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Hubland
Voraussichtlicher Baubeginn im Sommer 2025: Wann die neue Grundschule am Würzburger Hubland an den Start gehen könnte
Die Grundschule am Hubland wird sehnlichst erwartet. Wann beginnt der Bau? Wie sieht das Schulhaus aus? Bei einer Infoveranstaltung gab Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg Einblick.
Eine Grundschule fürs Hubland wird neu gebaut: So soll sie aussehen.
Foto: Illustration: Baurconsult Architekten und Ingenieure AG & Co.KG/Haßfurt  | Eine Grundschule fürs Hubland wird neu gebaut: So soll sie aussehen.
Katja Glatzer
 |  aktualisiert: 22.03.2025 02:31 Uhr

Zum Schuljahr 2027/2028 könnten konzentriertes Lernen in modernen Räumlichkeiten und Kinderlärm auf dem Pausenhof in einer neuen Grundschule am Hubland Realität werden. Bei einem Infoabend im Skyline-Hill Center informierten sich rund 40 interessierte Anwohner und Eltern über die Planungen rund um den Schulneubau. Eingeladen hatte Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg gemeinsam mit ihrer Fachbereichsleiterin für Schulen, Daniela Schuster. Wie hoch das Bedürfnis zur Aufklärung ist, wurde schnell deutlich, gab es doch seitens der Besucherinnen und Besucher jede Menge Fragen. Wie ist die Zeitplanung für die Bauphase? Wie sieht das Interieur aus? Wann starten die ersten Klassen?

Auf dem Gelände hinter dem ehemaligen Hangar der US-Streitkräfte an der Rottendorfer Straße  am Hubland soll die neue Grundschule entstehen. Die Gebäude 13 und 14 werden als Dreifachturnhalle saniert.
Foto: Thomas Obermeier | Auf dem Gelände hinter dem ehemaligen Hangar der US-Streitkräfte an der Rottendorfer Straße am Hubland soll die neue Grundschule entstehen. Die Gebäude 13 und 14 werden als Dreifachturnhalle saniert.

In einem Rückblick übte die Bürgermeisterin Kritik, dass bei der Planung des neuen Stadtteils am Hubland versäumt wurde, eine Grundschule miteinzuplanen. Als sie 2020 das Referat Bildung, Schule und Sport übernahm, habe es nur noch eine mögliche Fläche am Hubland - nämlich auf dem Gelände hinter dem ehemaligen Hangar der US-Streitkräfte - gegeben, um dort eine neue Schule zu planen. Nach errechneten Prognosen, erläuterte Daniela Schuster, würden etwa 200 Kinder die neue Grundschule besuchen. "Sie wird zweizügig sein, das heißt von Klasse eins bis vier sind jeweils zwei Klassen geplant." Die neue Schul-Adresse lautet: Elisabeth-Scheuring-Straße 1. 

Nach intensiven Vorplanungen, bei denen "wir schon Bereiche wie beispielsweise Tiefbauamt und Schulamt mit ins Boot geholt haben, haben wir im Dezember 2024 den Bauantrag eingereicht", so Schuster. Nun warte man auf die Genehmigung. Laut Roth-Jörg soll es in diesem Sommer losgehen mit den Bauarbeiten. Das Ziel: Zum Schuljahr 2027/2028 könnten erste Kinder die Schule besuchen.        

Neue Schule nach dem Münchner "Lernhaus-Modell" geplant  

Hell und durchlässig: So sollen die neuen Klassenzimmer aussehen.
Foto: Illustration: Baurconsult Architekten und Ingenieure AG & Co.KG/Haßfurt | Hell und durchlässig: So sollen die neuen Klassenzimmer aussehen.

Wissen wollten die Besucherinnen und Besucher vor allem, wie es im Inneren der Schule aussehen wird. Roth- Jörg erklärte, dass die Architektur der Schule sich am Münchner "Lernhaus-Modell" orientiere. "Das bedeutet unter anderem ein Gebäude mit möglichst wenig Fluren und Flächen, die nicht genutzt werden und helle Räumlichkeiten." Stattdessen sei in der Mitte des Gebäudes eine Art "Marktplatz" vorgesehen – ein offener Raum, von dem getrennt die Klassenräume abgehen. Fenster vom Klassenzimmer zum "Marktplatz" sollen für Transparenz sorgen und zudem die Aufsichtspflicht der Lehrkräfte erleichtern.

Das Schulgebäude, erklärte Schuster weiter, werde sich über zwei identisch aufgeteilte Stockwerke erstrecken, die durch eine geschwungene Treppe miteinander verbunden sind. Während das untere Stockwerk für die ersten und zweiten Klassen vorgesehen sei, sind im oberen Stock die Klassenräume der dritten und vierten Klassen geplant. Im Erdgeschoss soll es eine Mensa geben, auch Räume für die Ganztagsbetreuung sind im Gebäude vorgesehen. Das Essen werde von einem externen Partner geliefert. Zur Stromerzeugung, so Schuster, werde das Dach der Schule mit einer Fotovoltaikanlage ausgestattet.

