Es waren 200 eingeladene Gäste, die voller Spannung den Lagebericht des Divisionskommandeurs und seinen Ausblick auf das Jahr 2023 verfolgten. Darunter weilten neben den militärischen und zivilen Führungskräften der Division auch zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Kirche, Justiz, Polizei und dem sonstigen öffentlichen Leben.
Nach 77 Jahren Frieden und Freiheit trat durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der russischen Föderation auf die Ukraine, der nun schon fast ein Jahr andauert und dessen Ende in weiter Ferne scheint, eine Zeitenwende ein. Russland dürfe diesen Krieg nicht gewinnen, denn es würde suggerieren, dass im 21. Jahrhundert ein großflächiger Angriff eines Staates auf seine Nachbarn Erfolg versprechen könnte, sagte der Divisionskommandeur der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler. Die ukrainischen Soldaten kämpfen deshalb nach seinen Worten am Ende auch für unsere Freiheit.
10. Panzerdivision trainiert ukrainische Soldaten
Deshalb habe sich die Bundesrepublik Deutschland dazu entschlossen, der Ukraine Ausrüstung, Waffen, Munition und Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Im Bereich der Ausbildung trainiere die 10. Panzerdivision in Deutschland bereits ukrainische Soldaten.
Unter dem Begriff "Zeitenwende" kündigte dann der Kommandeur bereits für das Jahr 2023 gravierende Veränderungen für die Division an. "Das sind sehr beeindruckende und sehr wohltuende Worte", resümierte der Generalmajor unter dem Beifall der Gäste im Saal, nachdem er den Tagesbefehl des neuen Verteidigungsministers Boris Pistorius an die Truppe vorgelesen hatte. Der Minister will die Bundeswehr deutlich moderner und kampfstärker machen. Dies führt laut Divisionskommandeur dazu, dass sich schon in diesem Jahr das Gesicht seiner Division verändern wird.
So werde er die Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall bis auf drei Bataillone, die zu den Divisionstruppen der Panzerbrigade 12 in Cham kommen, in die Nachbardivision verlieren. Dafür bekomme er für die neu zu bildende Division 25 der NATO von der Niederlande die 13 Light Armoured Brigade in Oirschot unterstellt, dessen Brigadier General Gert-Jan Kooij beim Neujahrsempfang anwesend war.
548 Soldaten derzeit im Auslandseinsatz
Im Ausland hat die Division aktuell 548 Soldaten abgestellt, die meisten in Mali mit 301 Soldaten, deren Einsatz der Kommandeur aus humanitären Gründen für gut befand. Allerdings setze der malische Staat sie Bedingungen aus, die die Bundesregierung dazu veranlasst haben, die Soldaten stufenweise bis Mitte nächsten Jahres abzuziehen. Weiter sind aktuell 243 Divisionsangehörige der Gebirgsjägerbrigade in der Slowakei als Ergebnis der Zeitenwende zu finden. Anstelle dessen werde die Division Mitte des Jahres nach Litauen in zwei Kontingenten halbjährlich 500 Soldaten zur Unterstützung der dortigen Partner entsenden. Diese hätten die direkte Konfrontation an der weißrussischen Grenze täglich vor Augen.
Ausführlich ging der Kommandeur auf die Pannenserie bei Schießübungen mit dem Schützenpanzer "Puma" ein. Er habe erst vor zwei Tagen im Verteidigungsausschuss erklärt, dass er sich auf einem gemeinsamen Weg mit der Industrie befinde und in einem halben Jahr verantwortbar sei, wieder Soldaten mit dem Panzer loszuschicken. Den Empfang umrahmte musikalisch ein Bläserensemble des Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter der Leitung von Hauptfeldwebel Bernhard Müßig.