zurück
Würzburg
Videokameras und Probleme mit dem Radverkehr: Was OB-Kandidatin Judith Roth-Jörg zur Sicherheit in Würzburg sagt
Wie sicher ist Würzburg? Terrorismus-Experte Peter Neumann spricht mit CSU-Kandidatin Roth-Jörg und Innenminister Herrmann über Sicherheit in seiner Heimatstadt.
Wahlkampfthema Sicherheit in Würzburg: OB-Kandidatin Judith Roth-Jörg (CSU) im Gespräch mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (links) und dem Terrorismus-Experten Peter Neumann  
Foto: Silvia Gralla | Wahlkampfthema Sicherheit in Würzburg: OB-Kandidatin Judith Roth-Jörg (CSU) im Gespräch mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (links) und dem Terrorismus-Experten Peter Neumann  
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 19.04.2025 02:35 Uhr

Wenn schon Terrorismus-Experte Peter Neumann keine Bedenken hat, dass sich seine Hochzeitsgäste aus den USA in Würzburg überall unbesorgt und sicher bewegen können, muss es in der Stadt wohl ungefährlich sein. Neumann gilt schließlich als international gefragter Sicherheitsexperte. Der Professor am King's College in London ist aktuell auch für einen Posten in der deutschen Sicherheitspolitik im Gespräch.

Würzburgs Bürgermeisterin und OB-Kandidatin Judith Roth-Jörg (CSU) hatte neben Neumann, den sie im August vergangenen Jahres in seiner Heimatstadt standesamtlich trauen durfte, auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eingeladen, weil sie in ihrem Wahlkampf auch über Sicherheit in der Stadt sprechen möchte. 

"Durch die Videoüberwachung am Barbarossaplatz ist es sicherer geworden", stellte Roth-Jörg (CSU) fest. Deshalb habe sie auch wenig Verständnis für jene, die sich gegen Überwachungskameras aussprechen. Im Gegenteil: Aus ihrer Sicht könnte die Videoüberwachung in der Stadt sogar ausgeweitet werden.

Würzburg hat die größte Polizeiinspektion Bayerns

Herrmann und Neumann argumentierten in diesem Zusammenhang auch für eine Datenspeicherung. Neumann sprach gar von einer "heuchlerischen Position" in der Sicherheitspolitik. "Weil wir uns als die Guten darstellen, aber die Daten von den Amerikanern nehmen, die mit allen möglichen Mitteln ermittelt wurden."

Die Polizei sei in der Stadt zu wenig präsent, kritisierte ein Mann aus der Sanderau. 
Foto: Silvia Gralla | Die Polizei sei in der Stadt zu wenig präsent, kritisierte ein Mann aus der Sanderau. 

Es würden Polizisten fehlen, die die "wildgewordenen Fahrradfahrer überwachen", kritisierte ein Mann aus der Sanderau. "Es ist auch nicht sauber in der Stadt und Sicherheit hat etwas mit Sauberkeit zu tun", fügte der Würzburger hinzu.   

Den Vorwurf, es würden Polizisten fehlen, ließ Herrmann nicht stehen. Würzburg habe die größte Polizeiinspektion in Bayern, erwiderte er und suchte in seinen Unterlagen sofort die entsprechenden Zahlen. "Mehr als 400 Polizistinnen und Polizisten gibt es in Würzburg, 298 bei der Inspektion, 139 bei der Kriminalpolizei."

Anders als der Würzburger aus der Sanderau nimmt Judith Roth-Jörg eine starke Polizeipräsenz wahr.  Wenn sie tagsüber aus ihrem Bürofenster im Grafeneckart in die Fußgängerzone blickt, sehe sie viele Fußstreifen. "Die Polizei hat sich Bürgernähe ins Aufgabenheft geschrieben", sagte sie.

Wird der Marktplatz für Fahrradfahrer gesperrt?

Nach einer Podiumsdiskussion mit Seniorinnen und Senioren bei der Arbeiterwohlfahrt ließ sie aber die Frage offen, ob weiterhin auch Fahrradfahrer in der Innenstadt toleriert würden. Denn bei dieser Veranstaltung gab es viele Beschwerden über Radfahrer. Deshalb sei es vielleicht eine Überlegung wert, den Marktplatz für sie eventuell wieder zu sperren.

