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Würzburg/Schweinfurt
Unwetter mit Glatteis und Schnee: Was ab Mittwoch in Mainfranken zu beachten ist und wo Unterricht ausfällt
Am Mittwoch drohen viel Schnee und stundenlanges Glatteis. Wird es gefährlich? Fallen Schulen aus? Wann muss gestreut werden? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Viel Schnee und vor allem stundenlanges Glatteis wird es ab Mittwoch in Mainfranken geben. Schulen könnten geschlossen bleiben, mit Problemen im Straßenverkehr ist zu rechnen. Und geschippt werden muss auch.
Foto: Thomas Obermeier (Symbolbild) | Viel Schnee und vor allem stundenlanges Glatteis wird es ab Mittwoch in Mainfranken geben. Schulen könnten geschlossen bleiben, mit Problemen im Straßenverkehr ist zu rechnen. Und geschippt werden muss auch.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 18:56 Uhr

Ab Mittwochmorgen ist in Mainfranken mit einem gefährlichen Mix aus Schnee und Glatteis zu rechnen. So könnte es vor allem Probleme im Berufsverkehr geben. Viele Schulen bleiben geschlossen und stellen auf Online-Unterricht um. Die Meteorologen haben eine Unwetterwarnung herausgegeben.

Schnee, Glatteis: Was wird wann in Mainfranken passieren?

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Dienstagmittag wegen "extremem Glatteis" eine amtliche Unwetterwarnung für den Untermain und den Spessart herausgegeben. Der Rest von Mainfranken habe ab Mittwochmorgen ebenfalls mit eisglatten Straßen und viel Schnee zu rechnen, sagte DWD-Experte Dirk Mewes auf Anfrage. "Richtig ernst wird es ab 6 Uhr."

Mewes geht davon aus, dass im Raum Würzburg erst viel Schnee fallen wird, bevor es regnet. Weil der Boden tiefgefroren sei, könne das schlagartig zu Glatteis werden. In der Rhön wiederum sei eher mit Schneemassen zu rechnen: 25 Zentimeter und mehr könnten es bis Donnerstagabend werden. 

Am Dienstagmittag war für den DWD-Mann die Wetterlage noch nicht im Detail absehbar. Es sei nicht klar, wo genau am Mittwoch in Mainfranken die Linie verlaufe, entlang derer es eher Glatteis oder Schnee gebe.

Dass die Straßen gefährlich rutschig sein werden, das wird laut Mewes keine Eintagsfliege sein. "Wir werden es längere Zeit mit Glatteis zu tun haben." Am Dienstagmittag bekamen im Raum Marktheidenfeld Smartphone-Nutzer über die bundesweite Warn-App Nina einen Unwetteralarm geschickt.

Mit was ist im Straßen- und Schienenverkehr zu rechnen? 

Es müsse am Mittwoch "mit erheblichen Behinderungen" im Straßen- und Schienenverkehr gerechnet werden, hieß es am Dienstagmittag in der Unwetterwarnung des DWD. Vor allem entlang des Mains werde es bis Mittwochabend neben Schnee auch zu lang anhaltendem Regen kommen, der zu Glatteis werde.

Dienststellenleiter Erich Pfister von der Autobahnmeisterei in Kist (Lkr. Würzburg) bleibt dennoch gelassen. Es werde ab Mittwoch wahrscheinlich kein Extra-Aufwand für das Räumen und Streuen der Autobahn notwendig sein, seine Belegschaft sei wie immer rund um die Uhr einsatzbereit. "Wir sind immer darauf vorbereitet, dass so etwas passieren kann", sagte Pfister mit Blick auf das zu erwartende Extremwetter.

Die Autobahnmeisterei in Kist ist vor allem für die Autobahn Frankfurt-Nürnberg (A3) zwischen Marktheidenfeld und dem Biebelrieder Kreuz zuständig. Pfister rechnet damit, dass es in diesem Bereich am Mittwoch ab 7 Uhr schneit. Deshalb werde schon fünf oder sechs Stunden vorher ein Trupp ausrücken, um die Fahrbahnen, Ausfahrten sowie die Park- und Rastplätze vorbeugend zu streuen.

