
Sie sollen schlichten und zwischen Anwohnenden und dem Partyvolk vermitteln: Die sogenannten Nacht-Mediatorinnen und Nacht-Mediatoren des Projekts "Miteinander leben & feiern". Im August waren sie an neun Abenden am Sanderauer Mainufer unterwegs, um mit Feiernden über die Anliegen von Anwohnerinnen und Anwohnern und anderen Menschen, die das Gelände nutzten, ins Gespräch zu kommen.
Hintergrund waren die zahlreichen Beschwerden, die bei Stadt und Polizei wegen nächtlicher Ruhestörungen und Müll eingegangen waren. Nun ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz und verkünden in einer Pressemitteilung, nun in die Sanderstraße weiter zuziehen.
Konfliktmanagement: Die Maßnahmen seien auf Verständnis gestoßen
"In den ersten Wochen waren die neuen Regelungen noch nicht bekannt, da konnten wir Aufklärung leisten", resümiert Jenifer Gabel, Konfliktmanagerin bei "Miteinander leben & feiern". Die Maßnahmen seien bei vielen Menschen auf Verständnis gestoßen und die meisten hätten den Regeln auch Folge geleistet. Doch es gebe auch Menschen, die man nicht überzeugen könne. "Da bleibt den Anwohner:innen dann leider weiterhin nur, die Polizei anzurufen", so Gabel.

Am Mainufer standen immer die größer werdenden Musikanlagen, die Vermüllung und das wilde Urinieren im Fokus. Einen besonderen Hotspot am Mainufer stellt die Unterführung zur Breslauer Straße dar: Wenn es regnet, verlagern feiernde Gruppen ihre Party in die Unterführung – zum Leidwesen der dort Wohnenden. "Die Unterführung wirkt wie ein Verstärker. Gespräche, Gelächter und Musik kommen besonders laut bei den anliegenden Häusern an", berichtet Gabel. Ein weiteres Problem seien Scherben in den Einstiegsstellen zum Main. "Oft werden Bierkästen zum Kühlen in den Fluss gehängt. Wenn da dann etwas zu Bruch geht, können sich Schwimmer:innen verletzen."
Die Nacht-Mediatorinnen und Mediatoren wiesen die Feiernden auf diese Probleme hin, so Gabel. Zudem informierten sie über das Musikanlagenverbot ab 22 Uhr im vorderen Bereich und baten größere Gruppen, zu den neuen Stadtterrassen im hinteren Bereich umzuziehen, wo kein Musikanlagenverbot gilt.
Seit der Öffnung der Clubs hat sich die Situation gebessert
Jenifer Gabel traf sich unter anderem mit Vertreterinnen und Vertretern der Interessengemeinschaft (IG) "Äußere Sanderau", viele waren verzweifelt. Vor allem wegen der coronabedingten Schließungen der Clubs hatten die Partys am Sanderauer Mainufer massiv zugenommen. Die Folge: schlaflose Nächte für viele Anwohnerinnen und Anwohner. "Am Tag danach war die Wiese nicht selten mit Müll und Scherben übersät, auch im Bereich des Spielplatzes und der Tischtennisplatten", berichtet Gabel, die selbst in der Sanderau in der Nähe des Mainufers wohnt.
Heute habe sich die Situation etwas gebessert, die Probleme seien aber nicht gänzlich verschwunden. "Noch immer haben die Mitglieder der IG bei schönem Wochenende mit Lärm und Vermüllung durch einzelne Gruppen und Ansammlungen zu kämpfen."
Im Austausch mit Anwohnerinnen und Anwohnern und Feiernden habe man Verbesserungsvorschläge eingesammelt, um die Störungen in der kommenden Sommersaison weiter zu minimieren. Dazu fand auch schon ein Reflektionsgespräch mit der Stadt Würzburg statt. "Die Vorschläge werden gemeinsam auf Machbarkeit und Nutzen geprüft."
