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Schnee in Unterfranken: Schulkinder saßen drei Stunden fest
Ganz Unterfranken erwachte am Dienstag unter einer geschlossenen Schneedecke. Die Autofahrer waren offenbar gut vorbereitet. Dennoch gab es Unfälle, Verletzte und Staus.
Der erste Schnee dieses Winters sorgte am Morgen für lange Staus an den Ein- und Ausfallstraßen Würzburgs. So wie hier auf der B27 vor Höchberg.
Foto: Folker Quack | Der erste Schnee dieses Winters sorgte am Morgen für lange Staus an den Ein- und Ausfallstraßen Würzburgs. So wie hier auf der B27 vor Höchberg.
Folker Quack
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:42 Uhr

Es ist der 1. Dezember, der meteorologische Winteranfang und gleich fällt der erste Schnee - doch die meisten Autofahrer in der Region hatten sich gut auf die widrigen Verkehrsverhältnisse eingestellt, so Enrico Ball von der Pressestelle der Polizei Unterfranken. Der Wintereinbruch sei ja angekündigt gewesen, man habe sich vorbereiten und darauf einstellen können. Ganz ohne Einsätze verlief der Dienstagmorgen für die Polizei jedoch nicht: Es gab mehr Unfälle als an einem normalen Morgen, bilanzierte Ball am Vormittag. Zudem führte der Schneefall zu vielen Staus und extremen Verkehrsbehinderungen.  

Im Landkreis Würzburg mussten ganze Straßen gesperrt werden. Am Leinacher Berg sei gegen 7.20 Uhr ein Schulbus auf den Weg zur Schule stecken geblieben und habe den Verkehr von Leinach in Richtung Erlabrunn blockiert, so die Polizei Unterfranken. Knapp drei Stunden seien die Kinder im Schulbus fest gesessen. Erst gegen halb elf Uhr habe man die Sperrung aufheben können und der Schulbus sei weiterfahren.

Unfälle auf der Autobahn

Bereits in der Nacht war es auf den Autobahnen A3 und A81 zu mehreren Unfällen rund um Würzburg, Aschaffenburg und Kitzingen gekommen. Bei Dettelbach (Lkr. Kitzingen) schlitterte ein Sattelschlepper in die Leitplanke. Bei Helmstadt (Lkr. Würzburg) rutschte ein Lkw beim Versuch in den dortigen Autobahnparkplatz einzufahren gegen einen parkenden Pkw. Bei Aschaffenburg kamen zwei Kleintransporter und ein Pkw ins Rutschen und fuhren teilweise ineinander. 

Die Schneeverhältnisse im Landkreis Kitzingen sorgten für eine Rutschpartie - zumindest bis der Räumdienst anrückte.
Foto: Ralf Dieter | Die Schneeverhältnisse im Landkreis Kitzingen sorgten für eine Rutschpartie - zumindest bis der Räumdienst anrückte.

Bei Kist (Lkr. Würzburg) und bei Mainstockheim (Lkr. Kitzingen) schleuderte es jeweils Autos, die laut Polizei zu schnell unterwegs gewesen waren, in die Leitplanken. Es entstanden hohe Sachschäden, bei dem Unfall nahe Aschaffenburg wurde der Fahrer eines Kleintransporters leicht verletzt.   

Auch auf der Bundesstraße 303 bei Riedbach (Lkr. Haßberge) kam ein Auto auf schneebedeckter Fahrbahn von der Straße ab. Der Fahrer wurde dabei leicht verletzt. In Maroldsweisach (Lkr. Haßberge) rutschte eine 22-Jährige mit ihrem Auto an eine Hauswand und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. 

Junge Frau stürzt mit Moped

In Kitzingen verletzte sich eine junge Frau leicht, die mit ihrem Kleinkraftrad auf der schneeglatten Fahrbahn ausrutschte und stürzte. Und auch der Fahrer eines Sattelschleppers, der bei Mainbernheim von der Straße abkam, verletzte sich leicht. 

