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Würzburg
Ein neuer Radweg soll kommen und eine Autospur verschwinden: So sehen die Pläne für die Löwenbrücke in Würzburg aus
Neben der Verkehrsführung auf der Löwenbrücke ist auch die Anbindung an das Radnetz auf beiden Seiten der Brücke ein Problem. Droht dadurch mehr Stau in Würzburg?
Auf der Würzburger Löwenbrücke gibt es keinen Radweg. Da sich Fahrradfahrende eine Spur mit den Bahngleisen und dem Autoverkehr teilen müssen, weichen manche unerlaubt auf den Gehsteig aus.
Foto: Silvia Gralla (Archivbild) | Auf der Würzburger Löwenbrücke gibt es keinen Radweg. Da sich Fahrradfahrende eine Spur mit den Bahngleisen und dem Autoverkehr teilen müssen, weichen manche unerlaubt auf den Gehsteig aus.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 25.05.2024 02:41 Uhr

Für Radfahrende kann die Überquerung der Löwenbrücke ein riskantes Abenteuer sein. Stadteinwärts teilen sie sich eine Spur mit der Straßenbahn und den Autos. Stadtauswärts, "nur" mit den Autos. Besonders wenn es regnet, werden die Straßenbahngleise für Fahrräder außerdem zum Unfallrisiko. Viele weichen deswegen unerlaubt auf den Bürgersteig aus.

Neuordnung des Verkehrs auf der Löwenbrücke in Würzburg geplant

Aber nicht nur der Weg über die Löwenbrücke ist für Radfahrende ein Problem. Auf der anderen Seite angekommen, besteht außerdem kein Anschluss an das Würzburger Radwegenetz. Für beide Probleme hat die Stadt mögliche Lösungsvorschläge erarbeitet. Sie werden in einem Beschlussvorschlag für den Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) erläutert.

Ein neuer Radweg soll kommen und eine Autospur verschwinden: So sehen die Pläne für die Löwenbrücke in Würzburg aus

Zentraler Bestandteil dessen ist eine Neuordnung des Verkehrs auf der Löwenbrücke. Die drei Spuren für den Auto-Verkehr werden dabei auf zwei reduziert – die zwei Spuren, auf denen auch die Straßenbahnen fahren. Die nördliche Fahrspur stadtauswärts soll umgewandelt werden in einen abgetrennten, beidseitigen Radweg. 

Wie kann die Löwenbrücke an das Würzburger Radwegenetz angebunden werden?

Und dann ist da noch die Frage der Anbindung an die Radwege. Auf der östlichen Main-Seite, Richtung Sanderau und Altstadt, ist die Lösung noch vergleichsweise einfach. Mit einer Ampelanlage soll hier der Radweg über den Sanderring und die Gleise in den Ringpark führen.

Komplizierter ist die Anbindung auf der Westseite, also an die Leistenstraße, die Mergentheimer Straße Richtung Heidingsfeld oder die Saalgasse Richtung Mainviertel und Zellerau. Hier liegen zwei verschiedene Optionen vor, von denen eine favorisiert wird.

Frage der Anbindung des Radverkehrs an Mainviertel, Leistenstraße und Heidingsfeld

Dieser Favorit, der unter dem Stichwort "Lückenschluss Ludwigsbrücke", wie die Löwenbrücke offiziell heißt, läuft, sieht so aus: Auf der Westseite der Brücke geht rechts eine Rampe ab. Diese soll den Radweg der Brücke in die bestehende Unterführung leiten. Von dort aus sollen die Radfahrenden auf einen neuen beidseitigen Radweg entlang der Mergentheimer Straße kommen. Dieser soll durch eine Verbreiterung des bestehenden Fußgängerwegs möglich werden.

Ein neuer Radweg soll kommen und eine Autospur verschwinden: So sehen die Pläne für die Löwenbrücke in Würzburg aus

Um die Anbindung Richtung Mainviertel und Leistengrund zu gewährleisten, soll die bestehende Ampelanlage über die Mergentheimer Straße ausgebaut werden. Richtung Heidingsfeld soll der Radweg über die Verkehrsinsel an den bestehenden Radweg entlang der Maria-Theresia-Promenade münden.

Alternativplan bedeute große Probleme an der Kreuzung Leistenstraße/Mergentheimer Straße

Der federführende Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen hat dazu auch eine Alternativlösung vorgeschlagen. Demnach würde der Radweg über die Rampe nicht in die Unterführung geleitet werden. Stattdessen führe er über die Ampel in den Abschnitt der Mergentheimer Straße, der unter der Löwenbrücke entlanggeht.

