zurück
Unterfranken
Erster Schnee: Wieso es in Unterfranken jedes Jahr zum Verkehrs-Chaos kommt
Ewiges Scheibe-Kratzen, liegengebliebene Autos und Rutschpartien: Ein ADAC-Experte erklärt, warum das Chaos alle Jahre wieder passiert und wie es sich verhindern lässt.
Bricht der Winter ein, erwischt das Autofahrer oft unvorbereitet.
Foto: Bodo Schackow, dpa | Bricht der Winter ein, erwischt das Autofahrer oft unvorbereitet.
Lukas Kutschera
Lukas Kutschera
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:42 Uhr

Jedes Jahr ist es im Winter das gleiche: Fallen die ersten Schneeflocken, bricht auf den Straßen in Unterfranken das Chaos aus. Aber woran liegt es, dass der Winter die Autofahrer alle Jahre wieder kalt erwischt? Wie man sich bei winterlichen Bedingungen auf der Straße richtig verhält, erklärt Wolfgang Lieberth, Verkehrsexperte beim ADAC Nordbayern, im Interview.

Wolfgang Lieberth ist Verkehrsexperte beim ADAC Nordbayern.
Foto: ADAC Nordbayern | Wolfgang Lieberth ist Verkehrsexperte beim ADAC Nordbayern.
Frage: Warum kommt es jedes Jahr wieder zum Verkehrschaos, wenn der erste Schnee fällt?

Wolfgang Lieberth: Es ist schon verwunderlich. Denn auch dieser Wintereinbruch war ja angekündigt. Ich glaube, es fehlt vielen Autofahrern die Erfahrung mit dem veränderten Fahrgefühl. Sie haben Angst, weil sich das Auto anders anfühlt und steuern lässt. Aber davor muss man sich nicht fürchten, wenn man selbst und das Fahrzeug richtig vorbereitet ist.

Wie macht man das Auto wintersicher?

Lieberth: Da empfiehlt es sich, im Oktober einen Winter-Check zu machen. Diesen bieten der ADAC und viele Werkstätten an. Dabei wird zum Beispiel der Ölstand überprüft oder, ob der Frostschutzanteil in der Kühlflüssigkeit stimmt. Auf Forstschutzmittel sollte man auch in der Scheibenwaschanlage achten, damit diese nicht einfriert. Wir empfehlen außerdem Winterreifen von Oktober bis Ostern.

Was sollte man selbst vor und während der Fahrt bei Schnee oder Glätte beachten?

Lieberth: Man sollte früher aufstehen und sich auf jeden Fall die Zeit nehmen, das Fahrzeug komplett von Schnee und Eis zu befreien. Eiskratzer und Schneebesen dürfen im Winter in keinem Auto fehlen.

Zum Anfahren bei Glätte empfiehlt sich der zweite Gang. Beim Fahren selbst sollte man seine Geschwindigkeit anpassen, Abstand zu den anderen Fahrzeugen halten und sich nicht unter Druck setzen lassen. Hektik ist ein schlechter Berater. Außerdem gilt es, gefühlsvoll zu lenken und ruckartige Bewegungen zu vermeiden. Gerät das Auto trotzdem ins Schlittern, sollte man sofort auskuppeln, vorsichtig gegenlenken und eine Vollbremsung durchführen.

Kann man sich schon vor dem Winter auf die veränderten Verkehrsbedingungen vorbereiten?