Überwiegend hätten sich die Verkehrsteilnehmer sehr gut auf die winterlichen Straßenverhältnisse  eingestellt, so Enrico Ball. Die Polizei habe am frühen Dienstag vor allem Unfälle mit Blechschäden registriert. Unverständnis löste einer der ersten Unfälle im Stadtgebiet von Würzburg bei der Polizei aus: Die Autofahrerin war mit Sommerreifen im dichten Schneetreiben unterwegs gewesen.

Unfälle mit Autos ohne Winterreifen

Bei Giebelstadt (Lkr. Würzburg) überschlug sich am frühen Morgen ein junger Mann mit seinem Auto, das auch keine Winterreifen hatte. Die Polizei weist darauf hin, dass Winterreifen Pflicht sind. Wer ohne erwischt wird, muss 60 Euro Strafe bezahlen und bekommt einen Punkt. Wer ohne Winterreifen einen Unfall verursacht oder zur Behinderung für andere Verkehrsteilnehmer wird, für den sind 120 Euro fällig. Die Polizei kontrolliere derzeit gezielt, ob Winterreifen aufgezogen sind, so Ball.  

Schneeschippen war am Dienstag in ganz Unterfranken angesagt. 
Foto: Silvia Gralla | Schneeschippen war am Dienstag in ganz Unterfranken angesagt. 

Viele Busse in Würzburg verspätet 

Dicht waren am Dienstagmorgen sämtliche Zufahrtsstraßen von Würzburg - sowohl stadtein- als auch stadtauswärts. Die Busse der Würzburger Verkehrsbetriebe (WVV) verkehrten teilweise mit großen Verspätungen, teilte WVV-Pressesprecherin Cornelia Wagner mit. "Fast alle Steigungs- und Gefällstrecken konnten zeitweise gar nicht befahren werden", so Wagner. Teilweise sei der Fahrplan völlig aus dem Takt geraten. Busse fielen ganz aus oder verkehrten mit extremen Verspätungen, wie viele Pendler berichteten. Die Straßenbahnen jedoch seien nicht betroffen gewesen, so Wagner.  

 
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  • harryamend@outlook.de
    Das sich die Würzburger samt Landkreis bei Schnee und Regen grundsätzlich anstellen als wenn sie kein Autofahren könnten ist ja nichts neues, aber wir haben doch einen Lockdown. Wie bitte kann da soviel verkehr herrschen als wenn kein Lockdown wäre? Daran sieht man das sich viele Menschen an nichts halten, aber jeden Tag groß Jammern.
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  • chrihand
    @Souldream: ist ja schön, wenn Du dank Lockdown nicht arbeiten musst. Ich muss, so wie meine 1000 Kollegen auch...
    Übrigens stellen die sich nicht nur so an als könnten sie kein Auto fahren.
    So wie heute morgen einige auf der A71 unterwegs waren interpretieren sie das Wort "Pappschnee" offenbar falsch.
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  • nkestler@aol.com
    Um zum Arbeiten und zur Schule zu fahren.
    Außerdem soll man doch die Weihnachtseinkäufe unter der Woche erledigen, hat irgendein Schlaubipolitiker empfohlen
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    In Würzburg muss es nicht einmal schneien um ein Verkehrschaos zu erleben, da reicht schon etwas Regen, selbst im Sommer! Die meisten der Würzburger Flachlandtiroler haben bei so einer Witterung die Hosen gestrichen voll! 🤣🤣🤣
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  • MiGeb275
    alle Jahre wieder... Das versteh wer will!? Heute morgen über die noch teilweise schneebedeckte B8 gefahren, keine Probleme.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Das war auch mein erster Gedanke. Aber ich vermute: Es gibt ja an einigen Punkte zu bestimmten Zeiten auch bei gutem Wetter Staus. Durch den Schnee kommt es direkt und indirekt zu noch mehr Verzögerungen. Und irgendwann, spätestens wenn es sich bis zur nächsten Kreuzung zurück staut, ist das Chaos halt perfekt.

