zurück
Würzburg/München
Wasserentnahme in Unterfranken: Umweltministerium räumt Datendefizite ein
Die Staatsregierung bestätigt die Berichterstattung der Redaktion zur Wasserproblematik. SPD-Mann Halbleib nennt die Antwort auf eine Landtagsanfrage "mehr als dürftig".
Auch das Münchner Umweltministerium hat derzeit offenbar keinen vollständigen Überblick über die Wasserentnahme in Unterfranken, weil notwendige Daten zu Verbrauch und Kontrolle fehlen.
Foto: Irene Konrad | Auch das Münchner Umweltministerium hat derzeit offenbar keinen vollständigen Überblick über die Wasserentnahme in Unterfranken, weil notwendige Daten zu Verbrauch und Kontrolle fehlen.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 03.10.2023 02:48 Uhr

Das Bayerische Umweltministerium hat in der Antwort auf eine Landtagsanfrage des unterfränkischen SPD-Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib eingeräumt, dass die zuständigen Behörden derzeit keine vollständigen Informationen über die Wasserentnahme in Unterfranken haben.

Wasser-Daten in der Region "nicht durchgehend digital und in einheitlicher Form abrufbar"

Die für die Beantwortung der Anfrage erforderlichen Daten seien in der Region "nicht durchgehend digital und in einheitlicher Form abrufbar", erklärte das Ministerium in der schriftlichen Antwort, die dieser Redaktion vorliegt. Ein "detaillierter Datenabgleich" wäre deshalb nur "mit unverhältnismäßigem Zeit- und Personalaufwand zu bewerkstelligen".

"Damit bestätigt das Ministerium die Berichterstattung der Main-Post und des Bayerischen Rundfunks aus dem Frühjahr über massive Kontrolldefizite", so Halbleib: "Einen wirklichen Überblick über Wasserentnahmemengen und deren mögliche Folgen hat auch das Ministerium offenbar nicht."

Ministerium hat ausgerechnet für den Landkreis Würzburg keine verbindlichen Zahlen

Bemerkenswert ist laut Halbleib zudem, "dass das Umweltministerium gerade für den Landkreis Würzburg als einem Hotspot der Wasserproblematik keine verbindlichen Zahlen vorlegen konnte". Das Ministerium spricht hier nur von "derzeitigen Rechercheergebnissen".

Auch bei der Kontrolle, ob die tatsächliche Wasserentnahme der genehmigten Höchstmenge entspricht, gibt es wohl Defizite. So seien den Behörden vor Ort falsche Meldungen der entnommenen Wassermenge bislang nicht bekannt. Diese seien aber "auch äußerst schwierig zu erkennen und nachzuweisen", räumt das Ministerium ein.

Umfassender Ministeriums-Bericht zur Wasserentnahme erst nach der Landtagswahl

Halbleib hält die Antworten des Ministeriums für "mehr als dürftig". Die Problemlage in Unterfranken sei nicht neu, aber von Seiten des Freistaats "bisher wohl schlicht nicht so ernst genommen" worden, kritisiert der SPD-Politiker.

Das Umweltministerium muss dem Landtag jedoch noch einen von CSU und Freien Wählern geforderten umfassenden Bericht zur Wasserentnahme in Unterfranken vorlegen. Dies soll jedoch erst nach der Landtagswahl am 8. Oktober passieren.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Kitzingen
Bad Kissingen
Bad Neustadt
Henry Stern
Bayerischer Rundfunk
CSU
Freie Wähler
Landtagswahlen
Umweltministerien
Volkmar Halbleib
Wasserentnahme in Unterfranken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Kurt Schneider
    Nicht zu vergessen, dass die von Staatssekretär a.D. Gerhard Eck vor drei Jahren versprochenen Grundwassermessstellen immer noch auf sich warten lassen. Warum ist egtl. klar: dann müssten - wenn man gewissenhaft arbeiten würde- einige Brunnen schließen . Stattdessen werden, wie unlängst geschehen , neue Brunnen genehmigt . Es ist weiterhin ein unfassbarer Skandal .
    Liebe Mainpost, bitte an diesem
    Thema dranbleiben und den Politikern so lange auf die Füße steigen, bis sich endlich was in die richtige Richtung tut.
    P.S. in bin kein Sympathisant der Grünen , bin aber Gegner von „Amigo-Parteien“.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans Müller
    Sehr geehrter Herr Schneider,

    ich bin mir nicht sicher ob Sie und eigentlich auch die Presse schon etwas von Gewaltenteilung gehört haben.

    Die Genehmigungen und die Überprüfung von Messstellen ist doch Aufgabe der Exekutive.
    Also wen genau soll denn nun die Main-Post auf die Füße treten?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans Müller
    Sehr geehrter Herr Schneider,

    ich bin mir nicht sicher ob Sie und eigentlich auch die Presse schon etwas von Gewaltenteilung gehört haben.

    Die Genehmigungen und die Überprüfung von Messstellen ist doch Aufgabe der Exekutive.
    Also wen genau soll denn nun die Main-Post auf die Füße treten?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans Müller
    Sehr geehrter Herr Stern,

    Sie schreiben das Ministerium.

    Wer ist denn das Ministerium?
    Minister Glauber oder der Amtschef Barth?

    Wenn ein Amtschef seinen Minister am Nasenring durch das Amtsgebäude führt, müsste er wenigstens seinen Laden im Griff haben?
    Offensichtlich ist das nicht der Fall!

    Wie lange braucht eigentlich der jetzige Umweltminister und der neue Umweltminister bis er merkt, dass sein Amtschef ihn an der Nase durch die Mange führt.

    Sehr geehrter Herr Stern, könnten Sie das Herrn Minister Glauber mal in einem Samstagsbrief fragen?

    Vielen Dank.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans Müller
    Dublette.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Ralf Eberhardt
    Eigentlich ein Saftladen. Allerdings fehlt diesem dazu die genaue Menge Wasser, um eine geeignete Mischung für eine Schorle zu realisieren.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten