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Würzburg
Micheln-Auszeichnung: Diese fünf Restaurants aus der Region haben ihre Sterne erfolgreich verteidigt
Zwei Restaurants können sich über Jubiläums-Sterne freuen. Philipp in Sommerhausen bekommt seinen 20. und Laudensack in Bad Kissingens einen 30. Stern in Folge. 
Haben sich ihre Sterne wieder erkochen können: Cornelia Fischer, Daniel Schröder, Michael Philipp Frederik Desch und Jürgen Koch (von links). 
| Haben sich ihre Sterne wieder erkochen können: Cornelia Fischer, Daniel Schröder, Michael Philipp Frederik Desch und Jürgen Koch (von links). 
Folker Quack
 |  aktualisiert: 08.04.2023 02:29 Uhr

Die Bekanntgabe der Michelin-Sterne wird stets mit Spannung erwartet: Wer hat sich einen neuen Stern erkocht, ihn verteidigt oder gar verloren? Am Dienstagabend gab es in der Region Grund zur Freude: Alle fünf Sterne-Restaurants in Unterfranken und Tauberfranken konnten ihre Sterne verteidigen. Nicht mehr dabei, das stand schon im Vorfeld fest, ist "Reisers am Stein", das zum 1. April 2023 geschlossen hat. Das sind die fünf unterfränkischen Sternerestaurants, inklusive dem Landkreis Tauberbischofsheim:

1. Kuno 1408 im Hotel Rebstock in Würzburg

Daniel Schröder ist Küchenchef vom Kuno 1408 in Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | Daniel Schröder ist Küchenchef vom Kuno 1408 in Würzburg.

Küchenchef: Daniel Schröder hat mit seinen 32 Jahren bereits als Souschef in meheren Sterneküchen gearbeitet, bevor er Anfang 2020 nach Würzburg kam.  

Küche bekannt für: Fränkische Küche mit einer ausgeprägten französischen Note und viel Fisch. Aktuell stehen beispielweise Lachsforelle, Jakobsmuschel und Skrei auf der Speisekarte. Es werden Fünf- bis Sieben-Gänge-Menüs gereicht. 

Stern seit: Erstmals 2014, 2019 nach dem Fortgang des damaligen Küchenchef ausgesetzt. 2021 vom neuen Küchenchef Daniel Schröder erstmals wieder erkocht.

2. Restaurant Philipp  in Sommerhausen (Lkr. Würzburg)

Sternekoch Michael Philipp betreibt mit seiner Frau Heike das Restaurant Philipp in Sommerhausen. 
Foto: Melanie Schmidt | Sternekoch Michael Philipp betreibt mit seiner Frau Heike das Restaurant Philipp in Sommerhausen. 

Küchenchef: Michael Philipp hat in den Schweizer Stuben in Wertheim/Bettingen gelernt. 

Küche bekannt für: Regionale Zutaten mit asiatischem und französischem Einfluss. Aktuell stehen unter anderem bretonischer Seeteufel und Salzwiesen-Lamm aus Husum auf der Speisekarte. Heike Phillipp ist Diplom-Sommelière und sucht die passenden Weine aus.

Stern seit: Die Philipps erhalten den Stern inzwischen im 20. Jahr.

3. Laudensacks Gourmet Restaurant in Bad Kissingen

Küchenchef Frederik Desch von Laudensacks Gourmet-Restaurant in Bad Kissingen. 
Foto: Ursula Lippold | Küchenchef Frederik Desch von Laudensacks Gourmet-Restaurant in Bad Kissingen. 

Küchenchef: Frederik Desch (47) kochte schon für Johann Lafer und in Südafrika. Seit 2009 in Bad Kissingen. 

Küche bekannt für: Mix aus Klassik und Moderne. Heimische Produkte wie Rhöner Lachsforelle oder Wild, dessen Eigengeschmack im Vordergrund stehen sollen. Aber auch Hummer und bretonische Scholle stehen schon mal auf der Speisekarte.  Es gibt ein vegetarisches Menü.

Stern seit: 1994 gab es den ersten Stern. Seitdem ohne Unterbrechung. 2023 ist somit der 30. 

4. Weinstock im Hotel zur Schwane in Volkach (Lkr. Kitzingen)

Die einzige Frau unter den Sterneköchen Unterfrankens: Cornelia Fischer kocht im Volkacher Weinstock.
Foto: Peter Pfannes | Die einzige Frau unter den Sterneköchen Unterfrankens: Cornelia Fischer kocht im Volkacher Weinstock.

