Es war das größte Nato-Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges. Bei der Übung "Steadfast Defender" ("Standhafter Verteidiger") ging es von Januar bis Ende Mai 2024 um den Bündnisfall: Verteidigung gegen einen Angriff aus Russland auf alliiertes Territorium. Die Bundeswehr übte bei dem Manöver die Vereidigung der Nato-Ostflanke in Litauen. Federführend: die 10. Panzerdivision mit Stabssitz in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg).
Bei einer großen Abschluss-Gefechtsvorführung auf dem litauischen Truppenübungsplatz Pabrade, nur 10 Kilometer von der weißrussischen Grenze entfernt, sprach Divisionskommandeur Generalmajor Ruprecht von Butler vor Ort über reale Bedrohungen, gesammelte Erfahrungen - und die Botschaft, die von der Übung ausgeht.
Ruprecht von Butler: Mich bewegt die Entwicklung sehr. Als wir 2021 zur Übung "Schneller Degen" hier in Litauen waren, stellte die Situation, in der wir uns heute befinden, nur eine theoretische Annahme dar. Aber auch damals haben uns die Menschen in Litauen sehr deutlich gesagt: Wir fühlen uns hier an der Ostflanke der Nato bedroht. Litauen war Teil der ehemaligen Sowjetunion und sieht sich deswegen Machtansprüchen gegenüber. Dieses Land ist mehrfach von Russland besetzt worden und hat sich immer dagegen gewehrt. Insofern ist die Nato für Litauen die Lebensversicherung, das spüren Sie hier bei allen Menschen. Sie finden hier kaum eine Familie, die nicht irgendwie von der Zeit der russischen Besetzung betroffen war. Hier sagen die Menschen: Das darf nie wieder passieren! Auch deshalb weht auf dem Palast des litauischen Präsidenten neben der Staatsflagge und der Europafahne auch die Fahne der Nato. Das ist das klare Zeichen: Wir gehören zu einem Bündnis, das unsere Freiheit garantiert.
von Butler: 5000 Soldatinnen und Soldaten sind es ja nicht alleine, die die Ostflanke der NATO verteidigen, sondern es ist das gesamte Bündnis entlang der gesamten Ostflanke. Diese Kräfte müssen aber bei einem Angriff zum großen Teil erst herangeführt werden. Mit der Vorstationierung von 5000 in Litauen macht Deutschland schon einmal deutlich, wir meinen das ernst und die ersten 5000 sind schon da im Baltikum. Denn was ist das kritische Szenario, das Putin verfolgt? Es besteht darin, Länder zu isolieren. Er will einzelne Brocken aus dem Bündnis herausbrechen, erst recht in der geostrategischen Lage des Baltikums. Das bewegt die Litauer sehr.
von Butler: Dieses Szenario ist mit den entsetzlichen Bildern aus dem Ukrainekrieg realistisch geworden. Schauen Sie auf die Hauptstadt Vilnius mit ihren 540.000 Einwohnern. Wir wissen, dass die Russen rücksichtslos auch in Städte schießen. Vilnius könnten die Russen mit einfacher Rohrartillerie aus Weißrussland heraus beschießen, dazu müssten sie ihren Fuß nicht einen einzigen Quadratmeter über die Grenze setzen.
von Butler: So realistisch wie eine Gefechtsdarstellung stattfinden kann. Der einzige Unterschied ist die gegnerische Waffenwirkung, denn auch der Feind wird seine Waffen einsetzen. In einem solchen Krieg würde es zudem Verwundete und Gefallene geben. In unserer Ausbildung kann man sehr viel Realität abbilden, aber es gibt eben auch Grenzen.
von Butler: Allein aufgrund der Multinationalität und unterschiedlicher Spezialisierungen einzelner Nationen war die Übung "Quadriga 24" sehr wichtig. So arbeiten die Niederländer zum Beispiel mit bodengebundenen, robotergesteuerten Systemen, die auch bewaffnet sind. Ob das die Fähigkeiten für einen Krieg in Zukunft sind, ist eine andere Frage. Allerdings blicken wir auch sehr aufmerksam auf den Krieg in der Ukraine. Wir beobachten, wie Russland kämpft und auch welche Mittel, zum Beispiel Drohnen, eingesetzt werden. Besonders erschreckend sind für mich die Brutalität, das Unter-Feuer-Nehmen von Zivilisten, aber auch die Art und Weise, wie man zum Teil unter Missachtung des Völkerrechts Krieg führt. Deshalb ist es jetzt wichtig, unsere Soldatinnen und Soldaten vorzubereiten und unsere Fähigkeiten entsprechend zu prüfen und anzupassen.
von Butler: Die 10. Panzerdivision hat ja den besonderen Auftrag, als "Division 25" inklusive weiterer Verstärkung mit bis zu 30.000 Soldatinnen und Soldaten für die Verteidigung der Nato-Ostflanke zur Verfügung zu stehen. Das bedeutet, dass wir die Fähigkeiten haben, rückwärtige Räume zu schützen sowie den unmittelbaren Kampf und den Kampf in der Tiefe zu führen. Bei der Übung "Quadriga 24" haben wir die Verlegung von rund 2500 Soldatinnen und Soldaten aus allen vier Brigaden geübt, entscheidend war die Entfernung von 2000 Kilometern bis nach Litauen. Dafür haben wir alle Möglichkeiten genutzt, um unsere Verfahren und Prozesse zu erproben: Wir sind über See und mit der Bahn gekommen, wir sind auf dem Landweg marschiert. Und ich kann sagen, diese strategische Verlegung hat hervorragend funktioniert. Ich habe mich von der Leistungsfähigkeit der Division überzeugen können. Das ist der wichtigste Punkt: Wir können das.
von Butler: Also ich schaue da besonders auf die "Division 25", also das Ziel, bis 2025 wieder eine voll einsatzbereite Division zu haben. Sicherlich haben wir noch keine 100 Prozent erreicht, aber wir gehen los, wenn wir gefordert sind, und zwar mit dem, was wir haben. Zudem wird die Fähigkeit der Flugabwehr aktuell wiederaufgebaut, aus meiner Sicht sehr wichtig. Grundsätzlich aber ist das Allerwichtigste unser gutes Personal. Was die Männer und Frauen hier geleistet haben, was sie können, das ist tief beeindruckend. Das beste Material nützt uns nämlich nichts, wenn wir nicht dieses tolle Personal hätten.
von Butler: Die Übung hatte ein strategisches Ziel. Wir waren hier bewusst laut, wir wollten uns zeigen, damit ein möglicher Aggressor weiß: Hier ist eine einsatzfähige Truppe, hier wird Schulter an Schulter multinational gekämpft – Litauer neben Franzosen, neben Niederländern und neben Deutschen. Für mich lautet die klare Botschaft: Mit uns kann man abschrecken, weil wir etwas können.
Wenn CSU / CDU und FDP von einer Priorisierung im Haushalt sprechen, meinen sie massive Kürzung in d Sozialhaushalten. Um aber ohne Steuererhöhungen und reformieren der Schuldenbremse die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen (mehr als 40mrd/anno alleine für die Bundeswehr; Unterstützung Ukraine auch 2stelliger Mrd.Betrag/anno ) müsste auch beim größten Posten im Bundeshaushalt, den Rentenzuschüssen massiv gespart werden. Heißt Rentenkürzung
Das sollte jeder wissen, der jetzt am WE das EU Parlament wählt.
Schuldenmachern wie Grün/Rot/Links muß auf jeden Fall die kalte Schulter gezeigt werden, ebenso wie so manchem Kommentator
Der bayerische Außenminister Söder wollte sogar vor gar nicht langer Zeit Flugzeugträger für Deutschland.
Von welchem Vermögen möchte denn die Union das alles bezahlen?
Von ihrem eigenen Un-Vermögen?
Na dann mal raus mit der kalten Schulter.