Das Volksbegehren zum Artenschutz hat nach Angaben der Initiatoren vorzeitig die entscheidende Zehn-Prozent-Hürde genommen: Bis Dienstagmittag hätten sich schon mehr als eine Million Menschen in Unterschriftenlisten eingetragen, verlautete aus Kreisen der Initiatoren. Diese Summe ergibt sich demnach aus den vorliegenden Rückmeldungen von Städten und Gemeinden.
Die Eintragungsfrist für das Volksbegehren läuft noch bis zu diesem Mittwoch. Für einen Erfolg waren die Unterschriften von mehr als zehn Prozent aller Wahlberechtigten in Bayern nötig – also knapp eine Million.
In Würzburg bis Dienstag eine Beteiligung von über 16 Prozent
Die offiziellen Zahlen will der Landeswahlleiter am Donnerstag vorlegen. Und die könnten am Ende noch deutlich höher liegen, da viele Kommunen in der Übersicht der Initiatoren noch fehlten. Allein in München hatten sich bis Montagabend knapp 148 000 Menschen in die Listen eingetragen – das entspricht einer Quote von 16,18 Prozent. In Würzburg wurde am Dienstagnachmittag eine Beteiligung von 16,55 Prozent vermeldet.
Die Beteiligung fällt regional unterschiedlich aus, in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) hatten bis Montagabend 10,28 Prozent unterschrieben, in Mellrichstadt (Lkr. Rhön-Grabfeld) 11,72 Prozent, in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) 12 Prozent, in Gerolzhofen (Lkr. Schweinfurt) 11,80 Prozent.
Die Initiatoren hoffen, dass sich trotz des vorzeitigen Erfolgs noch viele Bürger im Laufe des Mittwochs in ihren Rathäusern eintragen. "Wir wollen mit einem möglichst starken Signal in die Gespräche am Runden Tisch gehen", sagt die stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker, Beauftragte der Partei für das Volksbegehren. Es wurde von der ÖDP auf den Weg gebracht und von 170 Bündnispartnern unterstützt.
Becker freute sich, dass so viele Menschen den Weg ins Rathaus gefunden hätten – "das zeigt, wie groß die Sensibilität bei dem Thema ist. Die Leute merken, dass es kaum mehr Schmetterlinge gibt und es im Sommer viel weniger summt."
Das Volksbegehren zielt auf Änderungen im bayerischen Naturschutzgesetz. Biotope sollen besser vernetzt, Uferrandstreifen stärker geschützt und der ökologische Anbau gezielt ausgebaut werden. Kritiker wie der Bauernverband warnen aber beispielsweise vor den geforderten höheren Mindestflächen für den ökologischen Landbau.
Ministerpräsident Söder will Gespräche am Runden Tisch führen
Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der durch den Erfolg des Volksbegehrens unter Zugzwang ist, will nun schon in der kommenden Woche Kompromissmöglichkeiten ausloten: Für den 20. Februar hat er die Initiatoren und auch die Kritiker des Volksbegehrens zu dem von ihm angekündigten Runden Tisch eingeladen.
ÖDP-Frau Becker hat noch keine Einladung. "Ich gehe aber davon aus, dass sie noch kommt." Sie freue sich auf die Gespräche gerade mit erbitterten Gegnern des Volksbegehrens wie dem Bauernverband. Dort, so Becker, müsse man die Fundamentalopposition aufgeben und anerkennen, dass mit reiner Freiwilligkeit der Artenschutz eben nicht erreicht wurde.
Wenn der Landtag das Volksbegehren nicht per Beschluss umsetzt, hat die Bevölkerung bei einem Volksentscheid das letzte Wort. Dafür kann der Landtag einen zusätzlichen, alternativen Gesetzentwurf vorlegen, über den bei dem Volksentscheid dann ebenfalls abgestimmt wird – genau das ist Söders Plan. Wegen der nötigen gesetzlichen Vorläufe dürfte der Volksentscheid frühestens im Sommer stattfinden.
ÖDP-Frau Becker geht davon aus, dass der Gesetzentwurf des Volksbegehrens die Grundlage für eine eigene Variante der Staatsregierung wird. "Das Ringen um die besten Ideen geht jetzt los." Auch der Würzburger Grünen-Abgeordnete Patrick Friedl freut sich über die starke Resonanz des Volksbegehrens. Er hofft, dass die Gespräche nun offen geführt werden. Entscheidend sei, was die Staatsregierung in Sachen Artenschutz wirklich tut. "Bislang gibt es nur Erklärungen."
http://www.bee-careful.com/de/initiative/menschliche-bienen-china/
Für den Honig - den ich gerne mag - wird unsere Nahrungsmittelindustrie schon irgendeinen billigen Ersatzstoff finden.
oder die Thematik nicht verstanden?
Es geht nicht ausschließlich um die Bienen, sondern um die Vielfalt der Arten. Beim Volksbegehren wurden die Bienen lediglich als verständlicher "Aufhänger" genommen.
Obwohl ich (entgegen mancher Behauptung hier) kein Grüner bin haben wir bei d i e s e m Begehren im Rathaus unterschrieben!
Ich gehöre keiner Partei an und wähle immer nach den für mich schlüssigsten Sachargumenten der jeweiligen Kandidaten!
MfG
Wenn man vom einen Rand des Fettauges, das auf der Brotsuppe dahergeschwommen kommt noch nicht mal bis zum anderen schauen kann, nenn ich das Ignoranz.
Mit Bauernbashing ist das lange noch nicht getan !
...vl. kann die MP ja darüber wirklich eine prozentuale Statistik erstellen?
MfG
In der Folge vertritt der Bauernverband hauptsächlich die Interessen seiner größten Geldgeber, also der Großbauern.
haben Sie schon mal mit einem Bauern gesprochen?
Unterhalten Sie sich halt mal mit Landwirten!
Nicht nur Kommentare abgeben, sondern etwas unternehmen.
Mit Landwirten reden, denn das sind absolut nicht die Bösen!!!
Es ist nicht essentieller Teil der Landwirtschaft Blühflächen anzulegen und Landschaftspflege.
Wenn nicht freiwillig, dann eben jetzt per Gesetz. Dieser Satz soll nur für andere gelten nicht für mich. Jeder Grundstücksbesitzer soll per Gesetz gezwungen werden in seinem Garten etwas für die Natur zu machen. Was er anpflanzen muss, wann er pflegen muss usw. wird per Gesetz vorgeschrieben. Jeder Verbraucher muss per Gesetz 30% Bio kaufen.
nicht nur die Landwirte, sondern alle müssen in die Pflicht genommen werden.
Warum sollten die Landwirte für die Bewirtschaftung ihres Eigentums nichts bekommen, das ist ja wohl der Falsche Weg!
Jeder Grundstückseigentümer sollte sich mal an die Nase fassen, da fahren Mähroboter auf dem Rasen herum und es gibt keine Hecke, sondern Drahtzeune mit Steinen gefüllt - ein "sauberer Garten" wo nichts surrt und brummt.
Gleichzeitig wird zu wenig BIO-und ÖKO in den Läden gekauft.
Auch die Landwirte wollen die Insekten und die Artenvielfalt retten.
Dafür müssen aber auch die Bauern gerettet werden.
" Rettet die Landwirtschaft "