Seit Jahrzehnten sorgt die Verkehrssituation auf der Würzburger Löwenbrücke für Diskussionen. Schon mehrfach arbeitete die Verwaltung Vorschläge im Sinne der Radfahrenden aus, die nie umgesetzt wurden. Vor allem für sie ist die Überquerung riskant: Sie müssen sich die Fahrbahn mit dem Autoverkehr und der Straßenbahn teilen. Viele weichen deswegen auf den engen Gehweg aus, was zu Problemen mit Fußgängern führt. Jetzt hat der Stadtrat sich zu einer Lösung durchgerungen.
So beschloss der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss des Würzburger Stadtrats bei nur einer Gegenstimme am Dienstag einen Grundsatzbeschluss zum Radverkehr auf der Löwenbrücke. "Ein hervorragendes Ergebnis", freute sich Baureferent Benjamin Schneider.
Auf Grundlage dessen könne das Baureferat jetzt den Einfluss auf den (Schienen-)Verkehr prüfen und genauere Pläne entwickeln. Diese sollten bereits im Herbst präsentiert werden. "Wir würden das gerne nächstes Jahr umsetzen", sagte Schneider.
Einigung zur Löwenbrücke in Würzburg: So soll der Verkehr in Zukunft fließen
Über die endgültigen Pläne muss der Stadtrat dann nochmal entscheiden. Die jetzt deutliche Zustimmung über Fraktionsgrenzen stimmt aber optimistisch. Wolfgang Roth (CSU) etwa sprach von einer "entscheidenden Verbesserung für den Radverkehr, die den Kompromiss beim Autoverkehr wert ist".
Dieser Kompromiss sieht so aus: Die drei Autospuren werden auf zwei reduziert. Auf diesen fahren auch die Straßenbahnen. Eine der bisher zwei Spuren stadtauswärts wird zu einem reinen Fahrradweg in beide Richtungen. Der Vorteil aus Sicht der Stadt: bauliche Änderungen sind dafür nicht nötig.
Diskussion um Anbindung der Löwenbrücke in Würzburg an umliegende Radwege
Noch nicht festgelegt ist die Anbindung der Löwenbrücke an die umliegenden Radwege. Auf der Seite der Leistenstraße gibt es dafür zwei Varianten. Das Baureferat bevorzugt dabei die Anbindung des Radwegs durch eine Unterführung an die westliche Mergentheimer Straße. Die Alternative dazu wäre eine Anbindung an die östliche Mergentheimer Straße, die unter der Löwenbrücke verläuft.
Für Diskussionen sorgte der Änderungsantrag der Grünen zu den Alternativplänen: Probeweise solle ein zusätzlicher Radweg entlang der Saalgasse in Richtung Alte Mainbrücke eingerichtet werden. Wie Roth stimmte etwa auch Josef Hofmann (FWG) zumindest dieser Fassung nicht zu, "weil wir 50 Meter weiter schon eine Fahrradstraße haben".
Den Änderungsantrag der Grünen begründete Konstantin Mack mit dem "engen Eck" auf dem bestehenden Radweg an der Kirche St. Burkhard. Eine zusätzliche Option würde den von Radfahrenden und Fußgängern genutzten Weg entlasten. Dem in diesem Sinne geänderten Antrag stimmte der Ausschuss – wenn auch mit knapper Mehrheit – ebenfalls zu.
> schieben
Wer das Radfahren - auch als Ersatz für das Autofahren auf Kurzstrecken (< 5km) fördern will kommt nicht umhin Straßenraum anders als bisher zu verteilen. Schieben ist da keinesfalls die Lösung.
> "Es wird mehr [...] Staus geben.
Meine eigene, jahrzehnte währende Beobachtung sagt: Nö!
Warum sollte es mehr Stau geben? Das wäre völlig unlogisch.
Stadteinwärts gab es schon seit Jahrzehnten nur eine Spur.
Stadtauswärts gab und gibt es erst auf der Brücke selbst zwei Spuren, von denen die eine nun wegfällt. Die Engpässe liegen beim Feierabendverkehr woanders.
Also: Warum sollte es mehr Staus geben? Was wäre jetzt anders??
müsste sich mMn unter den "Radfahrenden" erstmal rumsprechen, dass die Benutzung der Gehwege verboten ist. Jede Wette, dass insbesondere stadteinwärts der bequemere Weg dem "offiziellen" gerne vorgezogen werden wird - denn kontrolliert wird eh so gut wie nie, so dass auch keine 55,- € (Quelle: https://www.bayernbike.de/themen/fahrrad-bussgeldkatalog/) fällig werden (und Fußgänger sich weiter als Freiwild betrachten "dürfen")...
Im Übrigen: warum genau sollte ich auf dem Gehweg fahren, wenn ich mich dafür durch den Autoverkehr auf der Brückenrampe quälen muss, wenn ich auch ohne Autoverkehr auf normalen Radweg fahren kann? Der neue Radweg wird erheblich bequemer sein als der Weg durch den Autoverkehr. Was sie sagen macht also keinen Sinn. Insofern ist ihr "Argument" halt keins, sondern bloß das verbreiten von Vorurteilen. Schade, dass das hier schon wieder auf so ein Niveau abgeleitet, wo es jetzt tatsächlich mal eine wirkliche Verbesserung gibt.
eher muss man noch damit rechnen, angegangen zu werden, wenn man es wagt zu "motzen"...
hundert-proz gerne drauf verzichtet, auf dem Radweg aus Richtung Heidingsfeld kommend erstmal die Mergentheimer Str. zu queren, dann unter der Brückenrampe durch/ parallel dazu wieder hoch auf die Radspur zu strampeln und am anderen Ende der Brücke nochmal die Straße zu queren, um wieder auf den Radweg zu kommen (s. Skizze zum Artikel). Da ist es doch definitiv "sinnvoller", gleich auf dem Gehweg rechts zu bleiben, auf diesem einfach die Löwenbrücke zu überqueren und danach plusminus geradeaus weiterzufahren. Oder was meinen Sie, warum es soviele "Geisterfahrer/innen" auf den diversen Wegen gibt?
rechtfertigt Ihrer Meinung nach jeden Verstoß gegen die Verkehrsregeln/ möglicherweise unter Gefährdung anderer? Ich glaub, das sehen Sie anders, wenn Sie mal ein Sprinter gegen den Bordstein gedonnert hat, weil der Fahrer in Eile war und die Wege suboptimal fand...
Entweder die Verkehrsregeln gelten für alle, oder wir können alle machen was wir wollen/ für richtig halten.
wenn Sie (z. B.) in einem Biergarten an der Mergentheimer Straße waren oder von mir aus in der "Sport-Uni" und in die Stadt wollen/ müssen...