Von dort sei zwar die Anbindung nach Norden besser, allerdings seien die Eingriffe in den Autoverkehr hier deutlich größer, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt. Der Autoverkehr von Süden die Mergentheimer Straße kommend, hat aktuell im Bereich der Kreuzung zwei Spuren. Eine von beiden müsse wegfallen, wenn dort ein durchgehender Radweg entstünde. Den Verkehr nach Norden und Westen auf eine Spur zu begrenzen, werde jedoch "in keinem Fall leistungsfähig sein". Deswegen solle zwar auch dieser Alternativvorschlag weiterverfolgt werden. Der Plan unter dem Stichwort "Lückenschluss Ludwigsbrücke" werde aber bevorzugt.

Wie es jetzt mit den Plänen zum Radverkehr auf der Löwenbrücke in Würzburg weitergeht

Die Grünen fordern unabhängig von den beiden Varianten, einen zusätzlichen Radweg entlang der Saalgasse "probeweise" zu installieren. Der bestehende Radweg der Nord-Süd-Achse an der Jugendherberge vorbei sei "wenig attraktiv". Außerdem führe die enge Kurve an der St. Burkard-Kirche zu Konflikten mit Fußgängern.

Die Pläne sollten eigentlich diese Woche im PUMA diskutiert werden. Das wurde aber auf die nächste Sitzung verschoben. Dann soll auch ein Zwischenbericht zur Machbarkeit von neuen Brücken, neben der Löwenbrücke, gegeben werden.

Die nächsten Schritte, sollte der Beschluss wie beantragt gefasst werden, ist die genauere Ausarbeitung der Pläne. Besonderer Fokus liegt dabei auf den Folgen für den Gesamtverkehr auf der Löwenbrücke. Wenn sich Straßenbahn und Autos zwei Spuren teilen müssten, könnte dies zu Staus führen.

 
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  • Walter Seubert
    Lieber PUMA, "Radverkehr braucht eigene Wege", schaut oder fahrt doch mal nach Tübingen.
    "Radeln Richtung Verkehrswende" Arte Mediathek, sehr empfehlenswert.
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  • Mirko Gasparovic
    Ich war nun schon den einen oder anderen km wieder unterwegs auf dem Rad in und um Würzburg. Rund 700 km die letzten beiden Monate. Muss aber sagen, ehe es nicht zu einer vernünftigen Verkehrserziehung von Radfahrern kommt sollte es keinerlei verkehrspolitische Änderungen von Straßenführungen geben. Meine Mitfahrer haben erst mal zu lernen sich an Verkehrsregeln zu halten.
    Seien es rote Ampeln oder die Einhaltung der richtigen Fahrtrichtung. Den Verstoß hat man ja gerne auf der Konrad Adenauer Brücke. Ich kann gar nicht zählen wie oft ich abbremsen oder ausweichen musste weil mir jemand von Heidingsfeld aus in Richtung TecTake Arena entgegen gekommen ist.
    Ich kann nur darum bitten endlich mal verstärkte Kontrollen im Stadtgebiet durchzuführen und es dabei nicht bei einer Ermahnung zu belassen. Es muss gleich im Geldbeutel weh tun. Mir fällt es natürlich auch leicht das zu fordern. Hält man sich an die Regeln passiert nichts.
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  • Herbert Stapff
    Wetten, dass die nächste Forderung sein wird, die Brücke komplett zu sperren? Ausnahmen gelten für Fußgänger, Straba, Fahrräder, Rettungsfahrzeuge.
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  • Fabian König
    (...) Stadttor, am Jugendkulturhaus vorbei und unter dem Schwibbogen der Burkarder Kirche hindurch sehr gerne - ein Highlight der Radwegeführung in Würzburg! Den Konflikt mit den Fußgängern halte ich für übertrieben, wenngleich ich in der Tat ebenfalls schon Radfahrer dort gesehen habe, die nicht auf dem Radstreifen, sondern auf dem Bereich der Fußgänger fuhren (umgekehrt aber genauso!). Das liegt m. E. aber daran, dass Radfahrer den Trennstreifen leicht fehlinterpretieren: Man könnte annehmen, dass (von Süd nach Nord gesehen) der rechte Bereich für die stadteinwärts fahrenden Radfahrer da ist, und der linke Bereich für die entgegenkommenden Radfahrer. Das Problem kann man aber vergleichsweise einfach lösen, indem man den Bereich für Radfahrer mit ein paar Eimern Farbe rot streicht und zusätzlich alle 10 Meter zwei entgegengesetzte Pfeile aufmalt.

    Hingegen wäre ein Radweg entlang der Saalgasse extrem unattraktiv - ich fahre sehr ungern direkt neben PKWs, die einen nur knapp überholen.
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  • Fabian König
    Es ist eine gute Nachricht, dass hier endlich eine Verbesserung für Radfahrer erfolgt.

