Erst rammelvolle Straßen, dann gähnende Leere in den Kassen: Wolfang Weier vom Stadtmarketing "Würzburg macht Spaß" hatte angesichts des abrupten Lockdowns in der Vorweihnachtszeit ein düsteres Bild für den Würzburger Einzelhandel gemalt. "Die Lage ist katastrophal", so Weier am Anfang der vergangenen Woche. Wie sieht die Einschätzung inzwischen aus?
Das Weihnachtsgeschäft ist für den Einzelhandel in Würzburg bedeutend. Rund 40 Prozent des Jahresumsatzes würden dabei umgesetzt, sagt Weier. Entsprechend schockierend sei die für ihn überraschende Entscheidung der Regierungen gewesen, einen harten Lockdown zu erlassen.
Messbar machen will Weier die prekäre Lage der Würzburger Händler anhand eines Besucherzählers in der Innenstadt. Ein Lasergerät an der Fassade des s.Oliver-Gebäudes an der Ecke Marktplatz/Schönbornstraße misst die Anzahl der Menschen, die eine unsichtbare Linie auf der Einkaufsstraße überschreiten. Weniger Besucher bedeuteten weniger Umsatz, so Weiers Gedanke.
Deutlich weniger Besucher in der Innenstadt als im Vorjahr
Ein Blick auf den Zähler zeigt: Die Besucherzahlen hinken im Vergleich mit dem Vorjahr tatsächlich hinterher. Im Jahr 2019 waren in der dritten Adventswoche rund 290 000 Besucher in der Würzburger Innenstadt. 2020 waren es nur etwa 197 000. Auch in den ersten zwei Tagen der vierten Adventswoche waren trotz zahlreicher Last-Minute-Käufe weniger Besucher in Würzburg. So wurden am Montag knapp 41 000 (Vorjahr: 52 500) und am Dienstag rund 37 000 (Vorjahr: 54 400) Passanten registriert.
Besonders gravierend sind die Unterschiede nach Inkrafttreten des Lockdowns. So wurden am Mittwoch, dem 16. Dezember, 8375 Menschen in der Innenstadt gezählt. Im Vorjahr waren es an diesem Tag 56 761. "Hier zeigt sich auch das Problem der Geschäfte, die noch öffnen dürfen, die haben nämlich Kosten, aber kaum Kundschaft", so Weier.
Weier sieht jedoch auch positive Aspekte, etwa bei der Erstattung der Parktickets im Einzelhandel, die vom Stadtrat angeregt worden sei. Dies sei ein gutes Signal, auch wenn es aktuell nichts bringe. Man sei zudem mit guten Zahlen in die Krise geschlittert. "Ich glaube nach wie vor, dass wir mit einem blauen Auge aus der Krise wieder raus kommen", schränkt Weier seine Befürchtungen ein.
Handelsverband ist enttäuscht von der Staatsregierung
Von der Politik auf Landesebene enttäuscht zeigt sich Volker Wedde, Bezirksgeschäftsführer des Handelsverbands in Unterfranken. Zu Beginn der vergangenen Woche hatte er noch die Hoffnung geäußert, dass Würzburger Händler Einbußen mit sogenannten "Click and Collect"-Konzepten abfangen könnten. Damit könnten Waren online gekauft und in den Geschäften nur abgeholt werden.
Diese Hoffnung wurde von der Staatsregierung enttäuscht, den Händlern ist nur die Auslieferung bestellter Waren erlaubt. Laut Wedde fühlen sich Händler nun im Stich gelassen. Zum einen seien die rechtlichen Vorgaben erst sehr kurzfristig von der bayerischen Staatsregierung veröffentlicht worden, zum anderen seien einzelne Regeln "nicht nachvollziehbar".
fleißig noch übers Internet eingekauft werden kann. Sicher - die Innenstädte, ob Würzburg
oder sonst wo leiden massiv unter dem momentanen Lockdown, wie Geisterstädte. Aber
das weihnachtsgeschäft lief ja schon Mitte November voll an und da hatte man noch genügend Zeit, sich in Sachen Weihnachten einzudecken. "Wer zu spät kommt, den straft
halt das Leben", oder der Lockdown. Vorallem bleibt dieses Jahr der Run zum Umtauschen
aus, da ja die Geschäfte nach dem 27.12. auch noch zu sind, jammerschade!