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Würzburg
Wie funktioniert das E-Rezept? Das sollten gesetzlich Versicherte jetzt wissen
Digital statt auf Papier: Seit 1. Januar 2024 ersetzt das elektronische Rezept den rosa Ausdruck für Kassenpatienten. Was neu ist und wie das in der Apotheke läuft.
Muss man jetzt immer die Gesundheitskarte dabei haben – oder bekommt man ein Medikament ausnahmsweise auch über einen Papierausdruck? Zum E-Rezept gibt's noch einige Fragen. 
Foto: Fabian Sommer, dpa | Muss man jetzt immer die Gesundheitskarte dabei haben – oder bekommt man ein Medikament ausnahmsweise auch über einen Papierausdruck? Zum E-Rezept gibt's noch einige Fragen. 
Gisela Rauch
 |  aktualisiert: 03.02.2024 02:45 Uhr

Das E-Rezept ist für Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen neu - und seit diesem Januar Pflicht. Kurz nach der bundesweiten Einführung des digitalen Rezepts gibt bei Patientinnen und Patienten noch einige Unsicherheiten. Was muss man wissen zu den elektronischen Rezepten? Muss man jetzt immer seine Gesundheitskarte dabei haben? Antworten auf die wichtigsten Fragen.  

Ich möchte sehen und lesen können, was mir verschrieben wurde: Bekomme ich ein zusätzliches Papierrezept?

Ja, Versicherte haben laut der Gematik einen gesetzlichen Anspruch darauf, auf Wunsch von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin einen Ausdruck des Rezepts zu erhalten. Die Gematik ist die Nationale Agentur für Digitale Medizin, die für die Einführung des E-Rezepts verantwortlich ist.

Was passiert, wenn ich meine Gesundheitskarte verloren habe, aber dringend ein Rezept brauche?

Bei verlorenen Karten stellen die Krankenkassen eine Ersatzbescheinigung aus. Wenn die Gesundheitskarte verloren oder vergessen wurde, kann die Einlösung des Rezepts laut der Pressestelle der AOK Bayern auch über einen Papierausdruck laufen, den die Arztpraxis ausdrucken muss.

Wenn ich nicht mobil bin: Darf ein Angehöriger mit meiner Karte mein Medikament bei der Apotheke abholen?

Ja, Angehörige oder Nachbarn dürfen mit der Gesundheitskarte eines Patienten in die Apotheke gehen und dort stellvertretend für den Erkrankten ein Rezept einlösen. Dies bestätigen auf Nachfrage ausdrücklich Sprecherinnen der DAK Bayern und der AOK Bayern. Es ist auch erlaubt, Angehörige mit dem Papierausdruck des E-Rezepts in die Apotheke zu schicken. Dort sollte dem Abholer das Medikament dann auch ausgehändigt werden.

Können Angehörige fürs Abholen auch ihr Smartphone nutzen?

Ja, für Abholer, die selbst die E-Rezept-App nutzen, gibt es diese Möglichkeit: Sie können sich mit ihrer eigenen E-Rezept-App anmelden und die Rezeptcodes ihres Angehörigen von dessen Papierausdruck scannen. Die Rezepte können dann entweder vor Ort in der Apotheke oder in einer Online-Apotheke eingelöst werden. 

Muss ich als chronisch Kranker jedes Mal zum Arzt, um ein neues Rezept zu bekommen?

Für chronisch kranke Versicherte gibt es extra eine Chroniker-Regelung: Das funktioniert ähnlich wie das Folgerezept, das es schon seit längerem gibt. Laut AOK-Pressestelle kann ein Folgerezept ohne nochmaligen Arztbesuch (etwa per Telekonsultation) übermittelt werden. Zudem gibt es jetzt die sogenannte Mehrfachverordnung: Dabei stellt der Arzt bei einem Arztbesuch gleich mehrere Rezepte auf einmal aus: maximal drei für eine (Dauer-)Medikation. Für diese Rezepte gibt es ein "Gültig ab"-Datum. Sie können also nacheinander eingelöst werden - aber nicht alle auf einmal. 

Kann die Apotheke durch die Gesundheitskarte sehen, welche Medikamente ich zuvor verschrieben bekommen habe?

Nein, eingelöste Rezepte können kein zweites Mal von einer Apotheke eingesehen werden. Sie können also auch nicht zweimal eingelöst werden.

Wo werden die E-Rezepte gespeichert?

Die Daten des E-Rezepts werden verschlüsselt auf Servern der sogenannten Telematik-Infrastruktur gespeichert, die in einem gesicherten Rechenzentrum stehen. Sie werden automatisch 100 Tage, nachdem das Rezept eingelöst wurde, gelöscht.

 
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  • Bernhard Schebler
    Das E-Rezept ist der größte Schwachsinn, den es gibt! Man geht um 8 zum Doktor wegen ein Rezept und am anderen Tag kann ich es abholen. Wie krank ist das denn und wenn man nicht im gleichen Ort wohnt, muß man wieder in die Apotheke fahren.
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  • Eugen Endres
    Ich bin bisher bei beiden Verschreibungen in diesem Jahr direkt vom Arzt zur Apotheke. Fahrtzeit etwa 5min, da gab es keine Probleme. Wüsste nicht, wieso es einen solchen zeitlichen Versatz geben sollte.
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  • Bernhard Schebler
    @ Eugen Endres, das ist auch selten.
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  • Matthias Kemmer
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