Küchenchefin: Die 38jährige Würzburgerin Cornelia Fischer kam 2021 aus der Schweiz, wo sie Sous Chefin im Schloss Schauenstein war, nach Volkach.   

Küche bekannt für: Konzentration auf das Wesentliche. Moderne regionale Gerichte mit klassischen Wurzeln. Auch vegetarische und vegane Gemüsegerichte finden sich neben Rehrücken und Riesen-Garnelen auf der Karte. Dazu fränkische Weine, auch vom eigenen Weingut. 

Stern seit: 2020, damals noch von Steffen Szabo erkocht.

5. Laurentius in Weikersheim (Lkr. Main-Tauber)

Jürgen Koch kocht im Laurentius in Weikersheim.
Foto:  Regina Vossenkaul (Archivbild) | Jürgen Koch kocht im Laurentius in Weikersheim.

Küchenchef: Jürgen Koch (geb. 1963 in Bad Mergentheim) ging nach seiner Kochlehre in die USA, nach Mexiko, Hong Kong, in die Schweiz, nach Frankreich und Italien. 1998 eröffnete er mit seiner Frau das Hotel Laurentius. 

Küche bekannt für: Einsatz von hochwertigen regionalen Produkte wie Hohenloher Rind oder  Schwäbisch-Hällisches Landschwein, die ohne viel Schnörkel verarbeitet werden. Dazu gibt es ausgewählte Weine aus dem Taubertal. 

Stern seit: 2008.

Was ist mit Bernhard Reiser?

Das Würzburger Restaurant "Reisers am Stein" (Stern seit 2014) wurde schon vor der offiziellen Verkündung aus der Liste der Sternerestaurants gestrichen. Der banale Grund: Das "Reisers am Stein" hat seit dem 1. April 2023 geschlossen. Da Sterne immer  an das Restaurant geknüpft sind, kann Bernhard Reiser den Michelin-Stern nicht auf eines seiner anderen Restaurants übertragen. Reiser wurde 1996 mit seinem Restaurant "Louvre" in Rothenburg ob der Tauber erstmalig mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. 

Michelin Sterne und Bib Gourmands

Im Jahr 1900 als Werkstattführer für die noch wenigen Autofahrer gegründet, entwickelte sich der Guide Michelin zu dem angesehensten Gastronomie-Führer. Seine Restaurant-Tester vergeben bis zu drei Sternen für eine "Küche voller Finesse" (ein Stern), "Spitzenküche" (zwei Sterne) und eine "einzigartige Küche" (drei Sterne). Daneben gibt es den "Bib Gourmand". Damit zeichnet Michelin Restaurants aus, die sorgfältig zubereitete Speisen zu einem besonders guten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Oft ist der "Bib Gourmand" die Vorstufe zu einem Stern. Seit 2020 gibt es noch einen grünen Michelin-Stern, der an besonders nachhaltig wirtschaftende  Restaurants vergeben wird. 
Quelle: fqu/Michelin
 
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  • J. F.
    Weinfranken würde dem hohen Anspruch seiner Weine bei weitem nicht gerecht ohne seine Spitzenköche. Das hat Tradition, war doch bereits 1349 in Würzburg "Das Buch von guter Speise" als historisch erstes deutsches Kochbuch erschienen. Heutzutage sind erlesene Speisen nicht mehr nur kirchlichen und weltlichen Obrigkeiten vorbehalten. Heute sind solch hohe und höchste Küchenkunst ist nach französischem Vorbild zusätzlich unverzichtbare Aushängeschilder unserer Kulturregion geworden. Nicht nur, aber auch für anspruchsvolle Weintouristen. Da besteht immer noch Nachholbedarf. Im Elsass oder am Kaiserstuhl beispielsweise gibt es kaum eine Weinbaugemeinde ohne ein erstklassiges Gastgewerbe. Lob und Dank darum unseren Spitzenköchen. Sie haben Kultstatus verdient in ihrer Handwerkskunst, Kreativität und andauerndem Fleiß.
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  • J. L.
    Der Hammer ist ja eigentlich die unglaubliche Konstanz! 30, 20, 15 Jahre auf diesem Level Leistung und Kreativität abzuliefern ist wirklich aller Achtung wert. Schön, dass der Einsatz auch entsprechend gewürdigt wird. Und noch schöner, dass wir hier in der Region so viele engagierte Gastronomen haben, die auch in schwierigen Zeiten sprichwörtlich nicht den Löffel abgeben.
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