Zwei Turntables, ein Mixer und Vinylplatten – mehr braucht Sven Väth nicht, um sein Publikum mit auf die Reise einer wahren Techno-Ekstase zu nehmen. Am 1. September steht der DJ, der von seinen Fans liebevoll auch als Vater des Technos bezeichnet wird, hinter dem Mischpult vor der Residenz in Würzburg und will sein Publikum mit den Klängen der elektronischen Musik begeistern.
Und in Würzburg bewegt sich der Star-DJ auf bekannten Terrain. Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere: Das Frankfurter Urgestein verbrachte einige seiner wildesten Partynächte in der unterfränkischen Metropole Würzburg. Während die Szene schon Ende der 90er Jahre die Nächte in Würzburgs Techno-Clubs zum Tag machte, war auch Sven Väth immer mal wieder zu Gast und sorgte für legendäre Aftershowpartys im Airport oder Zauberberg. Im Interview mit dieser Redaktion erinnert sich die Frankfurter Techno-Legende an seine wilden Würzburger Zeiten...
Sven Väth: Mit Würzburg verbindet mich ja eine lange Historie. Es wird mir ein Fest sein, nach vielen Jahren wieder einmal hier zu spielen und dann noch vor einer der bedeutendsten Schlossanlagen Europas, das wird sicher ein emotionales Event.
Väth: Oh, das sind zahlreiche tolle Erinnerungen. Ich war wirklich regelmäßig über viele Jahre in den Locations, unter anderem auch an meinen Geburtstagen. Es gab da eine Verbundenheit, die anfing mit dem Michael Bauer, der mich in den 80er Jahren im Dorian Gray oft besuchte, als ich da Resident DJ war. Michael hat mich auch zum Michael Jackson Konzert 1988 eingeladen und dann folgten meine Auftritte im Airport. Die Anfangszeiten von Techno- und House-Music waren wild. Ich lernte Rudi Schmitt (ehemaliger Betreiber des Airports), Mirko Betz (ehemaliger DJ) und den Peter Mensing (DJ Peta) kennen. Sie haben mich mit ihrer Würzburger Feiergemeinde oft in meinen Club Omen in Frankfurt besucht. Ich glaube, es war 2003, da habe ich mal die Tanzfläche im großen Club Airport gekehrt. Das war die Sperrzeit von 5 bis 6 Uhr. Ab 6 Uhr durften wir dann weiter machen, was ein Spaß!
Väth: Inzwischen sind es ja schon mehrere Generationen, teilweise bringen die Erwachsenen ihre Kids mit. Es gibt auch noch sehr viele Techno-Fans aus der älteren Generation, die vielleicht nicht mehr so oft ausgehen, aber bei mir dann schon. Mir gefällt die Mischung immer gut, denn dafür steht ja auch unsere Musik.
Väth: Es hat sich natürlich viel verändert in den letzten 30 Jahren. Es ist alles professioneller geworden und eben auch ein riesiges Geschäft. Ich hoffe, dass sich die junge Generation anstatt nur für Festivals auch für die Clubs interessiert und diese auch regelmäßig besucht, denn da kommt unsere Musik doch her. Das Smartphone und die Social-Media-Welt haben viel verändert. Der Fokus lag früher bei uns immer voll auf der Musik, sich fallen zu lassen, zu experimentieren. Heute geht es vielen leider nur noch um den "Instagram-Moment" und um das Posen. Musik ist heute überall frei verfügbar und zu jeder Zeit, das macht es vielleicht nicht mehr so interessant für die einen oder anderen.
Väth: Das weiß ich jetzt noch nicht, aber ich freue mich sehr auf Euch.