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Würzburg
Würzburger Partymeile: Kein Alkoholverbot, dafür Mainkai-Sperrung
Nach den Beschwerden über illegale Partys am Mainufer drohte die Stadt mit einem nächtlichen Alkoholverbot. Nun gibt es eine andere Entscheidung – auch in Hinblick auf den Müll.
Die abendliche Stimmung am Mainkai ist bei den Würzburgern beliebt. Wegen zahlreiche Ruhestörungen und Müllaufkommen berieten Stadt und Polizei über ein nächtliches Alkoholverbot.
Foto: Thomas Obermeier | Die abendliche Stimmung am Mainkai ist bei den Würzburgern beliebt. Wegen zahlreiche Ruhestörungen und Müllaufkommen berieten Stadt und Polizei über ein nächtliches Alkoholverbot.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Nach den Beschwerden über Ruhestörungen und Müllberge entlang des Mainufers in Würzburg drohte die Stadt mit Konsequenzen. Denn besonders den Anwohnern bereitete die illegale Partyzone am Würzburger Mainkai und im übrigen Mainuferbereich in den vergangenen Nächten Verdruss. Die Folge: zahlreiche Beschwerden und Polizeieinsätze. Deshalb hatte die Stadt angekündigt, gemeinsam mit der Polizei über ein nächtliches Alkoholverbot in Teilbereichen des Mainkais zu beraten. Nun ist eine Entscheidung gefallen.

Anstatt eines nächtlichen Alkoholverbots sollen an den kommenden beiden Wochenenden die Grünanlagen am Alten Kranen für die Öffentlichkeit gesperrt werden. Das gab die Stadt am späten Mittwochnachmittag bekannt. Die Sperrung soll Freitag und Samstag von 22 bis 6 Uhr erfolgen und werde mit Security und Unterstützung der Polizei gesichert. 

Bereits ab 20 Uhr informieren demnach Sicherheitsleute über die bevorstehende Sperrung, ab 21.30 Uhr werde dann mit Hilfe einer Ausleuchtung dieses Bereiches die Sperrung angekündigt. Die offizielle Außengastronomie im Bereich des Alten Kranens ist davon nicht betroffen.

Ziel sei es, diesen Bereich "hinsichtlich der Besucherfrequenz und Nutzungsart wieder zu normalisieren." Die Schließung soll abhängig von der Entwicklung bald möglichst auch wieder aufgehoben werden können, heißt es weiter. 

Als Grund für die Sperrungen am Alten Kranen nennt die Stadt nicht nur den Schutz vor der Corona-Pandemie und die weiterhin geltenden AHA-Regeln. Vielmehr habe das Party-Geschehen inzwischen "derartige Ausmaße angenommen, dass in dem Bereich entlang der Partymeile am Mainkai an eine Nachtruhe nicht mehr zu denken ist". Der Schutz der Anwohner und der Nachtruhe habe hier Vorrang. Zudem wurden von den Feiernden zahlreiche vom städtischen Gartenamt frisch bepflanzte Blumenrabatten entlang des Mains vollständig zerstört, so dass auch Sachschäden entstanden sind.

Müll wird zukünftig liegen gelassen

Gleichzeitig werden die Mitarbeiter des Gartenamtes, die jedes Wochenende mehrfach in den Grünanlagen tonnenweise den Abfall der Feiernden eingesammelt hatten, diesen Müll in den Teilbereichen der Kurt-Schumacher-Promenade und am Graf-Luckner-Weiher liegen lassen. Auf diese Maßnahme wird begleitend mit Plakaten hingewiesen: "Wir haben dieses Wochenende frei! Ihre Stadtgärtner und Stadtreiniger".

Die Stadt weist bereits jetzt darauf hin, dass Spaziergänger und andere Gäste in diesen Bereichen auf die Verschmutzung durch Glasscherben und anderen Müll aufpassen sollten.

"Wir haben bislang vor allem auf Kommunikation und Einsicht gesetzt", wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt in der Pressemitteilung zitiert. "Bei vollstem Verständnis für alle, die es nach diesem langen Lockdown zu Hause nicht mehr aushalten und im Freien etwas Entspannung und Spaß suchen – leider ist die Grenze überschritten. Spaß haben im Freien ja, Verstöße gegen Corona-Beschränkungen und Party auf Kosten der Anwohner – nein. Wir wollen als Stadt keine Eskalation wie zurzeit in anderen Städten."

Kontaktbeschränkungen gelten weiterhin

Sollten diese Maßnahmen keinen Erfolg haben, werden weitere Verschärfungen auch mit den politischen Gremien – wie dem Bau- und Ordnungsausschuss und dem Stadtrat – abgestimmt.

Die Stadt Würzburg weist im Übrigen noch einmal darauf hin, dass die Kontaktbeschränkungen sowie AHA-Regeln weiterhin auch im Freien gelten. Ruhestörungen durch die Benutzung von Musikinstrumenten und Tonwiedergabegeräten werden weiterhin geahndet, die Nachtruhe zum Schutz der Anwohner von 22 bis 6 Uhr ist einzuhalten.

 
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  • R. D.
    Eine Bankrotterklärung der Stadt.
    Warum werden nicht einfach die Verursacher von Ruhestörung und Verschmutzungen hart bestraft? Nicht mit Geldstrafen, das ist für die meisten keine echte Strafe, sondern mit abzuleistenden Sozialstunden.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mein Vorschlag: an den schönsten fotogensten Stellen große Bauschuttcontainer hinstellen und nach Einbruch der Dunkelheit die Bestrahlung der Sehenswürdigkeiten gar nicht einschalten. Ohne Lichtsmog geht's auch der Natur besser! Leidtragende sind halt Fotografen*innen und Touristen, aber Andenkenkarten vom nächtlichen Würzburg gib's mehr als genug, Fotos zur Genüge auch hier auf FB.
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  • A. F.
    Im übrigen sollte sich die Stadt Würzburg mal an der Entscheidungsfreudigkeit der Stadt Kassel orientieren.

    Dort wurde nach vergleichbaren Vorfällen in einigen Bereichen jetzt ein Alkoholverbot eingeführt (HNA vom 08.06.2021)

    OB Schuchardt verweist ja selbst auf andere Städte, was die Problematik an geht, also soll er sich gefälligst auch diesbezüglich an anderen Städten orientieren, und die Probleme hier in Würzburg (sinngemäß) nicht nur mit den Worten abtun, dass dies nicht nur ein Problem in Würzburg ist.

    Für diese Feststellung kann sich nämlich was für kaufen ...
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  • A. F.
    So sehr ich die Entscheidung, dass Mainkai und die anderen betroffenen Bereiche zeitweise zu sperren, auch begrüße, so sehr kritisiere ich die ansonsten "Weichgespülte" Entscheidung seitens der Stadt!

    Natürlich ist ein Alkoholverbot an den betroffenen Stellen die einzig richtige Entscheidung oder wie weit sollen diese Sauforgien denn noch ausarten!?

    Und auch die Entscheidung, denn Müll nicht wegzuräumen, halte ich für äußerst bedenklich!

    Denn wer am nächsten Tag als "normaler" Bürger am Main entlang flanieren will , der wird wohl denken, er flaniert im Bereich einer Müllhalde!

    Und was ist mit den vielen auswärtigen Touristen!?

    Sollen die sich dass auch antun!?

    Da braucht die Stadt Würzburg nicht zu wundern, wenn, gerade am Wochenende, keine Touristen mehr kommen.

    Wenn das mal Überregional die Runde macht ...

    Die einzigen "Touristen", die dann noch kommen, sind die Ratten und anderes Viehzeug.

    "Würzburg macht Spaß" ...

    ... bei diesem Schild könnte ich dann k****n ...
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  • A. B.
    Man könnte mit der Tatsache, dass gefeiert wird, auch anders umgehen. Berlin und Hamburg zum Beispiel verdanken ihre Attraktivität auch der Möglichkeit, sich an Orten draußen zu treffen und zu feiern. Selbst im kleinen Freiburg gibt es einen Platz mitten in der Stadt, an dem dies möglich ist. In diesen Städten hat man gelernt, damit zu leben, dass es junge Menschen gibt, die feiern wollen. In Berlin ist dies sogar ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Dort wird eher in eine gut funktionierende Stadtreinigung investiert, die den Müll wegräumt. Die Kosten dafür holt man ums Vielfache wieder durch einen Imagegewinn bei jungen Leuten wieder rein. Auf lange Frist lässt sich die Feierlaune der Jugend ohnehin nicht verbieten. Die Methode wie es die Stadt Würzburg versucht, den Müll einfach liegen zu lassen, hilft jedenfalls keinem.
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  • I. I.
    Wenn Sie einen krisensicheren Job suchen: ab zu den Stadtreinigern in Berlin????
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  • T. D.
    Welchen Imagegewinn meinen sie eigentlich ???
    Andere Leute räumen permanent ihren Müll weg .
    Wo bitte ist da der Lerneffekt ? ? ? Man wirft alles weg und wird auch noch belohnt !
    Die Leute egal ob jung oder alt , gehören gnadenlos zur Kasse gebeten , wenn sie ihren
    Müll einfach dort liegen lassen .
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  • G. K.
    @AcB

    Ich wehre mich mit Vehemenz gegen die Haltung, die Vermüllung als Jugendsünde zu akzeptieren.

    Ich bin mir sicher, jedes dieser Müllschweine würde es weit von sich weisen, wenn ich vorschlagen würde, man möge seinen Müll doch bei deren Wohnung abladen, sozusagen als Kompensation.

    Diese Sauerei isrt in hohem Maße asozial und genau das sollte man nicht durchgehen lassen. Weder als Mitfeiernde(r) noch als Kommunalverwaltung oder als Gesetzesvertreter. Punkt.
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  • J. B.
    die Maßnahme ist angemessen und richtig. Für die Pizzakartons würde ich ein Pfand von 10 Euro einführen
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  • K. F.
    endlich mal eine sinnvolle Reaktion der Stadtväter auf die längst überfällige Situation am Mainkai. Hoffentlich wird diese Sperrung dann auch eingehalten
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  • H. S.
    Kann mal einer sagen, wer die "Feiernden" denn sind? Arbeiter? Die haben weder Geld noch Zeit. Hart-IV`ler? Wenn sie genug Stütze haben. Studenten? wahrscheinlich. Also verdoppelt die Zimmerpreise, dann bleibt ihnen weniger Geld für Bier. Macht abends Vorlesungen, dann sind sie beschäftigt. Schüler von 4. - 13. Klasse? Sehr wahrscheinlich.
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  • A. F.
    Pubertierende Teenis, die noch grün sind hinter den Ohren ...
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  • U. S.
    trifft leider die FALSCHEN, nicht alle Studenten FEIERN so.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    An Alle die mit dieser Regelung nun auch wieder nicht zufrieden sind: Bessere Vorschläge???
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  • O. O.
    Wo sind denn die anständigen Jungen Leute. Warum lassen die es zu wegen dieser no future Säufer schief angesehen zu werden. Leute, tut euch mal zusammen und zeigt diesen Vögeln das sie in eurer Nähe nicht willkommen sind. Es läge auch an euch klare Kante zu zeigen. Macht den saufenden Dreckbären klar das sie an euren Plätzen nicht willkommen sind. Jagt sie vom Acker. Sie ruinieren auch euren Ruf.
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  • H. H.
    Würde sagen - @ kuckmal -

    die "anständigen jungen Leute" werden Sie da vergeblich suchen. Ob ich als anständig durchgehe/ durchgegangen wäre, mögen andere beurteilen, aber in der Nähe solcher "Vögel" mag ich mich definitiv nicht aufhalten - das wär mir a) zu blöd und b) zu riskant. In meiner Freizeit kinderstubenunbelastete Hohlköpfe belabern wär ungefähr das letzte was mir einfallen würde, und wenn man solchen Leuten mit ihrer eigenen Medizin beikommen will, ist man am Schluss noch selber der Straftäter... nee danke, größere Ansammlungen von pan minorcapillatus meide ich wenn ich kann.
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  • J. L.
    Unsere Stadtoberen mal wieder … jetzt dürfen sich dann die Anwohner künftig auch noch mit den auf städtische Anweisung gezüchteten Ratten herumschlagen … dazu fällt einem echt nichts mehr ein. Macht nichts. Denen ja auch nicht. Und wenn dann ist es Unfug.
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  • B. S.
    "Alkoholverbot Ausgesetzt" damit wirbt die Stadt dagegen auf der anderen Seite des Mainufers. Jenigstens mit Hinweis, dass auch auf der Leonard-Frank Promenade Nachtruhe einzuhalten ist. Ich hoffe das die Polizei auch dies kontrollieren wird, sonst beginnt ein ewiges Katz und Mausspiel
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  • G. B.
    Nicht die Grünen sind die Verbots-Partei!
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  • R. R.
    Wie doof ist das wieder Müll liegen lassen, da freuen sich aber die Ratten am Main auf das 48 Stunden Menü wo die Ratten sowieso ein großes Probleme in Würzburg sind 😂 Gastronomie am Main ist nicht betroffen 😂 wieder einmal ist so ein Beschluss ohne Alkoholverbot ein Zeichen der Ohnmacht und Unfähigkeit gegenüber einer saufen Menge die sich unkontrolliert bewegt und machen kann was Sie möchte. Die Räte in Würzburg haben keine Eier um mal richtig und konsequent durchzugreifen. Diese Aufseher bleiben hoffentlich auch von 22-6 am Kai 😂
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