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Würzburg
Bistum Würzburg: Sollen Frauen taufen dürfen? So lautet die Antwort von Bischof Franz Jung
Der Brief der Kirchenfrauenkonferenz sorgte für Diskussion. Wie der Bischof auf die Forderung, auch Pastoral- und Gemeindereferentinnen das Taufen zu erlauben, reagiert.
Antwort an die Kirchenfrauenkonferenz des Bistums Würzburg: Bischof Franz Jung hat sich zum Wunsch kirchlich engagierter Frauen geäußert, auch taufen zu dürfen.
Foto: Thomas Obermeier | Antwort an die Kirchenfrauenkonferenz des Bistums Würzburg: Bischof Franz Jung hat sich zum Wunsch kirchlich engagierter Frauen geäußert, auch taufen zu dürfen.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:25 Uhr

Viele Frauen, die sich in der katholischen Kirche engagieren, wünschen sich mehr Gleichberechtigung. Zuletzt sorgte eine Forderung der Kirchenfrauenkonferenz im Bistum Würzburg für Schlagzeilen: In einem Brief an Bischof Franz Jung bittet sie, künftig auch Frauen die "Taufspendung" zu erlauben. Bislang war dieses Recht allein geweihten Priestern und Diakonen vorbehalten.

Vorbild Bistum Essen: Erstmals Referentinnen mit Taufe betraut

Mut gemacht hatte den vielen haupt- und ehrenamtlich für die Kirche tätigen Frauen in Würzburg das Beispiel aus dem Bistum Essen: Dort hatte Bischof Franz-Josef Overbeck kürzlich in einem Gottesdienst 17 Gemeinde- und Pastoralreferentinnen sowie einen Gemeindereferenten mit der Aufgabe der Taufe betraut. Sie alle sind zwar hauptamtlich in der Kirche tätig, aber eben keine geweihten Priester.

Der Würzburger Bischof hat jetzt auf den Brief reagiert, teilt sein Sprecher Bernhard Schweßinger mit. In seiner Antwort an die Kirchenfrauenkonferenz verweise Jung auf die "breite Diskussion", die das Vorgehen von Overbeck in der Deutschen Bischofskonferenz ausgelöst habe. Im Moment beschäftigten sich drei bischöfliche Kommissionen mit den Fragestellungen, die die Entscheidung in Essen ausgelöst habe. Ziel sei, so der Würzburger Bischof, "unter den übrigen deutschen Diözesen eine möglichst einheitliche Vorgehensweise abzustimmen".

Bischof lässt persönliche Haltung offen

Wie er selbst zu der Forderung der Frauen in seiner Diözese nach einer Erlaubnis zum Taufen steht, lässt Franz Jung in seinem Schreiben an die Frauen offen. Auch nennt er keinen Zeitpunkt, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist.

Was die Frage nach der Predigt von theologisch qualifizierten Laien in der Eucharistiefeier betrifft, verweist der Bischof in seiner Antwort auf die laufenden Beratungen beim Reformprozess "Synodaler Weg". Auch hier hatte die Kirchenfrauenkonferenz Veränderungen angemahnt. Man erwarte vom Bischof Maßnahmen, die zeigen, dass Frauen in der Kirche ernst genommen werden, so die Vorsitzende des Zusammenschlusses, Sabine Mehling-Sitter.

 
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  • S. C.
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  • M. R.
    Was nützen den Gläubigen zwei evangelische Kirchen?

    Da ist eine zuviel!
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  • I. E.
    Wieso wird die katholische Kirche plötzlich evangelisch - nur weil da ne Frau vorne steht und tauft?
    Ich glaube, da gibt es theologisch und auch liturgisch schon noch gewaltige Unterschiede - die auch nicht weg wären, wenn da jetzt eine Frau da stehen würde und einem Kind einen Spritzer Wasser über den Kopf schüttet! (Abgesehen davon, dass in echten Notsituationen jeder Mensch mit der richtigen Absicht eine gültige Taufe spenden darf! Wie viele gerade ältere Menschen wurden damals bei der Geburt von der Hebamme "notgetauft" - DAS war die dann gültige Taufe - weil es Probleme gab.)
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  • S. E.
    Schade, dass er seine Meinung nicht äußert. Hoffen wir mal, dass er eine hat.
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  • h. k.
    Die Kirchenaustritte mehren sich. Wenn die Firma Gott & Co. nicht kundenfreundlicher wird, treibt sie auf den Konkurs zu.

    © Waltraud Puzicha
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  • I. E.
    Zwei Dinge stoßen mir an dieser Antwort gewaltig auf:
    1) egal, ob da jetzt eine Entscheidung getroffen werden soll oder nicht und erst auf die Ergebnisse der Beratung dieser Kommissionen gewartet werden soll - Bischof Jung hat eine Meinung zu diesem Thema - und die fehlt in seiner Antwort - aber die hätte genannt werden müssen von ihm!
    2) es soll erst eine einheitliche Linie der Bischofskonferenz gefunden werden. Wenn ich ernsthaft glaube, dass sich die Bischöfe hier einigen, wenn zu dieser Konferenz auch Personen wie Woelki, Voderholzer, Oster gehören, dann glaube ich auch noch an den Osterhasen!
    Bischof Jung will in der Hierarchie noch was werden - und das geht nur, indem ich nicht anecke - und deshalb habe ich besser keine eigene Meinung - und wenn ich die haben sollte, sag ich sie nicht!
    Schade - Chance vertan!
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  • U. A.
    Das übliche Wischiwaschi eines leitenden Angestellten eines Weltkonzerns.
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  • I. G.
    Wie immer wird man von der Kirche nur hingehalten. Mir kommt es echt so vor das Frauen in der Kirche nur zum Putzen gebraucht werden. Ich habe meine Konsequenzen gezogen und bin aus der Kirche ausgetreten.
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  • U. A.
    Ihre ...beiträge dürfen Frauen auch bezahlen.
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  • R. E.
    Herr Jung hätte auch Politiker werden können. Er wartet auf die Eingabe von "oben", obwohl er doch dorthin einen guten Draht haben müsste.
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