zurück
Würzburg
Trotz Corona: Mehr Studierende an der Universität Würzburg
Mehr Frauen als Männer und ein Ansturm aufs Grundschullehramt: Fast 28.000 Studenten sind an der Uni Würzburg für das Wintersemester eingeschrieben. Der scheidende Präsident lobt die Forschungsleistung.
Eine Aufnahme noch kurz vor dem Corona-Lockdown im Frühjahr: Studenten im Lichthof der Neuen Uni am Sanderring.
Foto: Patty Varasano | Eine Aufnahme noch kurz vor dem Corona-Lockdown im Frühjahr: Studenten im Lichthof der Neuen Uni am Sanderring.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:24 Uhr

Trotz der Corona-Pandemie haben sich an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität (JMU) zum Wintersemester bisher fast 600 Studenten mehr eingeschrieben als im Vorjahr. Unter den 27.917 Immatrikulierten sind 4074 Studienanfänger. Diese Zahlen gab die Uni bei ihrer Jahrespressekonferenz bekannt. Erfahrungsgemäß kommen bis Anfang Dezember noch einige Erstsemester hinzu.

Frauen im Vormarsch, Stagnation bei Ausländeranteil

Mit rund 28.000 Studierenden kann die JMU seit einigen Jahren ihr Niveau stabil halten. Im vergangenen Wintersemester war noch ein minimaler Rückgang zu verzeichnen. Auffallend: Die Hochschule wird immer weiblicher. Wie die Uni-Pressestelle mitteilt, ist der Frauenanteil bei den Studierenden weiter auf nun 59,7 Prozent (Vorjahr 58,4) gestiegen. Auf der Stelle tritt die Universität dagegen bei der Internationalisierung. Der Anteil der ausländischen Studenten stagniert bei 8,1 Prozent – das ist deutlich weniger als der Bundesdurchschnitt von gut 13 Prozent.

Wie gewohnt stark nachgefragt seien zum Wintersemester die Fächer Jura, Wirtschaftswissenschaften, Medizin und die verschiedenen Lehramtsstudiengänge, heißt es aus der Uni. Hinzugekommen unter den beliebten Fächern sind Biologie, Medienkommunikation, Political and Social Studies und Psychologie.

Lehramt für Grundschule zum Wintersemester überrannt

Die Lehrerausbildung ist ein Schwerpunkt an der JMU. Für ein solches Studium sind aktuell 6445 Studierende eingeschrieben – deutlich mehr als noch vor einem Jahr (5884). Dieser Zuwachs sei in erster Linie auf die bayernweite Aufhebung des Numerus Clausus (NC) im Bereich Grundschule zurückzuführen, teilt die Pressestelle mit. In der Folge haben sich bis dato 680 Studienanfänger für das Grundschullehramt immatrikuliert – mehr als das Doppelte der sonst üblichen Zahl.

Die Uni ächzt unter diesem Ansturm, er ist organisatorisch kaum zu bewältigen, es fehlen räumliche und personelle Kapazitäten. Wie berichtet, bittet die Uni das bayerische Wissenschaftsministerium dringend um Unterstützung und appelliert, den NC ab dem Sommersemester wieder zuzulassen.

Ein Semester unter erschwerten Bedingungen

Unterdessen verlangt die Corona-Krise der Uni Würzburg viel Flexibilität ab. Leider sei das studentische Leben im Moment eingeschränkt, sagte Uni-Präsident Alfred Forchel. Für ihn war es die letzte Jahrespressekonferenz. Der 68-Jährige scheidet zum 31. März aus Altersgründen um ein halbes Jahr vorgezogen aus dem Amt, zu seinem Nachfolger wurde jüngst der Psychologe Paul Pauli (60) gewählt.

Die Universität hat die kommenden Monate als "Hybrid-Semester" geplant. Es gebe viel Online-Lehre, so Forchel, und dort, wo möglich, auch Präsenzangebote. Klar sei, dass vor allem Erstsemester bei Vorlesungen und Seminaren so viel wie möglich persönlich vor Ort sein sollen – soweit es die Pandemie zulässt.

Gutes Abschneiden in Rankings der Hochschulen

Erfreut zeigte sich der Präsident über das gute Abschneiden in diversen Forschungsrankings im laufenden Jahr. So platziert beispielsweise der Nature Index 2020 die JMU unter allen Universitäten weltweit auf den 104. und deutschlandweit auf den fünften Rang. Und im Shanghai-Ranking liegt die JMU jetzt weltweit auf Rang 203. In Deutschland erreicht sie sogar Platz elf. Forchel sieht gute Chancen, dass die JMU in den kommenden Jahren weltweit unter die Top-100-Universitäten kommt. 

Hightech-Agenda als Schub für die Uni Würzburg

"Ein beispielloses Förderprogramm", "ein Riesenschritt für die Universität und für Bayern", "ein gewaltiger Schub für die Universität Würzburg": So bewertet Forchel die Hightech-Agenda des Freistaats. Für die JMU bringe sie neun neue Lehrstühle und Professuren im Bereich "Data Science", die von der Uni um weitere neun Professuren ergänzt werden. Damit entstehe in Würzburg ein schlagkräftiges Zentrum für künstliche Intelligenz und Data Science mit großer Bedeutung für ganz Bayern.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Andreas Jungbauer
Alfred Forchel
Allgemeine (nicht fachgebundene) Universitäten
Ausländische Studenten
Hochschulen und Universitäten
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Lehramt
Lehramtsstudiengänge
Studentinnen und Studenten
Universität Würzburg
Vorlesungen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top