Die Erfahrung zeige, so Pfister, dass auch die an die Autobahnen anschließenden Fernstraßen zuverlässig geräumt und gestreut sein werden. Die Straßenmeistereien schickten in solchen Fällen immer sogenannte Späher aus, die die Lage vor Ort prüften und bei Bedarf Streufahrzeuge anforderten.

Die Deutsche Bahn teilte mit, dass am Mittwoch wegen des massiven Wintereinbruchs in weiten Teilen Deutschlands mit Behinderungen des Regional- und Fernverkehrs zu rechnen sei. Wer seine Reise verschieben möchte, könne das Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung werde vorübergehend aufgehoben.

Was ist mit dem Unterricht an Schulen?

Wegen des heftigen Schneefalls und wegen Glatteis kann es sein, dass am Mittwochmorgen viele Schülerinnen und Schüler nicht rechtzeitig zur Schule kommen. Für solche Fälle hat das bayerische Kultusministerium unter www.km.bayern.de/ministerium/unterrichtsausfall.html eine Übersicht zusammengestellt, in welchen Schulen der Präsenzunterricht ausfällt. Dort gebe es dann sogenannten Distanzunterricht, also via Internet. Das Portal fiel am Dienstag offenbar wegen der vielen Zugriffe allerdings zeitweise aus.

Zwischenzeitlich war in der Übersicht zu lesen, dass unter anderem im Raum Aschaffenburg sowie in den Kreisen Main-Spessart und Rhön-Grabfeld am Mittwoch der Präsenzunterricht ausfallen wird.  Das werde auch im Stadt- und Landkreis Schweinfurt, in den Landkreisen Kitzingen und Haßberge sowie im Kreis Bad Kissingen der Fall sein, teilten die zuständigen Behörden dort mit. Am Abend zogen auch Stadt und Landkreis Würzburg nach: Auch hier findet am Mittwoch kein Präsenzunterricht statt. Ob Schulen geschlossen bleiben, entscheiden laut Ministerium auf regionaler Ebene sogenannte Koordinierungsgruppen, in denen unter anderem Vertreter des Schulamtes und der Schulen sitzen.

Räumen und Streuen auf Gehwegen oder Straßen: Was ist zu beachten?

Grundsätzlich liegt die Pflicht bei den Kommunen, auf den Straßen und Gehwegen in ihrem Gebiet Schnee und Eis zu beseitigen. Das können die Gemeindeverwaltungen aber an die Grundstückseigentümer übertragen, was die Gehwege angeht. Wie die R+V-Versicherung weiter mitteilt, können die Grundstückseigentümer wiederum die Pflicht an ihre Mieterinnen und Mieter oder an private Räumdienste weiterreichen.

Zu welchen Uhrzeiten und in welchem Maße geräumt und gestreut wird, sei gesetzlich nicht exakt festgelegt, so die Versicherung. Bei starkem Schneefall oder ständig neuem Glatteis bestehe im Allgemeinen keine Räum- und Streupflicht, sofern abzusehen sei, dass binnen kurzer Zeit wieder viel Schnee liegt oder es wieder glatt wird.

Wann in solchen Fällen Anwohner dann letztendlich mit Schneeschaufel und Streusalz anrücken müssen, bleibe "dem gesunden Menschenverstand" überlassen. Wer den Schnee auf dem Gehweg wegschaufelt, muss den R+V-Angaben zufolge eine Gasse schaffen, in der zwei Passanten aneinander vorbeikommen.

Nach Angaben des ADAC müssen Gemeinden von frühmorgens und bis spätestens 22 Uhr die Straßen in ihrem Bereich räumen und streuen. Nachts müsse dies "nur bei entsprechendem Verkehrsaufkommen" geschehen.

Hinweis: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

 
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  • margarete wuestner
    Danke an alle Berufsgruppen die heute ihren Arbeitstag organisieren, um die wichtigsten Dienste "am Laufen" halten:
    Ärzte, Pflegepersonal, Notbetreuung in den Schulen, Kindergärten, Strassen-Räumdiensten, Einzelhandel, Verkehrsunternehmen und allen, die sich heute für die organisieren, die zuhause bleiben können!
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  • Ralf Eberhardt
    Irgendein Katastrophenszenario braucht die Medienlandschaft - Tag für Tag. Hier hört es auf den unspektakulären Namen Gertrud.
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  • Herbert Stapff
    Ach wie schlimm, es ist Januar und Winter mit ein bißchen Schnee und Eis. Na und?
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  • Henry Göricke
    Die Schulen fallen aus, die Kleinsten zum Kindergarten, müssen gehen oder mit dem Fahrzeug gebracht werden. Da stimmt was nicht.
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  • Bernd Czelustek
    Nein. Niemand zwingt sie dazu, ihr Kind in den Kindergarten zu schicken.
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  • Karl-Heinz Müller
    Ja Bernd C., Die Kindergärten haben ja auch keine Angestellten, die zur Arbeit müssen....
    Wenn die Schule zu ist, muss der Kindergarten auch geschlossen bleiben.
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  • Alexander Hopf
    Schulkinder haben Schulpflicht, Kiga-Kinder dagegen nicht!
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  • Roland Albert
    Ich frage mich, wie die Menschheit jahrtausende überlebt hat. Wir haben Winter und der kommt nun halt mal wieder vorbei.
    Da können die coronavorräte doch mal wieder abgebaut werden, wenn man mal nicht mehr aus dem Haus kommen sollte.
    Ich wette , dass morgen früh die Krabberlich wieder vorm Supermarkt stehen, als ob es kein morgen geben könnte.
    Ich mach morgen früh mal den Rollo hoch, geniesse meine erste Tasse Kaffee und schau aus dem Fenster. Dann entscheide ich, was passieren wird.
    Ich bin nicht der Depp der Arbeit und nicht der Depp des Wetters. Alles eine Frage der Organisation.
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  • Ilse Ludwig
    Ich warte schon auf die Kommentare die der Ampel die Schuld geben...
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  • Markus Münch
    oder gar die Radfahrer....
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  • Klaus Fiederling
    man muß sich halt morgen auf alles gefasst machen. hoffentlich wird es nicht so schlimm.
    wir haben ja auch noch tiefen winter, da gab es schon immer tage, die aus der rolle gefallen sind.
    wer nicht muß, sollte lieber aufs auto verzichten und mit bus oder bahn zur arbeit fahren oder einen tag frei nehmen. man kann nur hoffen, dass nichts schlimmes passiert, wenn denn die wetterlage so kommt, wie sie vorprognoziert ist. allen einen rutschfreien mittwoch!
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  • Silke Müller
    Wenn man kein Landwirt ist, kann man nicht so einfach frei nehmen.
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  • Stefan Krug
    wenn man sich aber auf dem Weg zur Arbeit
    die Haxn bricht
    oder das Auto zam fährt
    dann hat man danach auch erst mal ein paar Tage "frei"

    meiner Meinung nach
    müsste ALLES was fährt
    morgen stehen bleiben..
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  • Thomas Müller
    Welch Glück für Sie! Hier ein paar Infos zum Thema:

    https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/tipp-vom-unfall-chirurgen-so-rutschen-sie-bei-glatteis-und-schnee-nicht-aus-art-10997718
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  • Lutz Saubert
    Viel Meinung, und ganz wenig Ahnung.
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  • Steffen Cyran
    Ein Tipp zwischendurch für @Klaus Fiederling:

    Es gibt auf der Tastatur rechts und links unten so eine Taste, wenn Sie eine davon beim Tippen eines Buchstabens gleichzeitig drücken, können auch Sie mühelos Großbuchstaben erzeugen.
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  • Das reicht ja aber nicht. Man muss nämlich auch wissen, wann man diese Tasten betätigen muss! wEiL sO iST Es jA AucH nIx!
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  • Bernhard Schebler
    Der Computer war bestimmt im freien gestanden und die Großbuchstaben sind eingefroren.
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