Aufhebung der Priorisierung, Erleichterungen für doppelt Geimpfte – gleichzeitig warten weiterhin zahllose ältere, vorerkrankte Menschen auf ein Impfangebot. Bisweilen hakt es an Termin, Technik oder Wohnort. Das sind die Antworten des bayerischen Gesundheitsministeriums auf zehn aktuelle Fragen.
Je nach Stadt und Landkreis sind die Priorisierungsgruppen unterschiedlich groß, abhängig zum Beispiel von der Zahl der Kliniken, Pflegeeinrichtungen oder Schulen sowie der Bevölkerungsstruktur. Auch die Impfbereitschaft kann sich unterscheiden. Außerdem gab es seit Ende Februar Sonderzuweisungen an Impfstoff für Grenzlandkreise und Hochinzidenzgebiete. Wie das Gesundheitsministerium bestätigt, hat Passau als Grenzstadt solche Sonderkontingente erhalten.
Grundsätzlich ja, zunächst nach Einwohnerzahlen der Bezirke. Die jeweiligen Regierungen verteilen dann nach Bevölkerungsproporz weiter an kreisfreie Städte und Landkreise. Allerdings kann vorab ein Sonderbedarf – zum Beispiel für Kliniken mit regionaler Bedeutung – herausgenommen werden.
Teilweise werden Impfwillige am Zweitwohnsitz abgelehnt. Dies widerspricht den Vorgaben des Gesundheitsministeriums. Bürgerinnen und Bürger müssten sich grundsätzlich an das Impfzentrum an ihrem Wohnort "oder dem Ort ihres gewöhnlichen Aufenthalts" wenden, so eine Sprecherin. Hierzu zähle auch ein Zweitwohnsitz, wenn man sich dort nicht nur vorübergehend aufhält. Als Nachweise gelten zum Beispiel ein Mietvertrag oder die Meldebescheinigung für den Zweitwohnsitz.
Bayern setzt für die Terminvergabe die Software BayIMCO ein. Sie ordnet Impfwillige je nach Alter, Vorerkrankungen oder beruflichen Risikofaktoren einer der vier Impfgruppen zu. Innerhalb einer Gruppe wird laut Gesundheitsministerium grundsätzlich anhand des Alters priorisiert: Je älter, desto früher ein Termin. Berufliche Impfgründe berücksichtigt das System, indem es sie in ein "virtuelles Alter" übersetzt, die EDV ermittle einen "statistischen Korrekturfaktor". Genauere Angaben zu diesem Algorithmus will das Ministerium nicht machen – "um Missbrauch vorzubeugen."
Mit dem Erreichen der letzten Impfgruppe ist eine Priorisierung hinfällig. Dann zählt das Alter der Impfwilligen, das (siehe oben) durch gesundheitliche oder berufliche Risikofaktoren "korrigiert" wird. Update (verspätete Information aus dem Gesundheitsministerium): Nicht Geimpfte der Priorisierungsgruppe drei behalten Vorrang gegenüber Gruppe vier auch bei einer generellen Aufhebung.
6. Werde ich schneller geimpft, wenn ich mich früher im Impfportal registriert habe?
Nein, der Zeitpunkt der Registrierung spielt keine Rolle. Auch die Methode – Registrierung online oder über ein Callcenter – hat laut Ministerium keinen Einfluss auf den Impftermin. Ausschlaggebend sei allein die Reihung nach Alter und möglicher Risikofaktoren. Personen mit höchster Priorität bekommen ein Impfangebot.
Hausärzte haben keinen Zugriff auf die Registrierung in BayIMCO. Das Gesundheitsministerium bittet deshalb, die eigene Registrierung im Impfportal wieder zu löschen, wenn man eine Impfung beim Hausarzt erhalten hat.
Das Gesundheitsministerium bittet, nur Terminpaare zu buchen, die sowohl für Erst- wie Zweitimpfung eingehalten werden können. Ist absehbar, dass der Zweittermin aus bestimmten Gründen – zum Beispiel wegen einer Operation – nicht wahrgenommen werden kann, sollte auch der Ersttermin nicht vereinbart bzw. das Terminpaar storniert werden. "Die Einladung an den Impfling bleibt bestehen, so dass zeitnah neue Terminvorschläge unterbreitet werden", so eine Sprecherin.
Eine Korrektur über das zentrale Buchungssystem ist dann nicht mehr möglich. Eine Terminverschiebung kann nur direkt das zuständige Impfzentrum vornehmen. Die betroffene Person sollte dort anrufen, das Problem schildern und um einen Alternativtermin bitten. Gründe für die Verschiebung werden laut Ministerium nicht abgefragt oder kontrolliert.
Das Gesundheitsministerium bestätigt: "In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die SMS mit erheblicher Verzögerung bzw. teilweise überhaupt nicht ankommt." Es habe sich bisher um vorübergehende Übertragungsprobleme gehandelt, die bei einem erneuten späteren Versuch nicht mehr aufgetreten seien. Deshalb sollten Betroffene mit etwas Abstand einen neuen Anlauf nehmen.
Interessant, was der Hausärzte-Chef Weigeldt sagt: "Wenn die Telefonleitungen dauerbelegt sind, dann ist damit niemanden geholfen." In der Pandemie komme es auf solidarisches Handeln und Rücksichtnahme an, betonte er. Das gelte auch jetzt: "Andere Krankheiten sind ja nicht plötzlich ausgestorben, nur weil es Corona gibt. Insbesondere unsere chronisch kranken Patientinnen und Patienten müssen die Hausarztpraxen erreichen können.
Deshalb so der Hausärzte-Chef, appelliere er-"bei allem Verständnis für die Ungeduld, mit der viele Menschen auf ihre Impfung warten": "Meldet euch, aber legt nicht die Telefone lahm! Der Mai muss DER Impfmonat werden, damit wir den Sommer uneingeschränkt genießen können!"" Quelle: DIE ZEIT.de Coronavirus in Deutschland: Hausärzte-Chef: "Meldet euch, a...
Der Fehler sitzt 40 cm vorm Bildschirm!!!
Wollen sich die meisten nur nicht eingestehen.
Ist wohltuend zu lesen in dieser Grantlerecke......
Ich war persönlich bei mehreren Bekannten und auch beruflich , die Probleme beim anmelden hatten.
Da wird z.b. der Bestätigungslink in der empfangenen EMail nicht angeklickt, oder angeblich keine Mail bekommen , die liegt dann im Spam Ordner und wird nicht gefunden. Einer hat bei der Anmeldung einen Buchstaben-Dreher in seine Mail gebracht. Gesundheitsfragen nicht richtig oder gar nicht beantwortet. Sie glauben gar nicht was sie da alles erleben können.
Ich bin nicht mehr jung, vorerkrankt und habe einen großen Risikofaktor. Trotzdem habe ich bis heute 30.04. nicht einmal eine Einladung zu einem Termin bekommen, geschweige denn, dass ich durch das Impfzentrum erstgeimpft wäre. Ich bin dort seit Wochen registriert.
Die vielen Mitarbeiter der großen Kliniken wurden großteils geimpft. Deshalb ist die Impfquote recht hoch, in der Reihenfolge aber noch nicht so weit.
P.s.: Ruhe geben" würde einigen wenigen wohl so passen😉 🤣