Lieberth: Der ADAC bietet ein Fahrsicherheitstraining an. Dort kann man sich schon im Sommer oder Herbst auf die Bedingungen der kalten Jahreszeit vorbereiten – damit einen der Winter nicht kalt erwischt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Lukas Kutschera
ADAC
Auto
Autofahrer
Eiskratzer
Fahrzeuge und Verkehrsmittel
Scheibenwaschanlage
Schneeflocken
Verkehrchaos
Verkehrsexperten
Winter
Winterreifen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • wwietschorke@freenet.de
    Ich habe 35 Jahre Erfahrung mit Winter in Schweinfurt, meine längste Fahrt war von 7 Uhr bis 9.30, davon 2 Stunden stop and go vom Üchtelhäuser Wald bis zum Theater in Schweinfurt. Grund, das Obertor, dort kommen wegen der schlecht geräumten Straße nicht wie im Sommer 40 Autos bei grün über die Kreuzung sondern nur die Hälfte. Hat man es geschafft, über die Obertorkreuzung zu kommen, feie Fahrt. Dazu kommt die Fußgängerampel an der Esso Tankstelle. Manchmal sind Beifahrer aus wartenden Autos in der Dittelbrunnerstr. ausgestiegen und haben diese gedrückt um eine Lücke zum Einfahren in die Deutschhöfer Str. zu erreichen. Zudem fährt der ganze Deutschhof auf die Staatsstraße weil diese besser als ihre Straßen geräumt sind. Früher kamen auch noch die Amerikaner mit den Sommerreifen auf Schnee nicht zurecht, wie auch heute manche, die nicht akzeptieren wollen, daß es Winterzeit ist.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • hausgarten
    Man kann in den letzten Jahren beobachten, dass die Autobesitzer immer mehr Geld in noch größere und PS-Stärkere Wagen investieren. Offensichtlich liegen sie bei diesen Investitioen so am Limit, dass es für einen Satz Winterreifen mit Felgen nicht mehr reicht.
    Dies ist aber falsch gerechnet. Denn bei einem Unfall kommt es meist zu einem Schaden der den Wert eines Winterreifensatzes mit Felgen weit überschreitet.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Kirchgasse2
    Der Winterdienst ist Schuld.
    An meinen Sommerreifen kann es nicht Liegen, da ist noch 2mm Profil drauf.
    Außerdem kam der Schnee sehr Überraschend.
    Wer Rechnet den schon im Winter mit Schnee ?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • heike_joos@yahoo.de
    Alles, das in dem Bericht steht, habe ich vor 35 Jahren in der Fahrschule gelernt und habe auch im Winter meinen Führerschein gemacht.
    In den Medien wird jedes Jahr so oft gepredigt, Winterreifen von O bis O.
    Wer mal richtig viel Schnee haben möchte und das Fahren im Winter lernen möchte, kann nach Österreich, Filzmoos fahren. Da sind links und rechts Meterhohe Schneemauern aufgebaut und dort wird meistens Split gestreut. 2016 war das so.
    Ich weiß nicht, wie man das Erlernte Wissen von der Fahrschule vergessen kann. Was Hänschen lernt vergisst Hans nimmer mehr.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ra.kellermann@gmx.de
    *kopfschüttel* über manche unvorbereitete Zeitgenossen...das war doch Schneefall mit Ansage! Möglicherweise hat es aber auch keiner geglaubt, so unzuverlässig wie die Wettervorhersagen meistens sind...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franken48
    Geht mal in den Bayrischen Wald, dort kann man lernen, wie man im Winter mit dem Auto plus Winterreifen fährt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Blum66
    1.Dez und Schnee. Ich bin schockiert. Das kann doch gar nicht sein. Außerdem ,das bisschen Puderzucker war vor 20 Jahren kein Artikel wert. Aber heute? Panik, Katastrophe,Chaos.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Amokd0c
    Zugegeben! Ein einziges Mal bin ich mit Sommerreifen vom Schnee überrascht worden! Das passiert mir nie nie wieder! Bremsweg > x 10! Ich hatte echt die Hosen voll! grinsen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • poetry2000@web.de
    Die 2 Hauptgründe für diese Art von Unfällen sind einfach: entweder es sind immer noch Sommerreifen drauf oder man fährt wie immer ohne Abstand direkt am Vordermann dran. Richtige Bereifung, einfach ein bisschen mehr Abstand und außerorts mal 10km/h weniger als die üblich erlaubten und schon kommt man wenigstens sicher ans Ziel. Denn was nützt es einem, wenn man am Ende im Krankenhaus liegt, statt auf dem Bürostuhl zu sitzen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • al-holler@t-online.de
    ... und wenn man mal etwas früher aufstehen un d losfahren tät (MIT winterreifen natürlich? Schließlich haben diesmal alle Wetterfrösche den Schnee drauf gehabt.
    Apropos: da fällt mir wieder mal der scheints immer noch gültige Kalauer von den 2 Schneeflöckchen ein, die von Westen kommend überlegen, ob sie in den Guttenberger Wald fallen oder in Wü und Umgebung en Verkehrschaos anrichten sollen.....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • passant
    Alle Jahre wieder die gleichen Hiobsbotschaften leidvoller Erfahrungen! Die allerdings könnte man in einem alten Schuhkarton auf dem Dachboden entsorgen, wenn, ja wenn die Vertreter der Gebietskörperschaften zwischen Kitzingen und Schweinfurt endlich mit anpacken würden, einen Schatz zu heben. Dieser Schatz ist die immer noch mögliche Reaktivierung der Steigerwaldbahn auf vorhandener Trasse, für die sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in dieser Region zu Recht stark macht.

    Ein modernes und leistungsfähiges Nahverkehrssystem auf der Schiene entspannt die anstehenden und kommenden Probleme auf der Straße spürbar, von der deutlichen Reduzierung des CO2-Ausstoßes, sowie der dann nicht mehr auftretenden zahlreichen Staus und Auffahrunfälle mal ganz zu schweigen.

    MainSteigerwald-Mobil
    Hans-Dieter Lewandowski
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • isi1948@freenet.de
    sehr geerter H. Hans-Dieter Lewandowski

    ihre STEIGERWALDBAHN in EHREN...aber bis ich von meinem Steigerwaldort zur Bahn nach Gerolzhofen komme brauche ich auch Winterreifen und wenn ich langsammer fahren muß, verpasse ich das ZÜGLE... Einen winterlichen Gruß vom Wanderer.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • grafer.andy@t-online.de
    das wird sich wohl nie ändern.
    der erste schnee des jahres war schon vor 30 jahren in meiner lehrzeit als kfz-mechaniker der großkampftag für die stiften, da wollten plötzlich alle jetzt und sofort ihre winterreifen draufhaben, obwohl der wintereinbruch schon tage vorher angekündigt wurde.

    heute morgen hat auch ein kollege gejammert, weil er noch mit sommerreifen unterwegs ist, vom angekündigten schneefall hatte der nix mitbekommen...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Und wegen solchen Blindgängern kommen andere vielleicht zu Schaden 🤮
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten