nicht
    https://www.welt.de/regionales/hamburg/article218086618/Sperrstunde-gebrochen-Im-Club-Kellerraum-geht-die-Party-auf-St-Pauli-einfach-weiter.html

    Solchen Besitzern gehört die Konzession entzogen. Verantwortungslos
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Man sollte nicht vergessen, dass es Söder war der grössere Partys und ähnliches wieder zugelassen hat.
    Zu einer Zeit als man in Israel schon sehen konnte wohin das führen muss. Söder hätte es wiss könn müss.
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  • Werner12
    Die Lockerungsrufe kamen doch von den anderen Ministerpräsidenten allen voran Laschet. Söder musste zähneknirschend mitziehen.
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  • al-holler@t-online.de
    @ PKD u. woody: o.k., da ist er wohl dem Druck der Leute, die ihn für Verbote teils massiv angegangen haben, unterlegen;
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  • al-holler@t-online.de
    @ PKD u. woody: o.k., da ist er wohl dem Druck der Leute, die ihn für Verbote teils massiv angegangen haben, unterlegen;
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  • woody
    Zu Frau Schulze von den Grünen:
    statt selbst konstruktive Vorschläge zur Pandemie-Bekämpfung zu machen, hat sie sich in Ihren Ausführungen im Wesentlichen darauf beschränkt die Söder zu attackieren. Ziemlich schwacher Vortrag von Frau Schulze.

    Die von der Landesregierung jetzt getroffenen Maßnahmen kommen leider etwas spät. Das eingeschränkte "Party-Verbot" oder Feier-Verbot hätte schon deutlich früher kommen müssen. Denn es ist seit vielen Wochen offensichtlich geworden, dass Feiern jeglicher Art der Hauptinfektionstreiber sind.
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