    @MP: Wäre das nicht mal ein Thema für einen Bericht?
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  • folker.quack@mainpost.de
    Nur zur Info, dieser Artikel wird ständig aktualisiert - in der ersten Version fehlten die Staus noch, weil die Polizei sich erst mal um die Unfälle gekümmert hat. Jetzt haben wir auch die Staus und die Busse, die in Würzburg völlig aus dem Takt kamen.
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  • Alfisti
    Mein Rat:

    Einfach wie die Aluhut-Träger machen:

    Nicht an Schnee glauben. Der ist nur eine Verschwörung.
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  • gaugruzi@web.de
    Seit drei Tagen war Schnee gemeldet. jeder konnte sich darauf einstellen. jetzt sind 5 cm gefallen und "ein chaos" ist ausgebrochen. Die Leute gaben keinen Bezug zur normalen Realität mehr !!!
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  • Albatros
    "Ganz Unterfranken unter einer dicken Schneedecke "! Der Spessart und der Steigerwald existieren so gut nicht mehr, beinahe jeder Baum ist unter den zentnerschweren Schneelasten zusammengebrochen. Das Stromnetz in Unterfranken ist vollständig zusammengebrochen, es wird Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis die Schäden behoben sind. Die Bevölkerung wird gebeten Ruhe zu bewahren, offene Feuerstellen im Haus sollten vermieden werden. Die Versorgung der Bürger erfolgt über das Technische Hilfswerk und die Feuerwehren. Hilfe aus den benachbarten Ländern ist angefordert. Ein Krisenstab unter Ministerpräsident Söder beraten derzeit, wie es gelingen soll, die 2,5 cm starke Schneedecke zu beseitigen. Erfreulicherweise sind die Coronafallzahlen auf 0,0 gesunken, da niemand mehr sein Haus verlassen kann. Die ersten Aluhutträger vermuten eine durch Kanzlerin Merkel und Bill Gates inszenierte Wetterkatastrophe um die Menschen in ihren Häusern gefangen zu halten und zu impfen.
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  • nilpferd48
    Albatros, so ein Unsinn !!!!!!
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  • nkestler@aol.com
    Der war gut
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  • to-mu@gmx.net
    Hab heute gleich mal ein paar Winterimpressionen fotografiert. Wer weiß - gut möglich, dass das der einzige Schnee ist, den wir diesen Winter zu Gesicht bekommen. Kinder im Grundschulalter sind doch jetzt völlig überfordert. Die wissen doch gar nichts damit anzufangen... grinsen
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  • juergenmagic@t-online.de
    Nicht nur die Busse. Arbeitskollegen, die über die Hettstadter Steige Richtung Würzburg fahren mussten, haben teilweise bis zu 1,5 Stunden benötigt.
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Aber was ist denn mit den Bussen los?

    Laut https://www.bayern-fahrplan.de/de/abfahrt-ankunft aktuell am würzburger Busbahnhof:
    Linie 21 +105
    Linie 27 +72
    Linie 28 +68
    Linie 26 +81
    und noch einige mit jew. über +30
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  • elkatvelo@t-online.de
    was ist da wohl mit den Bussen los, wenns schneit ????
    eine ........ Frage
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  • mainpost@swamp.franken.de
    Ja, ich kann mir schon vorstellen, daß es da einen Zusammenhang geben könnte ...

    Nur wundere ich mich halt, daß im Artikel nur von "gut eingestellt" und wenigen Unfällen berichtet wird, aber kein Wort über Staus. Dazu passen irgendwie Verspätungen zwischen einer und zwei Stunden nicht so ganz.
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Nicht wundern - überlegen 🤷‍♂️🤦‍♂️
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Ja, was ist da nur mit den Bussen los???? 🤦‍♂️🤣
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  • jutta.noether@web.de
    Die Busse kommen die Berge nicht hoch (z. B. der 21er)
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