Erika Halbig ist verzweifelt. Seit vielen Jahren betreibt sie ihren Krippenverkauf auf dem Würzburger Weihnachtsmarkt. Eigentlich ist die Vorweihnachtszeit für sie eine schöne Erfahrung: Passanten nehmen sich Zeit, bleiben für ein Gespräch und lassen sich gerne beraten. Und dieses Jahr? "Meine Perspektive sieht schlecht aus", sagt Halbig und zupft gedankenverloren ihre Maske zurecht.
Erika Halbig ist mit ihrem Krippenstand auf das Weihnachtsgeschäft angewiesen. Wegen des harten Lockdowns darf sie den Stand ab Mittwoch nicht mehr öffnen. Aber auch schon jetzt herrscht vor ihrem Stand gähnende Leere. "Die Leute kaufen, was sie dringend brauchen, aber schauen nicht nach rechts und links", so Halbig.
Online-Handel als Chance für Würzburger Einzelhandel?
Auch andernorts in Würzburg bemerkt man die Hektik, die der verschärfte Lockdown bei den Menschen ausgelöst hat. "Wir wurden nahezu überrannt", sagt Barbara Stöhr, Verkäuferin beim Blumengeschäft "Der Holländer" in der Domstraße. Man merke, dass die Leute nun panisch versuchen, dringende Einkäufe zu erledigen. Dem baldigen Ausfall des Geschäfts von Angesicht zu Angesicht blicke man jedoch pragmatisch entgegen, schließlich gebe es noch den Online-Verkauf.
Vom Online-Geschäft berichtet auch Elisabeth Stein-Salomon, Mitinhaberin der Buchhandlung Knodt in der Textorstraße. Der Online-Verkauf werde derzeit sehr gut nachgefragt. Bücher könnten etwa per Post oder mit dem Würzburger Radboten-Service "Wülivery" geliefert werden. Die aktuelle Situation sieht sie pragmatisch. Das Weihnachtsgeschäft sei immer anstrengend und den Lockdown brauche es jetzt einfach: "Da müssen wir jetzt nun mal durch."
Eine komplett gegensätzliche Position nimmt Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Würzburger Stadtmarketings "Würzburg macht Spaß" ein. "Ich denke nicht, dass ich einen Lockdown angeordnet hätte", so Weier. Die Beschlüsse der Politik seien fahrlässig und dafür verantwortlich, dass die Würzburger Innenstadt nun von verzweifelten Kunden "gestürmt" würde.
In der Digitalisierung des Einzelhandels sieht Weier weniger eine Chance als einen "Trugschluss". Ein professioneller Online-Shop sei teuer und den meisten Einzelhändlern fehle zudem das Know-How. Das Würzburger Liefer-Projekt "Wülivery" habe sich zwar gut entwickelt, sei beim Weihnachtsumsatz letztlich jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
"Murmel"-Inhaber hat klare Botschaft an Politik
Volker Wedde vom Handelsverband Unterfranken sieht den plötzlichen Lockdown ebenfalls mit Sorge, erkennt jedoch auch Chancen. So hätten viele der Würzburger Händler sich mit Angeboten wie Online-Beratung und Telefon-Bestellungen auf einen möglichen Lockdown vorbereitet. Auch seien von der bayerischen Politik, die angekündigt habe, die Lieferung von Bestellungen auch im Lockdown zu erlauben, positive Impulse erkennbar. "Hier brauchen die Händler nun Klarheit", so Wedde.
Einer, bei dem bereits jetzt Klarheit herrscht, ist Thorsten Drechsler, Inhaber des Spielwarengeschäfts "Die Murmel". Über gemachte und entgangene Umsätze will er keine großen Worte verlieren. Stattdessen sagt er: "Es ist ganz einfach: Diese Pandemie braucht einen Lockdown." Es gehe nun darum, zusammenzuhalten und alte Menschen zu schützen. An die politischen Entscheider hat er klare Forderungen: "Ich wünsche mir, dass jetzt immer wieder hingeguckt und souverän nachgesteuert wird."
Wenn jeder Ottonormalverbraucher sich bislang an die Spielregeln gehalten hätte, einfachste Regeln, die jedes Kind ab der 1. Klasse versteht, könnte es weltweit, nicht nur
in DL besser bestellt sein und das Virus hätte keine Chancen.
So musste ich in Wzbg. leider letzte Woche selbst erleben, wie undiszipliniert und frech
ungeniert so manche daher kommen, überwiegend 20 - 30jährige, die meinen das volle
Lebensprogramm noch vor sich zu haben. Einen Jogger in der Innenstadt darauf angesprochen, wo seine Maske sei, kam die Antwort: "Halts Maul, du*********** Was
willste da noch sach? - Wegbleiben von Wü ist die einzige Alternative, die Geschäfte im
Ort unterstützen wo es nur geht. Klamotten haben ja die meisten eh genug von uns zu
Hause im Kleiderschrank, ich gleich 3 volle !
Nur der Profit sieht im Vordergrund ob sich jemand ansteckt ist den meisten Inhabern egal weil es ja niemand nachweisen kann wo er sich angesteckt hat.