Nicht begeistert vom Vorschlag der Verwaltung, die, wie bereits berichtet, im Rahmen des Green City Planesbeabsichtigt, die Parktarife in der Innenstadt anzuheben, sind der Stadtmarketingverein "Würzburg macht Spaß" mit seinem Geschäftsführer Wolfgang Weier und der Bezirksverband Unterfranken des Handelsverbandes Bayern mit seinem Geschäftsführer Volker Wedde. Über den Vorschlag wird im Umwelt- & Planungsausschuss und dem Hauptausschuss beraten, beschlossen wird am Donnerstag, 5. Juli, im Stadtrat.
Klima- und Gesundheitsschutz sind wichtige Aufgaben
Selbstverständlich seien der Klima- und Gesundheitsschutz wichtige Aufgaben, die mit dem Green City-Plan erreicht werden sollen, heißt es in einem Brief an Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Aber auch die Bindung und Gewinnung von Besuchern, Gästen und Kunden müsse mehr denn je ein Ziel der Stadtpolitik sein. Denn Innenstädte und Einzelhandel befänden sich durch die zunehmende Digitalisierung in einem Strukturwandel, von denen mittlerweile auch Oberzentren betroffen seiend. Wesentliche, zum Teil subjektiv geprägte Entscheidungsfaktoren wo man einkauft, seien neben einer hohen Aufenthaltsqualität eine gute und einfache Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln sowie günstige und ausreichend verfügbare Parkmöglichkeiten.
Nicht korrekt sei die Aussage des Beschlussvorschlages, dass die Parkpreise seit 2002 nicht mehr angehoben wurden. Eine Gebührenerhöhung sei vor etwa vier Jahren erfolgt, mit der Würzburg im Vergleich zu ähnlichen Städten heute im oberen Mittelfeld der Parkpreise liege, heißt es weiter.
Das sieht der städtische Presseprecher Georg Wagenbrenner anders. „In der Sitzungsunterlage steht: Während die Preise für das Parken in den Parkgaragen der SVG seit 2002 nicht mehr angehoben wurden, sind die Preise im ÖPNV in der gleichen Zeit um über 50 Prozent gestiegen“, so Wagenbrenner. „Diese Aussage ist entgegen der Behauptung von WümS und HVB vollkommen zutreffend. Die Gebührenerhöhung 2014 bezieht sich alleine auf das Parken an der Oberfläche, hier liegt die Zuständigkeit aber nicht bei der SVG, sondern direkt bei der Stadt. Schon damals war das Ziel, den oft aussichtslosen Parksuchverkehr in der Innenstadt durch einen unverändert günstigen Tarif in die großen Parkhäuser umzulenken", so der Stadtsprecher.
Weiter heißt es im Brief: Gleichzeitig seien seit 2001 über 800 Stellplätze ersatzlos weggefallen. Nichtsdestotrotz entspreche es dem Zeitgeist und sei den Besuchern eines Oberzentrums klar, dass man nicht mehr „direkt vor das Geschäft fahren“ könne.
Mit unterschiedlichen Zonen rund um den Stadtkern arbeiten
Plausibel sei daher, bei den Parktarifen mit unterschiedlichen Zonen rund um den Stadtkern zu arbeiten und die Abstufung mit dem Argument „Nähe“ begründen. Daher schlage man folgende Änderung vor: Die Tarife in Zone I (die drei Parkgaragen im Kernbereich) werden entsprechend der Planungen angepasst, die Tarife in Zone II (Innenstadt) und Zone III (Randbereich) hingegen bleiben im momentan gültigen Gebührenmodell.
Um den Verkehrsfluss während der Stoßzeiten zu entzerren und teilweise in die Abendstunden zu verlagern, sei ein verringerter Tarif von 1 Euro/Stunde ab 17 Uhr bis zum Beginn des Nachttarifs um 20 Uhr in den Parkgaragen in der Kernzone sinnvoll. Durch den „Feierabendtarif“ würde das Einkaufen in den Abendstunden attraktiver und die für die innerstädtischen Unternehmen bisher weniger attraktiven Abendstunden belebt. Die Einführung einer bürgerfreundlichen „Brötchentaste“, bei der das Parken für die ersten 20 Minuten kostenfrei ist, erleichtere die Erledigung kleinerer Besorgungen ohne „Knöllchen-Risiko“.
Lenkungsfunktion des automobilen Individualverkehrs
Eine echte Lenkungsfunktion des automobilen Individualverkehrs könne nur erfolgen, wenn es den Bürgern zugleich möglich sei, ihre Fahrzeuge zu Hause oder zumindest am Stadtrand stehen zu lassen. Dies bedinge eine deutlich verbesserte ÖPNV-Anbindung des Umlands, auch von kleineren Randgemeinden. In diesem Zusammenhang und um das Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern und attraktiver zu gestalten, sollte das Parkticket für das Parken in der Nähe von Haltestellen oder auf den zu schaffenden P&R-Plätzen Familien ermöglichen, einmalig kostenfrei in die Innenstadt und zurück zu gelangen und nicht, wie zurzeit nur dem Fahrer, heißt es weiter.
Wann endlich verstehen auch die verantwortlichen Personen beim Stadtmarketingverein, dass es gerade nicht die Autofahrer sind, die ihre Kassen füllen. Oh Herr ... wie war das nochmal mit dem Hirn?
Dabei zahlt man innerhalb Würzburgs für hin-und zurück mit dem ÖV zu zweit über 11 euro! So gelingt keine Lenkung weg von den Abgasen für die Anwohner. 50% stiegen die Preise für s Busfahren seit 2002, schrieb die MP. Wenn Kleiner etwas lenken will, soll er die Parkgebuhren mindestens verdoppeln und endlich P&R am Stadtrand einführen. Andere Städte haben das seit 30 Jahren, Schnarchnasen!