Russland setzt seine Invasion in der Ukraine fort. Hunderttausende Menschen sind derzeit auf der Flucht. In ganz Deutschland sind deshalb viele Hilfsaktionen angelaufen. Derzeit werden vor allem Sachspenden für die Menschen im Kriegsgebiet gesammelt.
Schlafsäcke, Nahrungsmittel oder Verbandmaterial – all dies sind wichtige Utensilien, die die Ukrainerinnen und Ukrainer derzeit gut gebrauchen können. Auch in Würzburg haben sich Vereine oder Privatpersonen dazu entschlossen, Spenden zu sammeln, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen – ein Überblick.
1: Sachspenden-Annahme am Place de Caen
"Mein Heimatland Ukraine befindet sich im Krieg, Lieblingsmenschen sind in Gefahr, mein Volk kämpft für seine Kinder", sagt Kseniia Vasylenko. Die gebürtige Ukrainerin organisiert deshalb gemeinsam mit ihrer Familie eine Spendenaktion. "Wir sind für jede Hilfe unglaublich dankbar", sagt sie. Besonders würden Medikamente und Essen gebraucht, außerdem benötige sie weitere Unterstützung, um die Lkw-Fahrten bis zur ukrainischen Grenze zu finanzieren.
Was wird gebraucht? Medikamente: Spritzen, Mullbinden, elastischer Verband, medizinische Tourniquet (Aderpresse ), Blutdruckmessgeräte, Pflaster (nur in Rollen), blutstillendes Mittel, Desinfektionsmittel, Medikamente gegen Grippe und Erkältung, Schmerzmittel, Druckstabilisierer, Beruhigungsmittel, Fiebermittel. Essen: Getreide, Nudeln, Kindernahrungsmittel (nicht im Glas), Instant-Gerichte, Konserven (nicht im Glas), Süßigkeiten, Riegel, Kekse, Nüsse. Hierbei Mindesthaltbarkeitsdatum prüfen: keine schnell kaputtgehenden Produkte.
Wohin mit den Spenden? Place de Caen 1, 97084 Würzburg. Die Waren werden vorerst vom 1. bis 4. März zwischen 9 und 15 Uhr angenommen. Weitere Informationen unter Tel: (0931) 35 82 78 09. Ware kann auch außerhalb der Öffnungszeiten abgegeben werden, hier bittet Vasylenko um einen kurzen Anruf vorher.
2: Private Sammelaktion mit drei Abgabestellen
Auch Shalin B. stammt gebürtig aus der Ukraine. Gemeinsam mit weiteren Würzburger Freiwilligen organisiert sie Spendenfahrten in ihr Heimatland. Zwei volle Transporter mit Sachspenden wurden bereits übergeben, die nächste Fahrt soll am kommenden Samstag losgehen. Ihr ukrainischer Kontakt ist ein ehemaliger Bürgermeister der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine. "Er fährt persönlich los, um die Spenden an der Grenze zu Polen abzuholen", erzählt Shalin B. "Dann bringt er Nahrungsmittel zu den flüchtenden Menschen, die seit Stunden im Stau stehen, oder Sachspenden zu weiteren bedürftigen Personen."
Was wird gebraucht? Haltbare Lebensmittel, Tee, Kaffee, zuckerhaltige Lebensmittel, Hygieneartikel, Verbandzeug, Einmalhandschuhe, Schmerztabletten, Desinfektionsmittel, Decken, Kissen, Isomatten, Schlafsäcke, warme Kleidung, Feuchttücher, Toilettenpapier, Einwegbesteck, Einwegteller, Schutzhelme (beispielsweise von Bauunternehmern oder der Feuerwehr), Schutzkleidung.
Wohin mit den Spenden? Reifen Quelle, Südliche Hafenstraße 17, 97080 Würzburg (Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr); Burd Auto Service, Gattinger Straße 11, 97076 Würzburg (Montag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr); Der kleine Laden von Iloveyoulaugh, Frankfurter Straße 3, 97082 Würzburg (Montag bis Freitag, 10.30 bis 16.30 Uhr)
3: Mobile Flüchtlingshilfe Hermine sammelt als "Netzwerk Ziviler Krisenstab"
"An dauerhaft bestehenden Brennpunkten in Europa kommt es regelmäßig zu Versorgungsengpässen. Gleichzeitig sind viele Menschen bereit, Hilfsgüter zu spenden. Hermine schafft die notwendigen Infrastrukturen, um die Spenden von A nach B zu bringen", heißt es auf der Website der mobilen Flüchtlingshilfe Hermine aus Würzburg. So organisieren sie nun auch gemeinsam mit weiteren kleineren und mittleren Hilfsorganisationen aus ganz Deutschland Spendenkonvois in die Ukraine.
Als "Netzwerk Ziviler Krisenstab" haben sie sich zum Ziel gesetzt, den Menschen in der Ukraine schnelle und effektive Hilfe zu leisten, um so die Menschen und Familien zu unterstützen, die zu Hunderttausenden ihre Heimat verlassen müssen oder dort in Not geraten sind. "Es sind bereits Ladungen übergeben worden, es fahren täglich Lkw", berichtet Vera Hoxha, Vorstandsmitglied Hermine e.V., auf Anfrage.
Was wird gebraucht? Neue Unterwäsche, neue Socken, Erste-Hilfe-Kästen (auf Mindesthaltbarkeitsdatum achten), Bandagen und Verbandsmaterial, Corona-Schnelltests, Windeln, Damenbinden, Zahnpasta, Zahnbürsten, Duschgel, Shampoo, Decken und Bettbezüge, Schlafsäcke, Zelte, Isomatten und Luftmatratzen, Rucksäcke, Kerzen, Taschenlampen.
Wohin mit den Spenden? Die Spendenannahme findet ausschließlich in der Hermine-Halle in der Rotkreuzstraße 10, 97080 Würzburg, statt. Sachspenden werden in folgenden Zeiträumen angenommen: Donnerstag, 3. März, 16 bis 20 Uhr; Sonntag, 6.März, 12 bis 18 Uhr; Dienstag, 8. März, 16 bis 20 Uhr; Donnerstag, 10. März, 16 bis 20 Uhr; Sonntag, 13. März, 12 bis 18 Uhr.