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Bad Kissingen/Bad Neustadt
Tipps vom Unfall-Chirurgen für den Winter: So rutschen Sie bei Schnee und Glatteis nicht aus
Guter Rat von einem Fachmediziner: Frank Wanka von der Unfall-Chirurgie des Elisabeth-Krankenhauses in Bad Kissingen gibt Tipps für sicheres Gehen bei Glatteis.
Königspinguine spazieren über einen verschneiten Weg in einem japanischen Zoo (Symbolfoto). Der Mensch kann sich von den Tieren durchaus etwas abgucken, vor allem den sicheren Gang auf Schnee und Eis.
Foto: Kyodo/dpa | Königspinguine spazieren über einen verschneiten Weg in einem japanischen Zoo (Symbolfoto). Der Mensch kann sich von den Tieren durchaus etwas abgucken, vor allem den sicheren Gang auf Schnee und Eis.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 20.01.2024 02:54 Uhr

Der Weg zum Zeitungs- oder Briefkasten kann dieser Tage gefährlich sein. Das für Mittwoch angekündigte Unwetter mit Glatteis und Schnee macht es den Menschen in der Rhön und im Landkreis schwer. Das Unfallrisiko ist groß. Insbesondere ältere Menschen sind gefährdet. Dr. Frank Wanka, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie des Helios St. Elisabeth-Krankenhauses Bad Kissingen, gibt wertvolle Hinweise, wie Sie sich vor Stürzen schützen können.

Dr. Frank Wanka, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie des Helios St. Elisabeth-Krankenhauses Bad Kissingen, gibt wertvolle Hinweise, wie sie sich vor Stürzen schützen können.
Foto: Ozan Kuhn | Dr. Frank Wanka, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie des Helios St. Elisabeth-Krankenhauses Bad Kissingen, gibt wertvolle Hinweise, wie sie sich vor Stürzen schützen können.

Folgende Regeln können helfen, das Sturzrisiko zu reduzieren und die Sicherheit auf Glatteis zu erhöhen:

1. Das Schuhwerk

Richtiges Schuhwerk mit Profil tragen, empfiehlt Dr. Wanka. Zusätzlich können auch sogenannte Spikes genutzt werden, die man wie eine Art Schneekette über das Schuhwerk ziehen kann.

2. Der Pinguin-Gang

Der sogenannte Pinguin-Gang verbessert die Sicherheit auf Glatteis: Dabei wird der Körperschwerpunkt über dem vorderen, also dem auftretenden Bein ausgerichtet. Der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Die Schrittlänge ist kurz. Die leicht nach vorn geneigte Körperhaltung sorgt so für mehr Stabilität.

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3. Halt suchen

Das Festhalten am Geländer und das Gehen entlang der Hauswand unterstützen die Sicherheit, insbesondere auch für ältere Menschen, sagt Dr. Frank Wanka.

4. Reflektoren für die Sicherheit

Reflektoren an der Kleidung und ein Fahrradlicht am Rollator machen andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer aufmerksam.

5. Rollatoren aufrüsten

Manche Rollatoren haben die Möglichkeit, auf Profilräder umzurüsten, prinzipiell ist bei Glatteis ein Wegrutschen des Rollators möglich.

6. Hilfsmittel nicht vergessen

Wichtig ist das Benutzen von Hilfsmitteln wie Brille oder Hörgerät, um sich ganz auf den Weg zu konzentrieren. Diesen wichtigen Tipp sollten die Bürgerinnen und Bürger auch in der Aufregung bei Glatteis beherzigen, rät der Unfallchirurg vom Elisabeth-Krankenhaus.  

7. Richtig fallen

"Kommt es dennoch zu einem Sturz, ist es besonders wichtig, den Kopf und den Rücken zu schützen. Bei einem Sturz nach vorn sollten die Unterarme vor den Kopf gehalten werden, bei einem Sturz nach hinten der Kopf auf die Brust genommen werden. In beiden Fällen ist das leichte Einknicken der Knie sinnvoll", erklärt der Unfallchirurg Frank Wanka.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, kann die Sturzgefahr durch Krafttraining und Benutzung entsprechend notwendiger Hilfsmittel deutlich gesenkt werden.

Wenn der Sturz behandelt werden muss

Ein Drittel der über 65-Jährigen stürzt mindestens einmal im Jahr. Etwa 20 Prozent der Stürze verlangen eine medizinische Versorgung. "Besonders Brüche im Hüftbereich nehmen im Alter zu. Einer von zehn Stürzen verursacht eine schwere Verletzung. Die Folgen sind eine verminderte Aktivität, Schmerzen und Angst", sagt der Bad Kissinger Unfall-Chirurg Dr. Frank Wanka. "Bei Glatteis kommt es vermehrt zu Stürzen – gerade ältere Menschen sollten daher Hilfe in Anspruch nehmen und wenn möglich lieber zu Hause bleiben, wenn sie sich unsicher fühlen."
Quelle: fg
 
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Kommentare
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  • Arcus
    Wolldecken über die Schuhe ziehen klappt meist nicht so gut. Meist sind die Winterschuhe doch etwas voluminöser als der schlanke Fuß. ich versuche bei extremen Glatteis gar nicht erst rauszugehen. Die WetterApps wie Kathwarn, Nina, etc. Weisen heute ja immer rechtzeitig auf solche extremen Wetterlagen hin. BTW Wer in jungen Jahren einen Springerlehrgang bei der Bundeswehr gemacht hat, weiß wie man richtig fällt.
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  • Funkenstern
    War heute was?
    Hab ich was verpasst?
    Ich war heut den ganzen Tag unterwegs und wundere mich über die Unfähigkeit der Menschen, sich auf naturgegebene Unregelmäßigkeiten anzupassen.
    Ist das Wohlstandsgesellschaft mit Hang zum verblödeten Mitrennen im Mainstream ?
    Es ist Winter und da kanns jeden Tag anders abgehen.
    Muss da so ein Fässchen aufgemacht werden, meist von denen, die bei diesen Verhältnissen eh am besten unter der Pupsdecke geblieben wären!
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Wenn man alt und klapprig ist oder gar einen Rollator braucht geht man bei Eisregen am besten nicht raus. Pinguine rutschen übrigens bei Eis auch gerne auf dem Bauch dahin, sind halt echte Experten.
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  • schlauesmaedchen2018
    Wie bitte?
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  • HWKraft
    …und nie beim Laufen die Hände in die Manteltasche. Immer raus. So fällt man besser! Lieber Handschuhe tragen.
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  • marent1@hotmail.de
    was auch gut hilft im Notfall: Wollsocken über die Schuhe... alter Trick meines Opas grinsen
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  • gabcht20581207
    Jawohl. Die guten,alten Wollsocken, hoher Wollanteil, sonst rutscht das Mischgewebe mit Ihnen davon.
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