In der Fußgängerzone sollte man akzeptieren, dass Passanten Vorrang vor Fahrradfahrern haben, ergänzte Herrmann. "Wir haben zwar einen Fußgängerbeauftragten in Würzburg, aber verändert hat sich seitdem nichts", meinte Roth-Jörg.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Thomas Fritz
Arbeiterwohlfahrt Würzburg
CSU Würzburg
Joachim Herrmann
OB-Wahl Würzburg 2025
Polizei
Polizistinnen und Polizisten
Stadt Würzburg
Terrorismusexperten
Überwachungskameras
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Jürgen Huller
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Kilian Schick
    Andere Städte entwickeln sich mit innovativen Verkehrskonzepten zu autofreien Innenstädten, Würzburg möchte eine Fahrrad freie Innenstadt. Finde den Fehler...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Lelowski
    Wer sonst keine Sorgen hat, macht sich welche. Als potentielle OB hat man das Rentner-Genörgel dahin zu befördern, wo es hingehört. Und Stadtentwicklung so zu betreiben, daß die Mehrheit der Würzburger etwas davon hat. Wo ist denn das Plädoyer für eine funktionierende Erschließung der möglichen neuen Halle? Erst hat man eine mögliche Straßenbahntrasse auf ehemaligem Eisenbahngrund trotz bundesgesetzlich einfacher Möglichkeit nicht bestellt. Und jetzt hat die Stadt diese Flächen nicht einmal ausreichend als Rad- und Fußwege eingeplant.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Barbara Fersch
    schon krass, was man den Bürgerinnen und Bürgern alles erzählt............nur zu einem Punkt...die Alte Mainbrücke ist ein reiner Schandfleck geworden, weil dort lauter rücksichtslose Schoppentrinker meinen, sie müssen die komplette Brücke blockieren !!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Peter Lelowski
    Der Artikel war doch sicher als Glosse gedacht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Bernd Lammert
    Fahrt mit dem PKW dann ist jedem gedieht. Radfahrer u. Fußgänger.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Deeg
    Da haben sich ja die richtigen getroffen.....

    Ja, was denn nun: einerseits alles super - andererseits braucht es angeblich ganz dringend Ausweitung von Videoüberwachung und einen Kontrollstaat nach Modell Trump.....?

    Und von wegen "wildgewordene Radfahrer" (?) - mir scheint der beigefarbene Herr mit seinem aggressiv vorgereckten Kinn eher auch dominant und "durchsetzungswillig"....für "gefühlte" Feindbilder ist allerdings nicht die Polizei zuständig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Wolfgang Keller
    Ihre Vorverurteilung für Menschen, die Sie nicht kennen, ist phänomenal. Das macht Sie insgesamt unglaubwürdig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Deeg
    Ah ja. Und dieses "Urteil" halten Sie vermutlich auch nicht für eine "Vorverurteilung" von Menschen "die Sie nicht kennen"....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Jo Schmitt
    Nachdem zu viele Autofahrer das Parken an nicht gekennzeichneten Stellen auf den Fußwegen pflegen ist es vielleicht eine Überlegung wert diese wenigstens aus dem Bischofshut zu verbannen.

    "Wir haben zwar einen Fußgängerbeauftragten in Würzburg, aber verändert hat sich seitdem nichts", meinte Roth-Jörg.

    Auch ein "Fußgängerbeauftragter" kann nicht zaubern (Der heißt übrigens offiziell "Fußverkehrsbeauftragter ...)".

    Und Fußstreifen der Polizei sehe ich nicht in der Dichte in der Stadt unterwegs wie diese Frau Bürgermeisterin wohl aus ihrem Dienstzimmer wahrnimmt ...

    Selbst ich als Radfahrer ärgere mich über so manche Zeitgenossen wie die sich benehmen wie die Axt im Walde. Andererseits durfte ich mir im Radverkehrsbeirat anhören, daß die Ordnungskräfte nicht so ausgestattet sind, daß sie Rabauken auch anhalten könnten.

    Warum das - um in Bayern zu bleiben - in Erlangen funktioniert und in Würzburg nicht hätte ich gerne Herrn Innenminster Herrmann daher einmal gefragt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Martin Hoffmann
    Tja - @ Jo Schmitt -

    vielleicht gibt es eine Dienstanweisung für die Polizei, insbesondere um Frau Roth-Jörgs Büro herumzupatrouillieren, um (ihr) allgemeine Polizeipräsenz zu demonstrieren?

