Die Rente ist eines der großen Themen bei der Bundestagswahl, sind doch die Rentnerinnen und Rentner mit über 21 Millionen Menschen in Deutschland eine der größten Wählergruppen. Hinzu kommen weitere Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, dazu zählt auch die besonders geburtenstarke Generation der Babyboomer. Wir beantworten die sieben wichtigsten Fragen zur aktuellen Rentenpolitik.
Die gesetzliche Rente ist die wichtigste Säule der Alterssicherung in Deutschland. Doch der demografische Wandel stellt das über 130 Jahre alte System vor große Herausforderungen. Eine der größten: Künftig werden weniger Beitragszahler mehr Rentnerinnen und Rentnern gegenüberstehen. Wie die Rente dennoch zukunftsfest gestaltet werden kann, ist der Kern einer breiten Debatte. Die Bundesregierung hat dazu eine "Doppelte Haltelinie" verabschiedet. Demnach soll das Renten-Niveau bis zum Jahr 2025 bei 48 Prozent gedeckelt werden. Gleichzeitig soll der Beitragssatz zur Rentenversicherung nicht über 20 Prozent steigen. "Die Rente ist nicht von selbst sicher, aber sie kann durch geeignete Refom-Maßnahmen immer wieder sicher gemacht werden", sagt ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV).
Die gute Nachricht: Aufgrund der Schutzklausel, der sogenannten Rentengarantie, wird der aktuelle Rentenwert nicht sinken. 2009 wurde die bereits geltende Schutzklausel um eine sogenannte Rentengarantie erweitert. Und die in 2019 eingeführten Haltelinien sorgen dafür, dass das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent sinken darf. "Die Renten können zwar stagnieren, aber nicht sinken", sagt Thomas Zwick, Professor für Betriebswirtschaftslehre, Personal und Organisation an der Universität Würzburg. Die Pandemie trifft also jetzige Beitragszahler durch ihre sinkenden Lohneinkünfte stärker als Menschen, die bereits in Rente sind. Die Deutsche Rentenversicherung stehe finanziell solide da. "Wir haben im vergangenen Jahr trotz Corona-Krise 1,9 Prozent mehr Beitragseinnahmen gehabt als 2019. Die Beiträge aus Beschäftigung werden sich nach unseren Vorausberechnungen auch in diesem zweiten Corona-Jahr um rund zwei Prozent erhöhen", heißt es von Seiten der Deutschen Rentenversicherung.
Die Renten sind in den vergangenen Jahren fast ununterbrochen gestiegen: Bekam ein Rentner aus der gesetzlichen Rentenversicherung 1993 durchschnittlich 611 Euro im Monat, waren es im Jahr 2018 bereits 902 Euro. Der durchschnittliche Zahlbetrag der Bestandsrentner in Bayern betrug im Jahr 2019 genau 1221 Euro und lag damit 486 Euro über dem der Bestandsrentnerinnen, die auf durchschnittlich 735 Euro kamen. Der Abstand zwischen den Altersrenten der Frauen und Männer in Bayern ist nach wie vor eklatant. Warum das so ist? Bei einer dauerhaften sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung fällt die Rente im Alter höher aus, als wenn das Erwerbsleben durch längere Zeiten einer Teilzeitbeschäftigung geprägt war. Und die Entscheidung, ob man früher oder später in Rente geht, habe laut DRV ebenfalls Einfluss auf die Rentenhöhe.
Rentenexperten und auch die Mittelstandsvereinigung der CDU fordern, das Renteneintrittsalter, ab dem man ohne Abschläge in den Ruhestand gehen kann, auf über 67 Jahre anzuheben, damit die Rente finanzierbar bleibt. Demnach soll ab 2031 diese Altersgrenze schrittweise an die steigende Lebenserwartung angepasst werden. Der Sozialverband VdK lehnt diese "Rentenkürzungen" vehement ab. Würde der Gesetzgeber den Rentenbeginn noch höher ansetzen, drohe eine weitere soziale Polarisierung im Alter. "Gerade hart arbeitende Menschen in schlecht bezahlten Berufen bekommen einerseits geringere Renten, aber leben andererseits durchschnittlich auch kürzer. Für sie bedeutet ein späterer Beginn des Ruhestands eine massive Rentenkürzung", sagt Carsten Vetter, Bezirksvorsitzender des VdK Würzburg.
Die Rente hat sich als stabil erwiesen, auch in der Krise. Den Ausbau der Privatvorsorge lehnt der VdK ab. "Riester ist gescheitert. Das hat längst auch die Versicherungswirtschaft eingestanden. Deshalb ist die Stärkung der gesetzlichen Rente wichtig", sagt Carsten Vetter vom VdK Unterfranken. Das Renten-Niveau müsse sich dauerhaft auf mindestens 50 Prozent stabilisieren. Die Renten müssten entsprechend den Löhnen steigen. Der Schlüssel für eine gute Rente liege in einer anständigen Bezahlung. Deshalb fordert der VdK mehr Tarifbindung, einen Mindestlohn von 13 Euro, die Eindämmung von Minijobs sowie von Zeit- und Leiharbeit. "Denn Altersarmut lässt sich am besten mit guten Löhnen bekämpfen", sagt der VdK-Bezirksvorsitzende.
Noch nie sah eine Generation einem so langen und gesundheitlich ungetrübten Ruhestand entgegen wie heute. "Dies liegt daran, dass seit vielen Jahrzehnten die Lebenserwartung in Deutschland ungefähr alle zehn Jahre um zwei Jahre steigt", sagt Professor Thomas Zwick. Außerdem verbessere sich der Gesundheitszustand mit jeder Generation. "So sind die heute 70-Jährigen im Durchschnitt so gesund wie ihre Eltern mit 60 Jahren." Dieser erfreulichen Entwicklung stehen immer größere Löcher in der Rentenkasse gegenüber, die mit immer mehr Steuermitteln gestopft werden müssen. Obwohl die Bevölkerung zunehmend älter wird, gehen viele Menschen zeitweise sogar früher in Rente. Damit steigt die durchschnittliche Rentenbezugsdauer schneller als die Lebenserwartung. Das belastet die Rentenkasse zusätzlich.
Durch die demografische Entwicklung müssen weniger Beitragszahler für mehr Rentnerinnen und Rentner aufkommen. Was das heißt, verdeutlicht der sogenannte Rentner-Quotient. Als Prozentzahl gibt er an, wie viele Rentner auf 100 Beitragszahler kommen. Im Jahr 2019 lag dieses Verhältnis bei 51 Prozent, das heißt, 100 Beitragszahler mussten für 51 Rentner aufkommen. Im Jahr 2033 wird dieser Wert voraussichtlich auf 68 Prozent steigen. "Alle seriösen Vorausberechnungen gehen davon aus, dass der Beitragssatz in der gesetzlichen Rentenversicherung ansteigen wird, wenn es beim heutigen Rentenrecht bleibt", sagt ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung. Und zwar um etwa vier bis fünf Prozentpunkte bis zum Jahr 2045. "Die heute jungen Menschen würden dann tatsächlich einen etwas größeren Anteil ihres Einkommens als Rentenversicherungsbeitrag zahlen müssen."
Aber immer nur nach dem Staat schreien kann langfristig nicht funktionieren.
Da hat meiner Meinung nach die FDP noch die vernünftigsten Ideen.
Glauben Sie wirklich, dass sich jeder mit Aktien auskennt, oder überhaupt weiß was EFT's sind?
Und wenn man sich in diesen Dingen auf einen Berater verlassen muss, dann ist man in vielen Fällen auch verlassen.
Hat die Abwärts für Deutschland überhaupt ein Rentenkonzept?
Und wenn ja erklären Sie mir doch mal, weshalb das das beste sein soll.
Ich weiß nur von einem Konzept, nach dem müssten ähnlich wie in der FDP alle Arbeitnehmer wesentlich länger arbeiten, wenn sie keine Abschläge hin nehmen wollen.
Bei der letzten parteiübergreifenden Initiative, die die überhöhten Politikerpensionen begrenzen wollte, da blieb gerade die Abwärts für Deutschland außen vor.
wir verwenden das gleiche system wie bei den beamtenpensionen.
dort gibt es keine probleme, keinen demografischen faktor, keine frühpensionen, keine finanzierungsprobleme etc.,
nicht die beamten müssen in die rentenversicherung, die rentner müssen in die pensionskassen.