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Vom Samen zum Keimling: Frühjahrs-Tipps für üppiges Wachstum
Pflanzenenthusiasten sind auf der Suche nach neuem und bewährtem Saatgut. Wir geben Tipps, damit Sie entspannt auf die Anzucht Ihrer Schützlinge blicken.
Ein frischer Paprika-Keimling durchbricht die Erde: Das erste Grün im Frühjahr.
Foto: Getty Images | Ein frischer Paprika-Keimling durchbricht die Erde: Das erste Grün im Frühjahr.
Angela Fischer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 12:12 Uhr

So entwickelt sich ein Pflanzensamen

Der Pflanzensamen besteht aus dem Embryo, einer Nahrungsquelle für den Embryo und der schützenden Hülle. Die Zellen des Embryos teilen sich und bilden die Anlagen der pflanzlichen Organe Wurzeln, Sprossachse und Keimblätter. Nach ihrer fertigen Ausbildung versetzt das Pflanzenhormon Abszisinsäure den Samen in die Samenruhe. Darunter versteht man den Ruhezustand von Samen nach der Embryonalentwicklung, bis die Keimung ausgelöst wird.

Wieso keimt ein Samen?

Damit die Keimung beginnt, wartet der Samen auf Zeichen, um die Samenruhe zu durchbrechen. Die Gründe zur Keimung sind vielfältig. Je nach Pflanzenart wird sie durch äußere, innere oder mehrere Signale ausgelöst.

Kühlschrank als Keimhilfe

Äußere Signale sind Licht (manche mögen es hell, andere dunkel), Temperaturen (Kalt- oder Warmkeimer) und Wasserverfügbarkeit.

  • Kaltkeimer benötigen Temperaturen um die null Grad bis in die Minustemperaturen. Typische Vertreter sind Zuckerrübe und Bärlauch. Für Gärtnerinnen und Gärtner empfiehlt es sich, diese Samen künstlichen Kälteperioden im Kühlschrank auszusetzen. Diese Pflanzen wachsen gut im Garten.
  • Warmkeimer sind oft nicht frostresistent und keimen bei Temperaturen von über zehn Grad. Die bekanntesten Vertreter sind Basilikum und Tomate. Sie werden häufig in Gewächshäusern angezogen.

Während der Samenruhe hat der Samen circa zehn Prozent Wasser, während der Embryonalentwicklung ist es der Anteil etwa siebenmal größer. So durchbricht der Keimling die harte Samenschale durch Quellen einfacher.

Samen-Keimung eines Kürbisses. Die ersten grünen Blätter durchbrechen die Samenschale, der Keimling kann zur Pflanze wachsen.
Foto: Getty Images | Samen-Keimung eines Kürbisses. Die ersten grünen Blätter durchbrechen die Samenschale, der Keimling kann zur Pflanze wachsen.

Keimung auf Knopfdruck

Innere Faktoren sind zum Beispiel Sauerstoffverfügbarkeit und innere Wachstumssignale. Das erwähnte Pflanzenhormon Abszisinsäure fördert die Samenruhe. Sinkt ihr Anteil und steigt der des Hormons Gibberellin, kommt es zur Keimung. Gibberelline leiten künstlich die Samenkeimung ein und sind frei im Handel erhältlich.

Wie man dicke Samenschalen öffnet

Manche Pflanzenarten brauchen besondere Behandlungen, um zu keimen. Beispielsweise brauchen die duftende Platterbse (auch: Edelwicke) und die Lupine eine Skarifizierung ihrer Samen. Das heißt, die Samen müssen mit Sandpapier angeraut werden. Danach quellen sie in einem Wasserbad, um die Samenschale zu öffnen.

Pflanzensamen, die eine Skarifizierung benötigen, zeichnen sich durch große Samen und dicke Samenhüllen aus.

Durchbricht der Keimling erfolgreich die Samenruhe und die Schale, wächst er zur Pflanze.

Wie lagert man Samen richtig?

Eine gute Lagerung ist entscheidend für die zukünftige Keimfähigkeit. Die meisten Samen bevorzugen eine Lagerung im Dunkeln bei etwa 25 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 15 Prozent. Diese Bedingungen schützen auch vor Schädlingen, verringert Schimmelbildung und eine vorzeitige Keimung.
Um sich die Aufzucht für das nächste Jahr zu erleichtern, helfen Vermerke auf den Samentüten: Neben der Pflanzenart ist das Kauf- oder Sammeldatum wichtig. Denn verschiedene Arten sind unterschiedlich lang haltbar.
Manche Samen sind ein bis zwei Jahre keimfähig, andere überstehen 31.000 Jahre im Permafrost (Silene stenophylla). Zusätzlich hilft die bevorzugte Keimungsart und bevorzugte Wachstums- und Lichtverhältnisse, um den Pflanzen gute Startbedingungen zu geben.
 
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