
Die Bekanntgabe der Michelin-Sterne wird stets mit Spannung erwartet: Wer hat sich einen neuen Stern erkocht, ihn verteidigt oder gar verloren? Am Dienstagabend gab es in der Region Grund zur Freude: Alle fünf Sterne-Restaurants in Unterfranken und Tauberfranken konnten ihre Sterne verteidigen. Nicht mehr dabei, das stand schon im Vorfeld fest, ist "Reisers am Stein", das zum 1. April 2023 geschlossen hat. Das sind die fünf unterfränkischen Sternerestaurants, inklusive dem Landkreis Tauberbischofsheim:
1. Kuno 1408 im Hotel Rebstock in Würzburg

Küchenchef: Daniel Schröder hat mit seinen 32 Jahren bereits als Souschef in meheren Sterneküchen gearbeitet, bevor er Anfang 2020 nach Würzburg kam.
Küche bekannt für: Fränkische Küche mit einer ausgeprägten französischen Note und viel Fisch. Aktuell stehen beispielweise Lachsforelle, Jakobsmuschel und Skrei auf der Speisekarte. Es werden Fünf- bis Sieben-Gänge-Menüs gereicht.
Stern seit: Erstmals 2014, 2019 nach dem Fortgang des damaligen Küchenchef ausgesetzt. 2021 vom neuen Küchenchef Daniel Schröder erstmals wieder erkocht.
2. Restaurant Philipp in Sommerhausen (Lkr. Würzburg)

Küchenchef: Michael Philipp hat in den Schweizer Stuben in Wertheim/Bettingen gelernt.
Küche bekannt für: Regionale Zutaten mit asiatischem und französischem Einfluss. Aktuell stehen unter anderem bretonischer Seeteufel und Salzwiesen-Lamm aus Husum auf der Speisekarte. Heike Phillipp ist Diplom-Sommelière und sucht die passenden Weine aus.
Stern seit: Die Philipps erhalten den Stern inzwischen im 20. Jahr.
3. Laudensacks Gourmet Restaurant in Bad Kissingen

Küchenchef: Frederik Desch (47) kochte schon für Johann Lafer und in Südafrika. Seit 2009 in Bad Kissingen.
Küche bekannt für: Mix aus Klassik und Moderne. Heimische Produkte wie Rhöner Lachsforelle oder Wild, dessen Eigengeschmack im Vordergrund stehen sollen. Aber auch Hummer und bretonische Scholle stehen schon mal auf der Speisekarte. Es gibt ein vegetarisches Menü.
Stern seit: 1994 gab es den ersten Stern. Seitdem ohne Unterbrechung. 2023 ist somit der 30.
4. Weinstock im Hotel zur Schwane in Volkach (Lkr. Kitzingen)

Küchenchefin: Die 38jährige Würzburgerin Cornelia Fischer kam 2021 aus der Schweiz, wo sie Sous Chefin im Schloss Schauenstein war, nach Volkach.
Küche bekannt für: Konzentration auf das Wesentliche. Moderne regionale Gerichte mit klassischen Wurzeln. Auch vegetarische und vegane Gemüsegerichte finden sich neben Rehrücken und Riesen-Garnelen auf der Karte. Dazu fränkische Weine, auch vom eigenen Weingut.
Stern seit: 2020, damals noch von Steffen Szabo erkocht.
5. Laurentius in Weikersheim (Lkr. Main-Tauber)

Küchenchef: Jürgen Koch (geb. 1963 in Bad Mergentheim) ging nach seiner Kochlehre in die USA, nach Mexiko, Hong Kong, in die Schweiz, nach Frankreich und Italien. 1998 eröffnete er mit seiner Frau das Hotel Laurentius.
Küche bekannt für: Einsatz von hochwertigen regionalen Produkte wie Hohenloher Rind oder Schwäbisch-Hällisches Landschwein, die ohne viel Schnörkel verarbeitet werden. Dazu gibt es ausgewählte Weine aus dem Taubertal.
Stern seit: 2008.
Was ist mit Bernhard Reiser?
Das Würzburger Restaurant "Reisers am Stein" (Stern seit 2014) wurde schon vor der offiziellen Verkündung aus der Liste der Sternerestaurants gestrichen. Der banale Grund: Das "Reisers am Stein" hat seit dem 1. April 2023 geschlossen. Da Sterne immer an das Restaurant geknüpft sind, kann Bernhard Reiser den Michelin-Stern nicht auf eines seiner anderen Restaurants übertragen. Reiser wurde 1996 mit seinem Restaurant "Louvre" in Rothenburg ob der Tauber erstmalig mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet.