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Randersacker
Warum Lisa drei Tage lang in Berlin diskutiert
Was Lisa Schmachtenberger aus Randersacker zur Teilnahme an den JugendPolitikTagen bewegt, wo sie sich engagiert und bei welchem Thema sie sich dort einbringen möchte.
Lisa Schmachtenberger aus Randersacker ist bei den JugendPolitikTagen in Berlin.
Foto: Thomas Obermeier | Lisa Schmachtenberger aus Randersacker ist bei den JugendPolitikTagen in Berlin.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:23 Uhr

Lisa Schmachtenberger ist politisch interessiert und gut informiert. Die 16-Jährige engagiert sich bei der kirchlichen Jugendarbeit und ist Mitglied der Jungen Union. Ihr ist bewusst, dass ihre Altersgenossen sich weitaus weniger für politische Themen interessieren. Nachvollziehen kann sie das, hinnehmen mag sie es nicht: „Alles läuft irgendwie im gleichen Trott wie immer. Es fehlt an frischem Schwung“, erklärt sie sich das fehlende Interesse. Umso mehr freut sie sich auf eine Veranstaltung in Berlin, wo sie sich mit Gleichinteressierten austauschen kann.

450 Jugendliche diskutieren über aktuelle Themen wie Umwelt oder Digitalisierung 

Seit diesem Freitag bis einschließlich Sonntag finden dort die JugendPolitikTage statt. Dazu haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Jugendpresse Deutschland 450 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 27 Jahren eingeladen, um über Themen wie Wohnen, Umwelt, Bildung oder Digitalisierung zu diskutieren. „Wir Jugendliche sollten die Chance nutzen, unsere Meinung kundzutun“, findet die Schülerin. Die dabei erarbeiteten Empfehlungen sollen in die Entwicklung einer gemeinsamen Jugendstrategie der Bundesregierung einfließen.

Zur Jugendstrategie, die auch im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, erklärte Bundesministerin Franziska Giffey in einer Pressemitteilung: „Wir wollen, dass sich das gesamte Kabinett verbindlich zur Verantwortung für die Jugend bekennt.“ Die Bundesregierung müsse ihren Teil dazu beitragen, die Jugend an allen sie betreffenden Entscheidungen zu beteiligen. Auf diese Möglichkeit der Mitwirkung aufmerksam wurde Lisa durch ihr Engagement in der Schülermitverantwortung und als Schülersprecherin an der Würzburger St.-Ursula-Schule.

"Wenn sich die Jüngeren nicht dafür einsetzen, wer dann?"
Lisa Schmachtenberger, Schülerin

Obwohl Lisa bislang nur einmal an den Würzburger Fridays-for-Future-Demos teilnahm, verfolgt sie deren Entwicklung. „Wir können nicht länger mit der Erde so umgehen“, heißt sie den Einsatz ihrer Altersgenossen für den Klimaschutz gut. „Wenn sich die Jüngeren nicht dafür einsetzen, wer dann?“, fragt sie.  In Berlin schließt sie sich einer Arbeitsgruppe zum Thema Bildung an: Wie kann Wissen ansprechend vermittelt werden? Welche Ziele verfolgt das Lernen außer guten Noten? Wie lassen sich junge Menschen motivieren, freiwillig zu lernen?

Nicht alles dreht sich bei Lisa Schmachtenberger um Politik  

Mit der Erwartung, dass die große Politik die Vorschläge aufnimmt, fuhr Lisa am Donnerstag nach Berlin: „Es wäre schlau von den Politikern, unsere Ideen einzubeziehen, wenn sie uns schon danach fragen. Ansonsten könnte bei uns der Eindruck entstehen, dass sich vielleicht doch nichts ändert.“ In Berlin erwartet die 16-Jährige ein volles Programm. Am Anreisetag konnte sie noch zwischen einem Besuch der Reichstagskuppel oder einer Stadtführung wählen, an den folgenden Tagen standen beziehungsweise stehen Arbeitsgruppen, Foren und Podiumsdiskussionen an.

  • Lesen Sie auch: Worum es bei den Jugendpolitiktagen geht

Doch nicht alles dreht sich in Lisas Leben um Politik. „Im Moment bleibt neben der Schule wenig Zeit übrig“, räumt die Zehntklässlerin ein. Sportlich aktiv ist sie im Akademischen Ruderclub. Gerade liest sie Jostein Gaarders Roman „Sofies Welt“ über die Geschichte der Philosophie, zuvor ließ sie sich von Helmut Schmidts „Weggefährten“ inspirieren. Auf dem Klavier übt sie an Ludovico Einaudis „Fly“ aus dem Film „Ziemlich beste Freunde“. Sich in der Politik zu engagieren, wäre für sie grundsätzlich erstrebenswert: „Es ist eine Ehre, dieses Vertrauen von seinen Mitbürgern zu bekommen, aber es ist auch eine Pflicht.“

 
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