Im Prinzip sind sie sich einig, dass das Parken im Kernbereich der Innenstadt teurer werden sollte. Aber noch streiten sich der Handelsverband Bayern (HVB) mit seinem Unterfranken-Chef Volker Wedde, und der Stadtmarketingverein Würzburg macht Spaß (WümS) mit seinem Geschäftsführer Wolfgang Weier mit der Stadt. Es geht um die Zahl der seit 2001 weggefallenen Parkplätze in der Innenstadt. Weier und Wedde bezifferten diese in einer Pressemitteilung der vergangenen Woche auf 800. Dem hatte die Stadt widersprochen und gefragt, woher die Zahlen stammen würden.
Ein Papier der Stadtverwaltung aus dem vorigen Jahr
Laut einer neuen Pressemitteilung bezogen sich Weier und Wedde auf ein Papier der Stadtverwaltung aus dem vorigen Jahr, das im Rahmen der Diskussion um den Kardinal-Faulhaber-Platz Verwendung gefunden habe. In dem Dokument heißt es laut Pressemitteilung wörtlich: „(...) Seit 2001 sind weit über 800 Stellplätze weggefallen in der Innenstadt wie z.B. Kranenkai, Friedensbrücke, Hafen, Ludwigskai, Felix-Freudenberger-Platz, vor Hotel Walfisch, Bismarckstr., Rotkreuzstr., Röntgenring (...)“.
Auch die Stadt hat sich erneut zu Wort gemeldet und hält dem entgegen, dass zu einer ausgewogenen Stellplatzbilanz auch die Zahl der neu geschaffen Stellplätze gehöre. Und diese seien in der selben Zeit über 1000 gewesen, alleine im Parkhaus Juliusspital seien 450 neue Stellplätze geschaffen worden. Erfreulich bleibe, dass es zwischen allen Beteiligten einen Konsens gebe, die Gebühren für das Oberflächenparken in der Innenstadt zu erhöhen. Denn nur so sei es möglich, gemeinsam eine höhere Lebens- und auch Stadtqualität in Würzburg zu erreichen.
Echte P&R-Plätze an allen Einfallstraßen
Auch WümS und HVB seien mit der Parkgebührenerhöhung in ihrer verkehrslenkenden Funktion in den drei Parkhäusern in der Kernzone und im Oberflächenparken einverstanden, heißt es nämlich in der Pressemitteilung der beiden. Zugleich fordern die beiden Verbände echte P&R-Plätze an allen Einfallstraßen mit Familienticket für den Umstieg in den ÖPNV, verbesserte ÖPNV-Anbindung der Stadtteile und des Umlands, einen abgesenkten „Feierabend-Tarif“ zur Verkehrslenkung und Stärkung der Innenstadt in den Abendstunden und die Einführung der längst überfälligen „Brötchentaste“ für rasche Besorgungen ohne Knöllchenrisiko. Eine reine Gebührenerhöhung ohne kurz- oder mittelfristige Umsetzung der im GreenCityPlan geforderten Maßnahmen lehnen Stadtmarketing und Handelsverband jedoch weiterhin ab, so die Mitteilung.
Entscheidung fällt am Donnerstag
An diesem Donnerstag entscheidet der Stadtrat, was aus den Plänen der Verwaltungwird, das Oberflächenparken innerhalb des Ringsparks teurer als die Parkhäuser und Parkgaragen zu machen. Bei einer Zustimmung steigt der Preis dann pro Stunde für einen Oberflächenstellplatz innerhalb des Ringparks von 1,50 Euro auf 1,80 Euro pro Stunde. In den SVG-Parkhäusern in der Kernzone erhöht sich der Stunden-Preis von 1,50 auf 1,70 Euro, ab der dritten Stunde von 1,00 Euro auf 1,20 Euro. In den Parkhäusern in der Zone 2 innerhalb des Ringparks werden 1,60 Euro pro Stunde fällig, ab der dritten Stunde 1,10 Euro.
Woher weiß denn ein auswärtiger Autofahrer, welches Parkhaus wieviel kostet? Werden nun große Infotafeln an den Einfallstraßen aufgestellt?
Normalerweise fahre ich auf den Parkplatz/Parkhaus, das meinem Ziel am nächsten liegt, ob ich da für 2 Stunden nun 40 Cent mehr zahle, ist doch sowas von egal. ÖPNV Nutzung wird auch dadurch nicht attraktiver.
Aktuell sieht man den Parkpreis sowieso erst auf winzigen Tafeln an der Einfahrtsschranke, da wird dann sicher keiner mehr umdrehen.
Diese Maßnahme bringt der SVG mehr Einnahmen, das wird der einzige Effekt bleiben, Ihr ach so umweltbewußten Entscheider!