
Wie bei Altertheim im Westen von Würzburg will der mainfränkische Knauf-Konzern auch im Südharz an Naturgips-Vorkommen herankommen. Das sorgt unter Naturschützern für Protest. Nun hat Knauf prominente Unterstützung bekommen für sein Vorhaben in Sachsen-Anhalt.
Der EU-Abgeordnete Stefan Köhler aus Wiesen im Kreis Aschaffenburg hält es für gut, dass die Probebohrungen des Unternehmens im Südharz genehmigt worden sind. Das teilte der Landwirt am Freitag mit.

Hintergrund ist eine Anfrage der saarländischen EU-Abgeordneten Manuela Ripa (ÖDP) von Ende November. Sie wollte von der EU-Kommission wissen, ob die Probebohrungen von Knauf im Südharz gegen Europarecht verstoßen. Antwort aus Brüssel: Das stehe nicht zur Debatte, denn über solche Bohrungen zu urteilen, das sei grundsätzlich Sache der deutschen Behörden.
Knauf will zwischen Rottleberode und Sangerhausen an sieben bis acht Stellen ins Erdreich bohren, um das Vorkommen von Naturgips zu erkunden. Fallen die Ergebnisse für das Unternehmen positiv aus, strebt es mittelfristig den Abbau des Rohstoffes an. Das soll über Tage geschehen, also in Form eines Steinbruchs, so die Knauf-Pläne.
Was das Besondere an der Haltung von Stefan Köhler ist
Die Bohrungen und damit dieser potenzielle Steinbruch liegen in einem Gebiet, das die EU als Fauna-Flora-Habitat (FFH) unter Naturschutz gestellt hat. Deswegen gibt es seit Monaten deutliche Kritik von Gegnern des Knauf-Projekts, darunter vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher (VdHK). Mit ihm und dem Umweltverband BUND hat die EU-Abgeordnete Ripa nach eigenen Angaben ihre Anfrage an die Kommission ausgearbeitet.
Dass sich ausgerechnet Unterfrankens einziger EU-Abgeordneter, Stefan Köhler (CSU), nun hinter die umstrittenen Knauf-Bohrungen stellt, hat eine besondere Note: Der 57-Jährige ist umweltpolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe und setzt sich nach eigener Darstellung auf EU-Ebene unter anderem für Artenschutz ein.
Was Gegner des Knauf-Vorhabens im Südharz kritisieren
Genau dieser Artenschutz ist es, den sich die Gegner der Knauf-Pläne im Südharz auf die Fahnen geschrieben haben. Vor allem diverse Amphibien, Wildkatzen, Uhus und verschiedene Fledermaus-Arten sowie die einzigartige Karstlandschaft des Südharzes seien in Gefahr, wenn Knauf dort Gips abbaue, schreibt etwa der BUND.
Köhler sieht das offenbar anders. "Im Sinne der Rohstoffsicherung in Deutschland" begrüße er es, "dass das Unternehmen Knauf die Genehmigung für Gips-Erkundungsbohrungen" im Südharz erhalten hat. Er habe "volles Vertrauen in die lokalen Behörden", dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Druck ist groß: Knauf braucht Naturgips
Hochrangige Knauf-Vertreter haben in jüngster Vergangenheit immer wieder betont, dass das Unternehmen aus Iphofen bei Kitzingen unter hohem Druck steht, neue Gips-Vorkommen für sich zu gewinnen. Das hängt damit zusammen, dass der sogenannte und häufig verwendete REA-Gips allmählich vom Markt verschwindet. Grund: Er fällt in Rauchgasentschwefelungsanlagen von Kohlekraftwerken an, die in Deutschland bis 2038 im Zuge der Energiewende abgeschaltet werden sollen. Keine Kohlekraftwerke, kein REA-Gips.