    Ein Problem sehe ich in der hier vorgeschlagenen Variante darin, dass Radfahrer aus Richtung Heidingsfeld, die von dort, d. h. von der Maria-Theresia-Promenade (östliche Parallelstraße der Mergentheimer Straße) kommen, nicht links über die Gleise und am Zubringer zur Löwenbrücke vorbei zur Unterführung und von dort die geplante Rampe hinauf auf die Brücke fahren, sondern wie bisher den Gleisen bzw. dem Zubringer folgen und auf der Brücke entweder weiterhin auf der Fahrbahn die Brücke überqueren, oder die Fahrbahn queren und von dort auf den Fahrradweg über die Brücke einbiegen.

    Vom Gedanken der Grünen, einen weiteren Fahrradweg entlang der Saalgasse zu installieren, halte ich überhaupt nichts, im Gegenteil. Ich als Radfahrer fahre die Strecke von Richtung Heidingsfeld in Richtung Alte Mainbrücke regelmäßig, und finde gerade den Abschnitt zwischen der Kreuzung Leistenstraße durch das alte (...)
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  • Werner Rau
    Man muss fairerweise anmerken, dass durch diese Lösung keine Radfahrer mehr auf der Straße Richtung Innenstadt fahren und das ist auf jeden Fall für alle Beteiligten eine gute und kostensparende Lösung.
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  • Norbert Meyer
    Bin ich froh nicht in Wü zu wohnen ohne diese gender-gaga "Radfahrende"
    TIP: Mehr Ampeln in WÜ aufstellen u. die "Radfahrenden" besonders bei ROT überwachen. 🧑‍✈️
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  • Gregor Ziems
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  • Anton Müller
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  • Gregor Ziems
    Alle gesellschaftlichen Probleme gelöst indem in einzigartiger Art und Weise endlich mal auf das Thema der gender gerechten Sprache Bezug genommen wird.
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  • Jo Schmitt
    Ah! Noch so ein Externer der nur meckern kann.

    Radfahrende (oder auch Rad fahrende) sind Personen, die das gerade tun. Egal welchen Sexus oder "Gender" sie sich zugeordnet fühlen oder sind. Also: Bitte genau lesen (Deutsch ist eine Waffe).
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  • Walter Seubert
    Vielleicht sollte man in dieser Stadt endlich einmal etwas größer und mit Weitblick denken und planen.
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  • Peter Lelowski
    Ein erster Schritt auf dem Weg zur Besserung der lebensgefährlichen Verhältnisse. Da ist vor über zehn Jahren ein kleines Mädchen fast tot gefahren worden - "Das ist ja nur ein Einzelfall", so Stadt und Polizei. Die Kreuzung Leistenstraße ist von der Brücke her absolut überdimensioniert? Macht doch nix - "in Würzburg hat man Zeit zum Reden"!
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  • Wolfgang Keller
    Hervorragend. Hoffentlich erfolgt eine baldige Umsetzung. Nur so wird eine gefährliche Lücke für die Anbindung von Radfahrern nach Höchberg und in den westlichen Landkreis Würzburg geschlossen.
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  • Sebastian Hansen
    Aber nur, wenn man die Lücke
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  • Sebastian Hansen
    Aber nur, wenn man die Lücke zwischen Lidl und Kreuzung auch noch schließt. Ansonsten bleibt es lebensgefährlich.
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  • Ruth Pietsch
    So ein Schrott
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  • Roland Rösch
    Neues selbstgemachte Verkehrschaos mit mehr Stillstand und Emissionen. Zum Glück haben alle E-Auto 😆
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  • Jo Schmitt
    Es ist immer das gleiche Gejammer der "Automobilista".
    Mir bleibt da nur Sarkasmus: Sonst noch ein Problemchen mit Radfahrenden?

    Die ganze (geo- und topografisch mögliche) Verkehrsinfrastruktur kann den real existierenden KFZ-Verkehr nie im Leben besser abbilden, da der Platz ausgeschöpft ist.

    Einzige Option bleibt Alternativen zum PKW bzw. motorisierten Individualverkehr vorwärts zu bringen. Bei rund 58.000 Pendlern in die Stadt werktäglich (Zahlen der Agentur für Arbeit) ist das wohl alternativlos. Ob es Einigen paßt oder nicht.
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  • Fabian König
    Was wäre denn Ihr Vorschlag, wie Radfahrer sonst über die Brücke kommen sollen, ohne auf die Straße mit den Gleisen oder den Gehweg auszuweichen?
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