Nun möchte das Management in der Sanderstraße für Ruhe sorgen
Nun wird das Team in die Sanderstraße, einem weiteren Lärm-Hotspot in Würzburg, ziehen. Am 16. und 17. September wird es von 22 bis 1 Uhr mit einem Infostand an der Ecke zur Oberen Johannitergasse präsent sein. Interessierte sollen dort mehr über das Anliegen der neuen Konfliktmanagementstelle und die Arbeit der Mediatorinnen und Mediatoren erfahren können. Zudem sollen Wünsche und Ideen für ein friedlicheres Miteinander von Feiernden und Anwohnerinnen und Anwohnern eingesammelt werden. Parallel wirbt ein mobiles Team mit Blick auf die drängendsten Probleme wie Lärm, Müll und wildes Urinieren bei den Menschen auf der Straße für mehr Rücksichtnahme.
"Die Beschwerden, die uns über das Kontaktformular auf der Webseite www.miteinander-wuerzburg.de erreichen, beziehen sich überwiegend auf die Feiermeile Würzburgs und die umgebenden Gassen", sagt Gabel zur Sanderstraße. "Auch hier geht es vor allem um Lärm, Müll, Scherben und das Urinieren an Hauswände und Hauseingänge."

Zur Vorbereitung habe sie sich mit Vertreterinnen und Vertretern der Interessengemeinschaft "Sanderstraße für Alle!" ausgetauscht und einen Abend im Club "Kurt & Komisch" hospitiert. Gemeinsam mit anderen Gastronomien werden beispielsweise sogenannte Silencer eingesetzt, die für mehr Ruhe vor den Läden sorgen sollen. "Mit unseren Nacht-Mediator:innen wollen wir die bereits bestehenden Maßnahmen bestmöglich ergänzen", so Gabel.
Schritt für Schritt werde man mit allen Club- und Kneipenbetreiberinnen und Betreibern in Kontakt treten. "Auf allen Seiten bestehe großes Interesse, die Konflikte und Störungen in der Sanderstraße zu reduzieren. Daher sind wir optimistisch, dass uns das gemeinsam gelingen wird."
Gibt es die Möglichkeit, gleich einem Halteverbot, ein Verweilverbot an den Hotspots ab 23.00 anzubringen? Kontrolle incl.
Bei Gaststätten lässt sich das eher händeln, Clubbesucher kommen meist erst zu später Stunde, ein Dilemma.
Da hat es immer wieder mal Ärger mit den Anwohnern gegeben, aber der hat sich in Grenzen gehalten.
Dann kam das Rauchverbot in der Gastro. Die Gastronomen haben darauf reagiert, und innerhalb ihrer Gaststätte einen Raucherbereich geschaffen.
Doch das hat gerade in Bayern manchen nicht gereicht, und Bayern bekam eine der schärfsten Rauchverbots-Regeln in ganz Deutschland. Den Gastronomen blieb gar nichts anderes übrig, als die Raucher auf die Straße zu schicken. Doch mit denen gehen dann jedoch auch die befreundeten Nichtraucher auf die Straße. So steht dann oft ein Drittel der Gäste einer Location auf der Straße, und verursachen dementsprechenden Lärm.
Genau in dieser Phase ist dann das Phänomen des "Vorglühens" entstanden:
Man trifft die Leute, die man sehen will, vor der angesagten Location, und bringt sich seine Getränke selbst mit...
Fakt ist: Dieses "Vorglühen-Phänomen" kam ziemlich zeitgleich mit den verschärften Anti-Raucher-Regeln in Bayern auf.
Ich habe in einigen dieser angesagten Läden in Würzburg gearbeitet und konnte das jeden Abend beobachten.
ein Armutszeugnis ist es doch schon, dass es überhaupt Mediatoren braucht, um Ruhe reinzubringen.
Ich denke nicht, dass das in der Sanderstr zum Erfolg führt.ich denke nicht, dass das in der Sanderstr zum Erfolg führt. da müssen wohl schärfere Geschütze aufgefahren werden...
Was mir noch mehr Sorge bereitet, ist das diese Generation ja mit dem zukünftigen Leben hier auf dieser Welt zurecht kommen muss..was mir noch mehr Sorge bereitet, ist das diese Generation ja mit dem zukünftigen Leben hier auf dieser Welt zurecht kommen musst.. und da habe ich bei diesem egoistischen Verhalten größte Bedenke...
und da habe ich bei diesem egoistischen Verhalten größte Bedenke. Immer nur ich ich ich Route nach mir die Sintflut Immer nur ich ich ich und nach mir die Sintflut...
Ich hoffe die Verantwortlichen sind sich dessen bewusst.
Da gehen trotz Engelszungen schnell mal die Argumente aus 😎