Vor diesem Hintergrund strebt Knauf seit Jahren in der Altertheimer Mulde im Westen von Würzburg ein Gips-Bergwerk an. Es wird zwar nicht mit Blick auf den Naturschutz kritisiert, steht aber im Widerstreit mit der Erweiterung eines Trinkwasserschutzgebietes für die Stadt Würzburg.
Ob das Bergwerk genehmigt wird, ist offen. EU-Abgeordneter Köhler hat sich indes auch hinter dieses Knauf-Vorhaben gestellt. Wenn die lokalen Behörden keine Bedenken haben, dann finde er das Bergwerk "unproblematisch", teilte der Politiker auf Anfrage dieser Redaktion mit. "In die Behörden habe ich Vertrauen."
Es scheint wohl nicht bei allen Umwelt Organisationen mit dem Arten und Umweltschutz zu funktionieren.
Verendete Tiere und falsche Dunglagerung bei NABU Projekten über Jahre hinweg.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Verletzte-Rinder-Droht-NABU-Weideprojekt-das-Aus,nabu476.html
Z.B. Platten aus Stroh, Lehm, Beton & Holz, Kunstgipse und die gesunden Kalk-Produkte.
Gips ist zu 100 % recycelbar, doch in Deutschland wird noch zu wenig recycelt.
Seit 1.1.2024 darf Gips nicht mehr in Deponien gelagert werden. Deshalb gelangen die Gips-Abfälle in unterfränkischen Wertstoffhöfen erst seit kurzen zu Knauf. Sehr erfreulich und nachhaltig.
Es soll in der Altertheimer Mulde unter den Grundwasser-Schichten Gips abgebaut werden. Wie aus dem Antrag hervorgeht: Das Risiko für die Wasserversorgung von Würzburg & Orten der Umgebung ist nicht kalkulierbar.
Wasser ist lebensnotwendiges Allgemeingut, Gips nicht.
Möge sich Herr Köhler für den Schutz von Trinkwasser und Natur einsetzen, und diese beiden Bergbau-Vorhaben ablehnen.
Die Wirklichkeit sieht leider anders aus.
Es gibt noch Steigerungen:
Herr Felßner, jetziger Präsident des bayer.Bauernverbandes und von Söder für das Amt des zukünftigen Landwirtschaftsministers forciert hat auch so eine spezielle Auffassung von Naturschutz.
So liest man auf Wikipedia:
... Da von seinem Hof über mehrere Jahre hinweg Silosickersäfte in ein benachbartes Wasserschutzgebiet geflossen sein sollen u. er einer Aufforderung des zuständigen Landratsamt diese Probleme zu beheben, nicht nachgekommen ist, ... wurde er abschließend wegen Boden- u. Gewässerverunreinigung zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen sowie einer mehrheitlichen Übernahme der Gutachterkosten verurteilt.
Die CSU bleibt in Punkt Umwelt- und Naturschutz leider eine Mogelpackung.
Ist es denn besser, den bei uns benötigten Gips (Sollen jährlich hunderttausende Wohnungen gebaut werden und soll der Wohnungsbestand energetisch saniert werden, oder lassen wir das einfach bleiben?) abzubauen mit überwachtem möglichst geringen Eingriff in die Natur, oder Karrt man den Rohstoff über tausende km her, am besten noch mit schwerölbetriebenen Frachtern und rühmt sich dann vor Ort ein paar Frösche gerettet zu haben ?
Wo ist unterm Strich dann der Umweltschutz ?
BUND, VdHK und andere Miesmacher haben doch keine Ahnung, die EU sowieso nicht, "FFH" und so Zeug braucht kein Mensch in Zukunft....
Was mich allerdings etwas verstört: wieso hat die CSU einen umweltpolitischen Sprecher, der für "Artenschutz" zuständig ist - so "grünes" Zeug?
Gut, dass der Herr Köhler von der CSU sich da noch kurz vor der Bundestagswahl klar positioniert hat - bevor noch einer auf die Idee kommt, die CSU ernsthaft mit "Artenschutz" in Verbindung zu setzen. Wegen Wirtschaft und so....