Synergieeffekt mit Dreifachturnhalle

Vorteil des Standorts, führte Bürgermeistern Roth-Jörg aus, sei der Synergieeffekt mit den Gebäuden 13 und 14 (ehemaliger Hangar und Mannschaftsgebäude), auch bekannt als Teil des Projekts mit dem Titel "Hub27" . Diese werden etwas zeitversetzt zum Schulneubau als Dreifachturnhalle saniert - sowohl für den Schulsport als auch für den Breitensport und Sportveranstaltungen, beispielsweise des Hockeyclubs. Zum anderen sind multifunktionale Räume für Workshops oder Jugend- und Quartiersarbeit geplant. Von der Grundschule aus sei ein direkter Zugang zum Hangar geplant.  

Unter dem Schulgebäude und dem Pausenhof soll indes eine Tiefgarage gebaut werden - unter anderem fürs Schulpersonal und Nutzerinnen und Nutzer der Dreifachsporthalle. "Wir wissen um die angespannte Parkplatzsituation vor Ort und wollten dem entgegen wirken", bekräftigte Roth-Jörg bei der Infoveranstaltung. 147 Pkw-Parkplätze sowie 20 Motorrad-Stellplätze sollen hier entstehen. Die Kosten für den Neubau der Grundschule und der Tiefgarage belaufen sich insgesamt auf circa 34 Millionen Euro, die Sanierung des Hangars werde auf etwa 28 Millionen Euro kommen, Förderungen würden beantragt.   

Rund 40 Interessierte besuchten die Informationsveranstaltung im Skyline Hill Center, zu der Bürgermeisterin und Schulreferentin Judith Roth-Jörg (links) und Fachbereichsleiterin Daniela Schuster eingeladen hatten. 
Foto: Patty Varasano | Rund 40 Interessierte besuchten die Informationsveranstaltung im Skyline Hill Center, zu der Bürgermeisterin und Schulreferentin Judith Roth-Jörg (links) und Fachbereichsleiterin Daniela Schuster eingeladen hatten. 

Sorge der Eltern um sicheren Schulweg

Die Sorge nach dem sicheren Schulweg, die Eltern äußerten, konnte die Bürgermeisterin nur zum Teil nehmen. Neben einer Ampel, die in der Rottendorfer Straße etwa in Höhe Alte Fernstraße installiert werden soll, werde es vier "Kiss and Ride"-Parkplätze in einer Haltebucht an der Elisabeth-Scheuring-Straße geben. "Diese sind wirklich nur zum kurz halten und Kinder rauslassen gedacht", so Schuster. Trotzdem hielten Eltern vor Augen, wie hoch das Verkehrsaufkommen um diese Uhrzeit sei. Ein Vater, der direkt am Gelände der Schule wohnt, zeigte sich besorgt, "ob ich aufgrund des Verkehrs aus der hauseigenen Einfahrt rausfahren kann". Weitere Anwohner machten sich Gedanken über zu viel Staubbelastung und Lärm bei den Bauarbeiten, dies habe schon der Bau der Tiefgarage am neuen Ärztehaus gezeigt. "Da werden wir leider nicht viel machen können. Bauarbeiten gehen mit Lärm und Dreck einher", so Roth-Jörg pragmatisch. 

Die etwa 40 Besucherinnen und Besucher hatten jede Menge Fragen im Gepäck.
Foto: Patty Varasano | Die etwa 40 Besucherinnen und Besucher hatten jede Menge Fragen im Gepäck.

Weiter wollten die Eltern wissen, wann voraussichtlich der Schulalltag beginnen kann. "Für mich wäre schon wichtig, dass mein Kind die Schule nicht wechseln muss", sagte eine der Mütter der Redaktion, deren Sohn just 2027 in die Schule kommt. Sie hofft, dass der Zeitplan eingehalten wird. Ob voraussichtlich 2027/2028 nur mit einer Klasse begonnen wird oder gleich mit mehreren Stufen, "das kann ich leider nicht sagen, dies wird mit dem Schulamt abgestimmt", so die Bürgermeisterin.

Aktuell sei die Mönchbergschule die Sprengelschule, wenn dort die Kapazitäten ausgeschöpft sind, gebe es Möglichkeiten mit der Grundschule in Gerbrunn. Auch hierbei sei das Schulamt Ansprechpartner, so Roth-Jörg. Am Ende der Veranstaltung gab es den Wunsch der Besucherinnen und Besucher, dass in kürzeren Abständen über den Fortschritt der Grundschule informiert werde. Das sicherte die Bürgermeisterin zu: "Aber jetzt heißt es erstmal bauen, bauen bauen."  

 
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  • Georg Leitner
    "In einem Rückblick übte die Bürgermeisterin Kritik, dass bei der Planung des neuen Stadtteils am Hubland versäumt wurde, eine Grundschule miteinzuplanen" - diese Kritik der OB-Kandidatin erstaunt mich. War sie nicht damals schon im Stadtrat, als der neue Stadtteil geplant wurde? Und gab es damal keinen Schul-/Kulturreferenten, dessen Job sowas gewesen wäre?
    Ich habe miterlebt, wie 7.-Klässer in berufsvorbereitenden Workshops die Aufgabe hatten, in Gruppen eine neue Stadt zu planen. Die haben allerhand Notwendiges dabei vergessen - an eine Schule haben aber alle gedacht!
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