    Auf jeden Fall sehe ich sie selten da, wo die wildest-gewordenen Kampfradler/innen herumdüsen, und die wiederum wissen das anscheinend...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Frank Stößel
    Ein generelles Fahrverbot für Radfahrer auf dem Oberen Marktplatz, dem Marktplatz, der Langgasse und der Schustergasse als auch auf der Alten Mainbrücke wird die Stadt Würzburg wohl nicht verhängen wollen. Doch bei den jährlich stattfindenden Festen in diesen Bereichen sollte die Stadt das Radfahren zum eigenen Schutz und dem der kleinen und großen Fußgänger verbieten. Es ist für beide Verkehrsteilnehmergruppen einfach zu gefährlich. Wenige auf Fußgänger Rücksicht nehmende, kluge RadfahrerInnen machen das wie selbstverständlich von sich aus, das reicht aber an Tagen buchstäblichen Gedränges
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Jo Schmitt
    Alte Mainbrücke:

    Der Verkehrsweg wird für die "Weinverkostung" mißbraucht.
    Finde ich nicht lustig ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Frank Stößel
    Sorry, der Schlusssatz ist unvollständig. So ist es richtig: "Wenige auf Fußgänger Rücksicht nehmende, kluge RadfahrerInnen machen das wie selbstverständlich von sich aus, steigen vom Rad ab und schieben. Das reicht aber an Tagen buchstäblichen Gedränges in der City überhaupt nicht. In Potsdam gibt es am Eingang des Schlossparks dieses Schild: "Beginn der Schiebestrecke" Es wird ausnahmslos beachtet wie im Kiliansdom. Hat man dort schon einmal einen Radfahrer durchfahren gesehen? Nicht einmal der Hausherr würde das tun. Den gleichen Respekt wie vor "Gott" durch Rücksichtnahme vor den gegenüber dem Radfahrer schwächeren Fußgänger darf man doch auch vom stärkeren Radfahrer erwarten (StVO §1). Das Schild "Beginn der Schiebestrecke" ließe sich wenigstens an Markttagen und bei Brückenfesten durch die Stadt mit großer Wirkung aufstellen. Das würde garantiert der Entspannung der Gemüter dienen. Am Ende des Tages wären alle glücklich, zufrieden und trotz des Verkehrsgetümmels unversehrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Martin Hoffmann
    Wie selbstverständlich - @ Frank Stößel -

    ist heutzutage nur, vordringlich an sich selber zu denken und die (blöden) anderen dahin zu wünschen wo der Pfeffer wächst.

    Dass es Leute gibt, die nicht (mehr) richtig hören, sehen oder sich bewegen können - uninteressant, wenn ich durch den Ringpark fahren "muss", weil mich "außenrum" mindestens 50 m Umweg kostet. Dass ich den anderen den Staub (und Kies) um die Ohren puste, wenn ich da durchzische - uninteressant, ich muss ihn ja nicht schlucken.

    Den § 1 der StVO muss irgendein Theoretiker erfunden haben, der noch nie vom Prinzip des geringsten Aufwandes gehört hat!

    Eine Gemeinheit sondergleichen ist es hingegen, wenn irgendein mieser Autofahrer am Zebrastreifen nicht voll in die Eisen geht, weil ich ihn gerade (Volley, wie denn sonst) mit meinem Fahrrad überqueren will, und ich tatsächlich bremsen muss.

    Wer sowas trotz täglicher Bewegung im Stadtgebiet WÜ noch nie selber gesehen hat, darf mir gerne widersprechen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Mario Götschel
    Als jahrelanger Radfahrer würde auch ich ein Radfahrverbot in der Fußgängerzone zustimmen,im Hauptfriedhof ist das Fahrradfahren mittlerweile unverständlicherweise ja auch verboten, obgleich hier fast kein Verkehr herrscht .
    Die Fahrt mit dem Fahrrad in der Fußgängerzone ist sowieso riskant und gleicht einen Spiesrutenlauf.Die Radfahrer nehmen keine Rücksicht auf die Fußgänger aber die Fußgänger nehmen auch keine Rücksicht auf die Radfahrer da hilft auch leider kein Fußgängerbeauftragter oder Fahrradbeauftragter
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Wolfgang Keller
    Das Radfahren im Hauptfriedhof wird oft genug ignoriert. Leider. Rücksichtslosigkeit ist in Mode gekommen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hans-Martin Hoffmann
    Eine Fußgängerzone - @ Mario Götschel -

    heißt deswegen Fußgängerzone, weil dort Fußgänger Vorrang haben (sollen), ohne ständig auf irgendwelche anderen (insbesondere schnelleren) Verkehrsteilnehmer achten zu müssen. Rücksicht nehmen auf Fahrradfahrer müssen(!) sie da, wo (z. B.) das Verkehrszeichen # 240 steht.

    Ich gebe aber sofort zu, dass es sich in WÜ aus verschiedenen Gründen um Fußgänger-pass-bloß-auf-Zonen handelt - einer davon ist, dass das Zeichen "Fahrräder frei" gerne als "freie Fahrt für freie Radler" verstanden wird. Was zwar nicht stimmt (s. https://www.adfc.de/artikel/gehwege-und-fussgaengerzonen-konflikte-mit-fussverkehr), aber macht ja nix, wenn man es nur fest genug ignoriert...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten